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Küsse niemals deinen Chef! (German Edition)

Küsse niemals deinen Chef! (German Edition)

Titel: Küsse niemals deinen Chef! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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trotzdem sehnte sie sich mit jeder Faser ihres Herzens nach ihm. Selbst jetzt noch, obwohl er sie kalt abgewiesen hatte.
    Endlich flossen die so lange unterdrückten Tränen, und als Grace die damit verbundene Erleichterung verspürte, ließ sie ihnen freien Lauf und gab sich ganz ihrem Schmerz hin.
    Als irgendwann die Tür aufflog und jemand wie ein Wirbelsturm ins Zimmer platzte, konnte sie ihn durch den dichten Tränenschleier nicht sofort identifizieren. Doch die Stimme war unverkennbar.
    „Grace … ich …“, stammelte Lucas heiser und zuckte zusammen, als er Grace so bitterlich weinen sah.
    „Was machst du hier?“, fragte sie. „Die Gala ist doch bereits in vollem Gang.“
    „Wie kannst du daran auch nur einen Gedanken verschwenden?“
    Warum bin ich nicht schon längst auf dem Weg nach London? ging Grace mit sich ins Gericht. Habe ich etwa genau auf diese Situation gewartet? Was soll dabei herauskommen? Was gibt es zwischen uns noch zu sagen? Nichts!
    Erneut sprang sie von ihrem Fenstersitz auf. „Ich muss packen“, erklärte sie pragmatisch, „und du musst zurück zur Party. Man braucht dich dort.“
    „Ich weiß“, sagte er in einem seltsam eindringlichen Ton, den sie noch nie an ihm gehört hatte. „Aber was ist mit dem, was ich brauche?“
    Langsam drehte sie sich zu ihm um. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie und wischte sich geistesabwesend mit dem Handrücken über die feuchten Wangen.
    Lucas schaute in ihre braunen Augen, in denen kein Vorwurf, sondern nur aufrichtige Sorge stand, und hatte das Gefühl, sein Herz müsse brechen.
    „In Ordnung?“, echote er grollend und schüttelte heftig den Kopf. Dann durchquerte er den Raum mit wenigen Schritten und blieb dicht vor Grace stehen, am ganzen Körper bebend. „Ich kann keine Sekunde länger ohne dich leben, du … du unmögliches Weib! Wie soll da auch nur irgendwas in Ordnung sein?“
    „Das ist nicht schlecht“, murmelte Grace mit unsicherer Stimme, nachdem sie sich vom ersten Schock erholt hatte. „Sehr versiert und gleichzeitig fast poetisch.“
    Lucas stöhnte dumpf auf. „Ist es das, was du wolltest?“, fragte er wild.
    Sie wich ein Stück zurück und kämpfte erneut mit den Tränen. „Was ich wollte? Wovon redest du überhaupt?“
    „Was erwartest du von mir?“, fuhr er sie erregt an. „Wie soll ich mein Leben jetzt weiterführen? Hast du darüber schon mal nachgedacht?“
    Ganz langsam spürte Grace ihr eigenes, durchaus hitziges Temperament aufwallen, das sie schon häufiger zu hemmungsloser Zerstörungswut getrieben hatte – zum Glück allerdings meist nur in ihrer Fantasie. Normalerweise unterdrückte sie es komplett. Aber alles war besser, als erneut in Tränen auszubrechen!
    „Tut mir leid, Lucas, aber ich bin heute sehr beschäftigt“, informierte sie ihn mit verdächtig bebender Stimme. „Zuerst musste ich einen perfiden Zeitungsartikel verdauen, dann eine Gala vorbereiten und schließlich die Kündigung von meinem Boss in Empfang nehmen, der mich wie eine billige Hure behandelt hat. Deshalb ist es mir gerade relativ egal, was du mit deinem Leben anfängst. Ich bin momentan vollauf damit beschäftigt zu verhindern, dass mein Leben völlig auseinanderbricht.“
    „So einfach mache ich es dir nicht!“, platzte er empört heraus. „Du kannst nicht so mir nichts dir nichts meine Welt auf den Kopf stellen und dich dann klammheimlich verdrücken! Wann hattest du denn vor, mir zu erzählen, was heute Abend geschehen ist? Und dass du von hier verschwinden willst?“
    Plötzlich wurde sie ganz ruhig. „Warum sollte ich dir das überhaupt erzählen? Vielleicht erinnerst du dich … ich habe dir meine Liebe gestanden, und du hast mich eiskalt stehen lassen und bist geflohen.“
    „Ich musste nachdenken!“, polterte er unbeherrscht.
    Grace hielt vor Überraschung die Luft an. Lucas Wolfe verlor seine eiserne Kontrolle? Was war geschehen? Dies war weder der gelangweilte Beau noch der versierte Charmeur, als der er sich sonst zeigte. Kein flirrendes Lächeln, keine sorgsam platzierten Worte, passend für jeden Anlass.
    Einfach nur ein Mann. Ein wütender, ausgesprochen emotionaler Mann.
    Mein Mann …
    Energisch versuchte sie, die zaghafte, aber hartnäckige Stimme in ihrem Hinterkopf zu ignorieren.
    „Ich musste nachdenken“, wiederholte Lucas stoisch. „Weil ich dich nämlich brauche, und ich habe noch nie irgendjemanden gebraucht!“, grollte er. „Es ist nicht so einfach, wie du vielleicht

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