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Kuesse niemals deinen Chef

Kuesse niemals deinen Chef

Titel: Kuesse niemals deinen Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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ein schimmernder Wasserfall auf ihre Füße hinab. Es passte wie für sie gemacht.
    Als sie das winzige Bad verließ und Lucas unter die Augen trat, errötete Grace unter seinem heißen, verlangenden Blick und löste folgsam ihr hochgestecktes Haar, ohne dass er etwas sagen musste.
    „Wundervoll. Jetzt ist endgültig Schluss mit den Maskeraden“, erklärte er zufrieden und streckte seine Hand aus. Diesmal ergriff Grace sie bereitwillig.
    Mit stolz erhobenem Kopf erschien sie auf der Gala, die sie seit Monaten mit so viel Enthusiasmus und Einsatz geplant und vorbereitet hatte. Als eine selbstbewusste, kompetente Frau, die es nicht als notwendig erachtete, ihr Licht unter den Scheffel zu stellen oder sich vor irgendjemandem zu verstecken.
    „Grace!“, zischte sie ihr ehemaliger Boss gleich nach ihrem Eintritt von der Seite an. „Was soll das? Ich dachte, Sie hätten verstanden, dass Sie hier nicht länger erwünscht sind.“
    „Sie ist mit mir hier“, erklärte Lucas mit schneidender Stimme und ohne eine Spur des legendären Charmes, für den er sonst berühmt war. „Und in jeder Hinsicht immer willkommen, haben Sie mich verstanden?“
    Der Geschäftsführer erblasste sichtlich.
    „Keine Angst“, erläuterte Grace heiter. „Heute bin ich nur Gast. Aber ab Montagmorgen dürfen Sie mich getrost als Konkurrenten ansehen. Wer weiß, wo und wann wir uns wieder über den Weg laufen. Auf jeden Fall werde ich ganz sicher nicht einfach von der Bildfläche verschwinden, nur weil Sie mich gefeuert haben.“
    Der entsetzte Ausdruck auf Charlie Winthrops rundem Gesicht bereitete ihr mehr Genugtuung, als es sich eigentlich gehörte. Grace warf Lucas einen versteckten Seitenblick zu und errötete unter dem anbetenden Ausdruck in seinen funkelnden grünen Augen.
    „Komm, Cinderella“, sagte er weich. „Es geht langsam auf Mitternacht zu. Versuch, deine Schuhe an den Füßen zu behalten …“
    Sie kümmerten sich nicht um die Kameras und das Blitzlichtgewitter um sie herum. Auch nicht um die heimlich tuschelnden Gäste oder den Rest der Welt. Bereitwillig ließ Grace sich von ihrem Liebsten auf die Tanzfläche entführen, schmiegte sich in seine Arme und wiegte sich selbstvergessen im Takt der romantischen Musik.
    „Ich glaube, so langsam erschließt sich mir die Moral von der Geschichte“, vertraute sie ihrem Tanzpartner irgendwann lächelnd an.
    „Von welcher Geschichte?“, fragte er verwirrt.
    „Na, von dem Märchen … Cinderella!“
    Lucas schmunzelte. „Und, wie lautet die Moral?“
    „Wen interessiert es schon, ob ich einen Schuh verliere oder nicht“, antwortete Grace verschmitzt.
    Der Tanz endete abrupt, als Lucas stehen blieb, ihr Gesicht mit beiden Händen umschloss und Grace voller Inbrunst auf die weichen Lippen küsste. „In der Tat“, murmelte er heiser, „wen sollte das, verdammt noch mal, etwas angehen?“
    – ENDE –

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