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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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ging an ihren Töchtern vorbei und strich dabei mit der Hand zuerst leicht über die noch mädchenhaften Schultern der einen und dann über die der anderen. »Bitte, denkt daran, euch ein wenig Ruhe zu gönnen.«

    Auf das leise Scharren an ihrer Zimmertür hin drehte Amanda sich um und war wenig erstaunt, als sie sah, wie Amelia zu ihr hereingeschlüpft kam. Amelia musterte Amanda kurz, wie diese neben dem verhangenen Fenster stand. Dann schloss sie leise die Tür hinter sich.
    »Du solltest dich doch ausruhen.«
    »Das mache ich auch noch, gleich. Weißt du, ich glaube, ich habe jetzt herausbekommen, worauf er aus ist.«
    »Dexter?«
    »Hmmm. Ich glaube, er will mich dazu bringen, ihn zu wollen . Will, dass ich mich körperlich so nach ihm verzehre, dass ich mich schließlich doch noch bereit erkläre, ihn zu heiraten.«
    Amelia ließ sich auf das Bett fallen. »Und, hat er damit Erfolg?«
    Mit einem Stirnrunzeln ließ Amanda sich neben ihrer Zwillingsschwester nieder. »Ja, verdammt noch mal - das ist ja auch der Grund, weshalb ich nicht schlafen konnte.« Der Grund, weshalb sie sich unentwegt im Bett herumgeworfen, sich immer wieder von der einen Seite auf die andere gewälzt hatte, ruhelos und unbefriedigt. »Er ist ein wahrer Teufel, aber ich werde mich ihm nicht unterordnen.«
    Nach einem Moment des Schweigens fragte Amelia: »Und wie macht er das? Wie bringt er dich dazu, dass du dich nach ihm verzehrst?«
    »Frag besser nicht. Aber in jedem Fall werde ich ihn nicht bloß deswegen heiraten, weil er weiß, wie er mir ein paar sehr schöne Empfindungen bescheren kann.«
    »Aber wie willst du ihn denn daran hindern« - Amelia fuchtelte ein wenig ratlos mit den Händen in der Luft herum -, »dass er dich mit seinem Zauber umgarnt und dein Verlangen nach ihm immer noch mehr nährt?«
    »Ganz einfach, ich werde gar nicht erst versuchen, ihn daran zu hindern.« Amanda starrte in den Bettbaldachin hinauf, ließ im Geiste die aufregenden, aber verbotenen Intermezzi, die sie und ihr Widersacher miteinander erlebt hatten, noch einmal Revue passieren. »Genau das war es auch, worüber ich gerade nachgedacht hatte. Denn dieser neueste Schachzug von ihm könnte auch durchaus zu meinen Gunsten wirken. Und damit könnte mir sein eigener Plan sogar einen größeren Vorteil verschaffen als alles, was ich womöglich noch in die Wege leiten könnte.«
    »Wie das?«
    »Überleg doch einfach mal: Jedes Mal, wenn er in mir das Verlangen nach ihm schürt... Zugegeben, ich bin mir da zwar nicht so ganz sicher, aber nach alledem, was sich zwischen uns ereignet hat, scheint es doch zumindest ganz so, als ob jedes Mal, wenn ich mich nach ihm verzehre, er sich zugleich auch genauso sehr nach mir verzehrt. Womöglich ist sein Verlangen nach mir sogar noch größer als meine Sehnsucht nach ihm.«
    Ein kurzer Augenblick verstrich, dann hakte Amelia nach: »Willst du damit sagen, dass dieser Kampf zwischen euch beiden sich am Ende womöglich danach entscheiden wird, wer sich der Sehnsucht am besten widersetzen kann?«
    Amanda nickte. »Und ich glaube, in genau dem Punkt hat er sich verschätzt. Denn er ist es doch gewohnt, dass die Damen von ihrem Verlangen« - Amanda gestikulierte wild mit den Händen - »einfach mitgerissen werden. Er ist es gewohnt, dass er derjenige ist, der ihnen quasi den Boden unter den Füßen wegreißt. Ich glaube also nicht, dass ihm auch nur ein einziges Mal der Gedanke gekommen ist, dass ich seinen Verführungskünsten vielleicht widerstehen könnte.«
    »Hmmm. Aber ich denke doch, dass er auf dem Gebiet wahrscheinlich sehr viel Erfahrung hat.«
    »Sehr viel, richtig, aber wie gesagt, in diesem Fall könnte ihm diese Erfahrung vielleicht sogar zum Nachteil gereichen. Er kennt es doch schließlich nicht anders, als dass sein Verlangen früher oder später stets befriedigt wird. Er ist es einfach nicht gewohnt, auch einmal auf etwas zu warten oder gar Zugeständnisse machen zu müssen. Was er will, das nimmt er sich auch. Und dieses Mal setzt er diese Art von Verlangen sogar als eine Art Köder ein. Das heißt, er will mit diesem Köder erst etwas erreichen, ehe er bereit ist, mein Verlangen oder das seine zu befriedigen.«
    »Mit anderen Worten: Dieser Schuss könnte auch nach hinten losgehen?«
    »Richtig. Und wenn man bedenkt, dass ich es gar nicht gewohnt bin, sinnliche Begierde zu empfinden, und folglich auch noch nicht erfahren habe, wie es ist, dieses Verlangen gestillt zu bekommen, dann wäre es doch

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