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Kuesse niemals deinen Chef

Kuesse niemals deinen Chef

Titel: Kuesse niemals deinen Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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wie gewohnt in der Gesellschaft hingebungsvoller Frauen verbracht hatte, hatte er nur an Grace gedacht, bis ihm endlich eingefallen war, wann und wo er sie schon gesehen hatte. Auch da hatte sie eher prüde und langweilig auf ihn gewirkt, aber sie war ihm im Gedächtnis geblieben.
    Allein das war höchst ungewöhnlich.
    „Okay, lasst uns anfangen“, rief Grace ihre Crew mit gewohnt kühler Stimme zusammen und zwang sich zu einem zuversichtlichen Lächeln, als sich alle erstaunt zu ihr umdrehten. Die summende Aufregung legte sich spürbar. Jeder nahm seinen gewohnten Platz ein.
    Das ist ihre Stärke, stellte er für sich fest. Dieses ganz besondere Lächeln.
    Er fühlte, wie sich etwas tief in seinem Innern entspannte, und das hätte ihn alarmieren müssen. Doch so war es nicht. Stattdessen beobachtete er fasziniert, wie sie die Regie übernahm, ohne eigentlich etwas dafür zu tun. Sie zog einfach alle Blicke auf sich.
    „Wie viele von euch bereits gehört haben, wurden wir gerade erst darüber informiert, dass die Räumlichkeit, in der unsere Jubiläumsfeier hätte stattfinden sollen, übers Wochenende von einer defekten Sprinkleranlage überschwemmt und damit ruiniert wurde. Zumindest für die nächsten zwei Monate, was bedeutet, uns steht momentan kein passender Ort für die geplante Gala zur Verfügung.“
    Beschwichtigend hob Grace die Hände, als das Gemurmel um sie herum einen Anklang von Panik bekam. „Ich denke, wir sollten diesen Umstand nicht als Katastrophe, sondern als Herausforderung ansehen.“
    Sie wirkte absolut ruhig, fast entspannt. Doch etwas in der Tiefe ihrer schokobraunen Augen rührte Lucas’ Herz. Und plötzlich wusste er mit Gewissheit, dass sie Angst und Hoffnungslosigkeit empfand, es sich aber unter keinen Umständen anmerken lassen wollte. Vielleicht war sie gar nicht so souverän, wenn er sie allein und unbeobachtet erleben könnte. Wenn sie nichts beweisen und keine Show für die Öffentlichkeit abliefern musste.
    Warum er sich das geradezu brennend wünschte, hätte Lucas selbst nicht sagen können. Vielleicht fühlte er sich deshalb genötigt, ihr zur Seite zu springen. Auf jeden Fall überraschte Lucas sich selbst damit ebenso sehr wie alle anderen.
    Mehr sogar!
    „Wonach genau suchen Sie denn, ich meine, was die passende Lokalität betrifft?“, erkundigte er sich.
    Ihre Blicke trafen sich, und Grace hielt seinen gefangen. Vielleicht einen Herzschlag zu lang, dann setzte sie ein höfliches, verbindliches Lächeln auf. Und wieder empfand er, der sonst nichts fühlte, ihre unterdrückte Panik, die Wachsamkeit und Unsicherheit.
    „Es sollte die perfekte Mischung aus Alt und Neu sein, ein Synonym für das modernisierte Hartington – bewährte Klassik und Tradition in neuem Design. Kennen Sie irgendeinen Ort, der all diese Voraussetzungen erfüllt?“
    „Das tue ich tatsächlich“, erwiderte er spontan. Bis zu diesem Moment hatte er keinen konkreten Plan gehabt, doch plötzlich wusste er die Lösung für ihre und für seine Probleme. Wirksamer als mit einem glamourösen Fest konnte man die Geister der Vergangenheit wohl kaum aus einem alten Gemäuer vertreiben, in dem noch die Schrecken seiner Kindheit in allen Ecken lauerten.
    „Es müsste schon etwas sehr Spektakuläres und Ungewöhnliches für einen großen gesellschaftlichen Anlass sein“, gab Grace zu bedenken. Ihre Stimme war sachlich und professionell. „Nicht etwa eine düstere Lasterhöhle …“
    „Dabei sind das doch die einzigen Höhlen, die es zu besuchen lohnt“, kam es ohne zu zögern von ihm zurück. „Ich biete mich Ihnen gern als sachkundiger Führer an, falls Sie Bedarf haben, Miss Carter.“
    „Bringen Sie mich nicht in Versuchung …“, presste Grace hervor, ungeachtet der neugierigen und verwirrten Blicke um sie herum, „aber ich muss leider Prioritäten setzen.“
    Ihr Lächeln faszinierte ihn mehr denn je.
    „Keine Angst, ich habe etwas viel Langweiligeres für Ihren Event im Sinn.“
    „Wundervoll!“ Ihre erhobenen Brauen sprachen jedoch eine andere Sprache. Sie traute ihm nicht. Aber wer tat das schon? „Lassen Sie hören.“
    Grace Carter hielt ihn offenbar für einen ebenso hoffnungslosen Fall wie sein Bruder. „Was Sie brauchen, ist ein Platz, der möglichst eng mit Hartington verbunden ist und dem gleichzeitig ein Hauch von Exklusivität anhaftet. Wie wäre es mit Wolfe Manor?“
    Der Rest des Teams explodierte quasi in einem wahren Freudentaumel, doch Lucas sah nur Grace. Der

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