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Küsse im Morgenlicht

Küsse im Morgenlicht

Titel: Küsse im Morgenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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welche Männer sie sich für ihr Vorhaben aussuchen musste, welche sie ganz nach Belieben anspornen und necken und umgarnen konnte, ohne dass sie selbst dabei Gefahr lief, den Kopf zu verlieren. Und genau diese Gentlemen waren auch ihre erste Wahl, wenn es darum ging, noch ein bisschen mehr zu riskieren - denn sie waren auch dann stets zur Stelle, wenn Amelia nicht nur flirtete, sondern sogar noch weitergehende Versprechungen andeutete. Natürlich hatte sie nie vor, diesen Aufforderungen auch Taten folgen zu lassen, doch in jedem Fall gingen ihre zuverlässigen Verehrer immer wieder auf ihr geheimes Spielchen ein.
    Im Übrigen ging sie speziell an diesem Abend selbst mit den gewagtesten Versprechungen so gut wie kein Risiko ein - dessen war sie sich nur allzu deutlich bewusst. Denn Luc würde niemals zulassen, dass ein anderer Mann Hand an etwas anlegte, das seiner Ansicht nach bereits lange in sein persönliches Eigentum übergegangen war.
    Die einzige Frage, die sich für Amelia nun noch stellte, war, wie lange es wohl dauern würde, ehe Luc endgültig kapitulierte.
    Und Amelia entführte.
    Zwanzig Minuten, lautete die Antwort. Amelia verabschiedete sich gerade mit einem eindeutig verführerischen Lachen von einer Gruppe verwunderter junger Männer, ignorierte unterdessen Luc, der gehorsam neben ihr gewartet hatte, und wollte soeben in die Menge entschwinden - als sie einen leisen Fluch hinter sich hörte. Einen äußerst unhöflichen Fluch sogar. Denn Luc hatte die Gruppe, auf die Amelia als Nächstes zusteuern wollte, bereits erkannt. Zu der Gesellschaft, die Amelia ins Auge gefasst hatte, gehörten neben anderen nämlich auch Cranwell, Darcy und Fitcombe - Letzterer gehörte natürlich ebenfalls zu Lucs Kumpeln.
    Doch Luc sagte kein einziges Wort. Stattdessen packte er ihre Hand, zerrte sie zur nächstgelegenen Wand hinüber, stieß eine Tür auf, die Amelia zuvor noch nie wahrgenommen hatte - eine Tür, die normalerweise nur von den Bediensteten benutzt wurde -, und lief mit großen Schritten in den kleinen, dahinterliegenden Gang. Seine heimliche Verlobte zog er unterdessen unerbittlich hinter sich her. Zwei erschrockene Dienstboten, beide mit schweren Tabletts beladen, wichen ihnen behände aus. Schließlich öffnete Luc eine weitere Tür, die wiederum in einen jener Korridore führte, die allen Gästen offenstanden. Nur dass in diesem Korridor an diesem Abend keine einzige Lampe brannte und er nahezu in vollkommener Finsternis lag. In genau diesen Gang eilte Luc nun hinein, zerrte Amelia mit sich und schloss schwungvoll die Tür hinter sich. Dann drehte er Amelia herum und drängte sie gegen die Wand zurück.
    Blinzelnd sah sie zu seinem Gesicht auf, konnte vage erkennen, dass er seine höfliche Maske offenbar abgesetzt hatte - dass, genauer gesagt, noch nicht einmal mehr der leiseste Hauch von Höflichkeit in seinen Zügen lag. Er hatte die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen; wie finstere Tonscherben bohrten sie sich regelrecht in die ihren. Seine Lippen waren zu einer dünnen Linie zusammengepresst. Sämtliche Sanftheit schien aus seinen Zügen gewichen. Die wie gemeißelt wirkenden Konturen wirkten streng, beinahe Furcht erregend; tiefe Schatten ließen sein Gesicht in dem trüben Licht unbarmherzig hart wirken.
    »Kannst du mir vielleicht mal verraten, was das sollte? Was hast du eigentlich damit bezweckt?«
    Seine Worte klangen hart und schneidend; seine Stimme war dunkel und drohend.
    Amelia hielt seinem Blick ohne mit der Wimper zu zucken stand und erwiderte ruhig: »Ich wollte dich, uns beide, hierherlotsen.«
    Einen Arm gegen die Tür gestützt, die andere Hand an ihrer Taille, um Amelia festzuhalten, beugte Luc sich näher zu ihr, bis sein Gesicht dem ihren bedrohlich nahe war, und der Abstand zwischen ihren beiden Körpern nur noch einen knappen Zentimeter betrug.
    Amelia fühlte sich durch diese Geste aber keineswegs eingeschüchtert, eine Tatsache, die sie Luc denn auch deutlich merken ließ.
    Seine Miene wurde noch eine Spur grimmiger. »Was, zum Teufel, glaubst du denn wohl, was du in einem dunklen Korridor erleben wirst?«
    Sie erwiderte seinen Blick fest und unverwandt, hob die Hände, umfasste die Revers seines Jacketts und zog dann die Brauen hoch, um mit ruhiger Stimme zu erklären: »Etwas, was ich bisher noch nie erlebt habe.«
    Das war eine unverhohlene Herausforderung, und Luc reagierte so blitzschnell darauf, dass Amelia regelrecht schwindelig wurde.
    Stürmisch presste er

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