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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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keine Gnade mehr. Sie verdiente es, das Zeichen der Hexe auf ihrem Schlüsselbein zu tragen.
    Da blieb sie plötzlich im Flur stehen und drehte sich nach ihm um. Ihre Augen wanderten zu dem Blut auf seiner Brust und ihr Blick wurde gehetzt. «Oh mein Gott, schau dich nur an.»
    Er spürte, dass sich sein Herz bereits wieder zusammenfügte, und machte sich bereit, sie anzuspringen. Noch zehn Sekunden und er hatte sie –
    «Mist!» Sie rannte zurück ins Bad und nahm ein Handtuch vom Halter.
    Gerade wollte er sie am Knöchel packen, als sie sich neben ihn kniete und das Handtuch auf seine blutende Brust presste. Sie war blass und ihre Hand zitterte. «Verdammt, warum musst du bluten und so leidend aussehen! So habe ich mir das nicht vorgestellt.» Ihre Stimme zitterte und sie war den Tränen nah. «Du bist so ein Scheißkerl!»
    Er starrte sie ungläubig an. «Was tust du da?»
    «Einen Kuchen backen. Wonach sieht es denn aus?» Sie drückte fester auf seine Wunde. «Ich kann nicht fassen, dass du so sehr blutest! Hast du einen ganzen Ozean von Blut in dir, oder was? Es war so grausam von dir, mich glauben zu machen, ich könnte auf dich schießen, ohne dir wehzutun! Ich habe ein Problem damit, Lebewesen wehzutun. Du hättest mich vorwarnen können!» Sie sah ihn erbost an. «Ich mag dich nicht.»
    «Du magst –» Endlich begriff Blaine, dass sie so am Boden zerstört war, weil sie auf ihn geschossen hatte. Weil er blutete. Himmel, die Frau war schon auf halbem Weg in die Freiheit gewesen (oder zumindest hatte sie das geglaubt, in Wirklichkeit war er ihr bereits auf den Fersen gewesen), aber sie hatte ihre Flucht aufgegeben und war zurückgekommen, um ihm zu helfen.
    Frauen taten so etwas nicht. Niemand tat so etwas. Das war einfach so. Niemand kam jemals zurück, um ihm zu helfen.
    Doch sie hatte es getan.
    Er sah tief in ihre verweinten Augen, und sie versteifte sich.
    Ach, es war alles nur Schein. Ihre Adern waren schwarz. Dass sie nur wegen ihm zurückgekommen war, war ausgeschlossen. Es gab einen Grund dafür, und er würde ihn erfahren. Und bis dahin würde er sicherstellen, dass sie ihm dabei half, Christian nach Hause zu holen.
    Er schnappte nach ihrem Knöchel und sie fuhr zusammen. Sie blickte nach unten, und als sie sah, wie sich seine Faust um ihr Bein schloss, kniff sie die Lippen zusammen. «Ich flehe dich an. Ich kann nicht für dich töten. Du darfst mich nicht darum bitten.»
    Schon wieder bitten .
    Warum kapierte sie nicht, dass er nicht darum bitten würde? Es ging um Christians Leben, und er würde sich nicht mit Nettigkeiten aufhalten.
    Sie legte ihre Hand auf seine, und er spannte sich an, bereit für jeglichen Trick, den sie bei ihm versuchen würde. Bereit für den Schmerz. Für den Giftpfeil, den sie in seine Haut abfeuern würde.
    Doch nichts geschah. Ihre Hand lag behutsam auf seiner Hand. «Wenn da nur ein Funken Mitleid in deiner Kriegerseele ist, dann gehst du fort und lässt mich in Ruhe.»
    Immer noch wartete er auf ihre Attacke. «Das Mitleid wurde mir schon vor langer Zeit unter der Folter ausgetrieben.»
    Sie sah auf und ihre Blicke trafen sich. «Das ist mir im Moment einfach zu viel. Es geht nicht.»
    Er sah ihr an, dass das der Wahrheit entsprach. Sie trug vielleicht das Tulpenzeichen und hatte ihn ins Herz geschossen, doch sie war völlig am Ende.
    Und sie berührte ihn. Sanft. Ihre Hand war warm, ihre Haut weich. Es fühlte sich grandios an. Niemand hatte ihn jemals zuvor zärtlich berührt. Selbst wenn sie ihn im nächsten Augenblick niederstechen würde, in dieser Sekunde war seine Hand die wohl glücklichste Hand auf der ganzen Welt.
    Und sie hatte ihr eigenes Leben riskiert und war zurückgekommen.
    Gut, sie hatte auf ihn geschossen, aber sie war zurückgekommen .
    Heiße Scheiße. Er wollte es nicht tun. Er würde es nicht tun.
    Aber sie war wegen ihm umgekehrt und das war ... also ... das konnte er nicht so einfach ignorieren.
    Ach, zum Teufel. Er würde es doch tun.
    Er würde nett sein.
    Das Gesicht des Kriegers verkrampfte sich und Trinity bekam einen Schrecken. Hatte er Schmerzen oder starb er sogar? Sie ergriff sein Handgelenk. «Geht es dir gut?» Donnerwetter, was hatte sie sich nur dabei gedacht, als sie auf ihn gefeuert hatte? Sie war verdammt noch mal eine Schwarze Witwe. Was für ein enormes Risiko sie damit eingegangen war, einen Mann ins Herz zu schießen! Sie war eine viel zu versierte Killerin, um sich mit so etwas abzugeben.
    Er legte seine Hand an ihre

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