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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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ihn retten kann. Die Hexe muss sterben, und du bist die Einzige, die das schaffen kann. Ich bringe dein Monster um und du meines. Ein faires Geschäft.»
    «Ich kann nicht», widersprach sie und zog das Shirt über den Kopf. «Dann bleibe ich für den Rest meines Lebens verflucht.» Sie straffte sich. Jetzt, wo sie ein Oberteil anhatte, fühlte sie sich schon viel stärker. «Und ich will nicht mein Leben lang ein Killer sein.»
    Er erwiderte nichts, sondern betrachtete lediglich konzentriert ihr Gesicht. Dann griff er nach ihrer Kehle. Trinity zuckte zurück – doch er fuhr nur sanft mit seinem Daumen die Konturen ihres Schlüsselbeins nach und streichelte das blütenförmige Muttermal, das sie so sehr hasste. «Der Fluch der Schwarzen Witwe», sagte er leise. «Du bist bei deinem letzten Mord angekommen?»
    Sie entzog sich ihm und holte sich ihre Jeans zurück, die sie in einem Anfall von Panik fallen gelassen hatte, als er seine Verführungsmasche mit dem heißen Atem im Nacken bei ihr ausprobiert hatte. «Keine sieben Tage mehr. Wenn ich noch so lange durchhalte, dann bin ich frei. Ich habe schon so viel erreicht. Ich kann es nicht für dich tun. Ich –»
    «Töten ist doch keine große Sache», entgegnete er.
    «Das ist es sehr wohl! Zumal, wenn man dazu gezwungen wird ...» Sie zog die Jeans über ihre Hüften. «Ich hasse es, wenn ich keine Kontrolle über meine eigenen Handlungen habe. Natürlich hat so ein böser Bube, wie du einer bist, keine Ahnung, was es bedeutet, so ein seelenaufreibendes Leben zu führen, aber du kannst mir ruhig glauben, dass das einfach beschissen ist.»
    Er fluchte leise. «Oh, ich kenne das.»
    Sie sah ihn grimmig an. «Woher um alles in der Welt willst du wissen, wie es ist, nicht sein eigener Herr zu sein? Du bist doch eine Art Superkrieger. Wer würde dich schon drangsalieren?»
    Er starrte sie schweigend an. Seine Augen spiegelten den Aufruhr in seinem Inneren wider. Schließlich sagte er: «Gut.»
    Sie zog den Reißverschluss ihrer Hose hoch. «Wie ‹gut›?»
    «Du bekommst einen Aufschub, weil du zurückgekommen bist.»
    «Zurück von wo?»
    Doch er steuerte bereits auf die Tür zu. Ging er jetzt etwa? «Wo willst du hin?»
    «Freu dich nicht zu früh, Trinity Harpswell. Ich bin kein sonderlich netter Typ, und wenn ich keine andere Schwarze Witwe finde, dann komme ich wieder und hole dich.» Die Dielen knarrten unter seinen Füßen und dann verschwand er im Flur.
    Sie sah ihm nach. Es war gut, dass er ging. Sie konnte gerade keinen Mann gebrauchen, und ganz besonders nicht einen, der wirklich ans Töten glaubte. Er war nicht wie Barry, der von flüsternden Stimmen in seinem Kopf angetrieben worden war und so genau wie Trinity unter Zwang gehandelt hatte.
    Dieser Krieger tötete, weil es ihm scheinbar nichts ausmachte. Einfach, weil er es gut konnte und es eine einfache Lösung seiner Probleme darstellte. Sie bekam eine Gänsehaut. Würde sie nach ihrem letzten Mord auch so werden? Ein Ungetüm, das sich nicht um die Leichen scherte, die seinen Weg pflasterten? Würde sie Ameisen zertrampeln und dabei schallend lachen?
    Sie wollte einen solchen Mann, der ihre alptraumartigen Ängste vor ihrer eigenen Zukunft repräsentierte, nicht in der Nähe haben.
    Sie hörte seine schweren Schritte, die sich durch den Korridor entfernten. Existierten irgendwo noch andere Schwarze Witwen, die ihm helfen konnten? Es musste sie einfach geben. Er würde bestimmt nicht zurückkommen.
    Dann fiel ihr Blick auf den Stapel Papiere, der auf ihrem Stuhl lag. Die Einzelheiten über das Monster, das sie erledigen musste. Er könnte ihr das abnehmen. Sie machte einen Schritt auf die Tür zu, bremste sich dann aber.
    Der Preis wäre zu hoch. Wenn sie die Hexe für ihn tötete (ja, genau, als ob sie einer wehrlosen Frau auch nur ein Haar krümmen könnte ... aber darum ging es jetzt gar nicht), dann wäre sie wieder in derselben Position und lebenslang verdammt. Ihr Vater hätte sich umsonst geopfert. Es war allein ihre Schuld, dass er nur noch ein Häufchen Staub war. Wenn sie ihm doch bloß nicht verraten hätte, was sie in ihrer Vision gesehen hatte, dann wäre er niemals darauf gekommen, wie man Martin töten konnte –
    Oh! Das war es!
    «Warte! Warte!» Sie eilte in den Korridor, um den Krieger abzufangen, bevor er für immer verschwand. «Bleib hier!»
    Sie bog gerade um die Ecke, als er die Vordertür öffnete.
    Er drehte sich nicht einmal um. «Übertreib es nicht –»
    «Was wäre, wenn ich

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