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Kuesse niemals deinen Chef

Kuesse niemals deinen Chef

Titel: Kuesse niemals deinen Chef Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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auch Grace fast einen kleinen … Zusammenstoß mit diesem notorischen Don Juan hatte, fiel dagegen so gut wie gar nicht ins Gewicht. Er konnte sich ganz sicher nicht mehr daran erinnern. Und sie? Nun, wenn sie in der letzten Nacht kein Auge zubekommen hatte, wen interessierte das schon? Das konnte genauso gut an dem Espresso nach dem Dinner liegen.
    „Ich glaube, wir sind uns gestern Abend kurz auf der Cartwright-Modenschau begegnet“, erklärte Grace und lächelte schwach, als sie ihn verwirrt blinzeln sah, als habe er eine derartige Antwort nicht erwartet. „Aber ich kann mir kaum vorstellen, dass Sie sich daran erinnern.“
    „Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis“, behauptete Lucas mit seidenweicher Stimme, die ihr zugegebenermaßen direkt unter die Haut ging. Dieser Mann war offensichtlich noch viel gefährlicher, als sie es bisher gedacht hatte!
    „Ebenso wie ich, Mr Wolfe“, erwiderte Grace spitz, „weshalb ich mir auch ganz sicher bin, dass wir keine Verabredung für heute getroffen haben. Vielleicht darf ich Sie jetzt an einen meiner Kollegen …“
    „Sie haben mich in dem Moment erkannt, als ich das Büro betrat“, stellte er amüsiert und fast triumphierend fest.
    „Ich denke, das würde fast jedem in England ebenso ergehen“, dämpfte sie seinen Enthusiasmus. „Man könnte meinen, Sie legen es bewusst darauf an angesichts der unzähligen Skandalgeschichten, mit denen Sie die Presse füttern.“
    „Aber Sie sind keine Engländerin, oder?“, überging er geschickt ihre offene Rüge und stützte die Hände auf der Schreibtischplatte ab, um sie noch genauer in Augenschein zu nehmen. „Amerikanerin! Aus dem Süden, wenn ich mich nicht irre.“
    „Ich wüsste nicht, was meine texanische Abstammung hier und jetzt für eine Rolle spielen sollte“, sagte Grace abweisend. Sie sprach grundsätzlich nicht über ihre Vergangenheit und ebenso ungern über ihr Privatleben. Nicht mit ihren Arbeitskollegen und schon gar nicht mit einem Wildfremden. Leider war es ihr bisher nicht gelungen, den weichen Südstaatenakzent zu hundert Prozent auszumerzen, sonst hätte es diese überflüssige Konversation gar nicht erst gegeben. „Wenn Sie mir einfach nur sagen, wie ich Ihnen weiterhelfen kann …“
    „Was genau haben Sie letzte Nacht alles mitbekommen?“, übernahm er schon wieder die Regie. „Habe ich mir Ihnen gegenüber auch etwas zuschulden kommen lassen?“ Verbunden mit dem lasziven Lächeln war die Frage eine reine Farce. „Oder wünschen Sie sich vielleicht sogar, ich hätte …“
    Grace lachte spröde. „Dazu hätten Sie gar nicht die Zeit gehabt!“, entfuhr es ihr spontan. Als sie seinem funkelnden Blick begegnete, senkte sie rasch die Lider.
    Warum muss mir ausgerechnet dieser miese Gigolo so unter die Haut gehen?
    Seit dem College-Abschluss arbeitete sie erfolgreich als Eventmanagerin und begegnete immer wieder berühmten und eindrucksvollen Menschen. Doch keiner hatte je so widersprüchliche Gefühle in ihr ausgelöst wie Lucas Wolfe. Was hatte dieser Mann nur an sich, dass er sie derart aus der Ruhe brachte?
    „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden“, sagte sie steif, setzte sich wieder und schaute demonstrativ auf den Monitor ihres PCs. „Ich muss mich wirklich meiner Arbeit widmen.“
    „Aber genau deshalb bin ich ja hier“, erklärte er zu ihrer Verblüffung.
    „Was meinen Sie damit?“
    „Ich bin das neue Vorzeigegesicht von Hartington – wie bereits mein Vater vor mir“, eröffnete Lucas Wolfe ihr strahlend und nicht ohne Genugtuung. „Gerade noch pünktlich zum großen Jubiläum!“
    „Pardon?“, murmelte Grace, obwohl sie längst verstanden hatte. Doch sie konnte und wollte es nicht akzeptieren.
    Sein Lächeln vertiefte sich zu zwei unwiderstehlichen Grübchen in den schmalen dunklen Wangen, die er bei Bedarf durchaus gezielt als nahezu tödliche Waffen einsetzte. Dieses Lächeln hatte ihn in die Herzen und Fantasien unzähliger Menschen rund um den Globus katapultiert, zahllose Frauen in den Wahnsinn getrieben und sie zu den abenteuerlichsten Entscheidungen veranlasst.
    Aber nicht mich! schwor Grace sich. Niemals!
    „Ich glaube, wir beide werden zukünftig eng zusammenarbeiten“, eröffnete Lucas ihr augenzwinkernd.
    Ihr Herz machte einen Sprung und schlug plötzlich zehn Mal so schnell wie vorher. Entweder er blufft oder er weiß mehr als ich!
    „Ich hoffe, dass wir beide gut miteinander auskommen“, fuhr er mit einer Zuversicht in der dunklen Stimme

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