Küsse im Mondschein
schon nicht. Deine Cousins werden hier ganz bestimmt nicht an die Tür hämmern, das kann ich dir versprechen - die sind anderweitig beschäftigt. Der Augenblick gehört also ganz und gar uns, und es steht uns frei zu tun, was wir wollen.« Den letzten Satz ließ er wie eine Herausforderung klingen, eine Mutprobe.
Amanda befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze. »Was denn zum Beispiel?«
Martin zog sie an sich. Sanft schmiegte sie sich in seine Arme, wenngleich auch ein klein wenig zögernd, leicht reserviert, ganz so, als ob sie sich ihr Urteil über Martins fachmännisches Können noch vorbehielte. Es war eine subtile Kampfansage, eine spöttische Aufforderung an ihn, sie mit seinen Ideen zu beeindrucken. Martin unterdrückte ein Lächeln prickelnder Vorfreude, beugte den Kopf und presste seine Lippen auf die ihren.
Und küsste sie, bis sie jegliche Zurückhaltung, jegliche Reserviertheit vergessen hatte, bis sie sich voll stürmischen Verlangens an ihn drängte, ihre Lippen mit den seinen verschmolzen, ihre Arme um seine Schultern geschlungen, ihre Finger in seinem Haar vergraben.
»Wir müssen dir dein Kleid ausziehen - es wird sonst zu stark zerknittert.« Martin murmelte die Worte dicht an Amandas Lippen, dann küsste er sie abermals, zog sie, die ihm nur allzu willig folgte, tiefer in die sinnliche Hitze des Kusses hinab.
Hinab in das Feuer und die Flammen der Leidenschaft, die so beständig und unauslöschlich zwischen ihnen loderten. Trotz seiner langjährigen Erfahrung auf dem Gebiet der körperlichen Liebe, trotz all der vielen amourösen Abenteuer, die er in der Vergangenheit gehabt hatte, hatte er doch noch niemals etwas wie dies hier erlebt - niemals zuvor war aus Erregung und Verlangen so leicht, so mühelos, so jäh geradezu heißhungrige Begierde geworden. Unbändige Begierde, gepaart mit jenem primitiven, schier übermächtigen Drang, besitzen zu wollen. So war es für ihn mit Amanda von Anfang an gewesen, und das war auch der Grund, weshalb er es vom allerersten Augenblick an gewusst hatte - nämlich dass er für sie letzten Endes sogar seine Seele verkaufen würde, wenn die Liebe und das Schicksal es denn so von ihm verlangten.
Mit Amanda in seinen Armen kümmerte ihn all das im Moment aber gerade herzlich wenig; mit ihr vergaß er alles um sich herum. In diesem Augenblick, in dem sie sich so bereitwillig an seinen Körper schmiegte, sich so schamlos fordernd an ihn drückte, kannte er nur das drängende Bedürfnis, ihre Not zu lindern, ihren sinnlichen Hunger zu stillen und zu befriedigen und somit auch den seinen.
Als er die Bänder am Oberteil ihres Kleides löste, wusste er ganz genau, was er an diesem Abend von ihr sehen wollte, sehen musste. Wonach es ihn verlangte, was er brauchte - so überaus dringend haben musste. Sowohl er als auch Amanda waren mittlerweile derart erregt, dass ihr Atem in kurzen, keuchenden Stößen ging, dass ihre Augen vor Verlangen ganz dunkel waren, ihre Nerven vor Erwartung aufs Äußerste angespannt.
»Heb die Arme hoch.«
Mit einer raschen, energischen Bewegung zog er Amanda das Kleid über den Kopf, sodass ihre üppigen Locken und die drei Orchideen, die sie an diesem Abend im Haar zu tragen beschlossen hatte, mit der Bewegung auf und ab hüpften. Begehrlich ruhte sein Blick auf ihrem Körper, der nur von einem durchscheinenden Seidenunterhemd verhüllt war; mit einer achtlosen Bewegung und ohne den Blick von Amanda zu lösen, warf er ihr Kleid über eine in der Nähe stehende Topfpalme. Und streckte dann abermals die Arme nach ihr, Amanda, aus.
Diesmal kam sie sofort und überaus bereitwillig zu ihm; jede vorgebliche Zurückhaltung, jeder Anschein von Reserviertheit waren vergessen, stattdessen stand das nackte Verlangen in ihr Gesicht geschrieben, leuchtete in ihren Augen, glänzte auf den feuchten Lippen, die sie Martin entgegenhob.
Er schloss seine Hände um ihre Taille, schwelgte einen Moment lang in der geschmeidigen Festigkeit ihres grazilen Körpers, dann ließ er seine Hände weitergleiten und zog Amanda zu sich heran. Presste sie ganz fest an sich, sodass sie sein Verlangen fühlen konnte und sich mit ihrem Unterleib verlangend gegen die eisenharte Länge seiner Erektion drängte. Sie schmolz förmlich in seinen Armen dahin, während ihr Körper verführerisch weich und nachgiebig wurde.
Amanda erwiderte Martins Kuss voller Leidenschaft und schob alle Vorbehalte, alle Bedenken erst einmal beiseite. Sie wollte ihn; er wollte sie - für
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