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Kuessen Auf Eigene Gefahr

Kuessen Auf Eigene Gefahr

Titel: Kuessen Auf Eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Rowe
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dir sage, wie du sie töten kannst? Was wäre, wenn ich es sehe und du es tust?» Von dem Gedanken, einen Mord zu soufflieren, drehte sich ihr der Magen um, aber zumindest würde sie so den Fluch umgehen können. Was es mit ihrer Seele anrichten würde, stand allerdings auf einem ganz anderen Blatt.
    Er hielt inne und sah sie nun doch an. «Das geht?»
    Sie nickte benommen, und während sie weitersprach, sträubte sich alles in ihr gegen die Tatsache, dass sie ihm gerade Beihilfe zum Mord anbot. «Wenn ich den Tod sehe, dann zeigt das Hologramm nie mich selbst. Jeder kann nach der Methode, die ich sehe, töten. Ich könnte dir sagen, wie du es tun musst.» Ihr wurde schon wieder übel und sie atmete bewusst tief ein und aus. «Und würdest du mir dann ... bei dem anderen helfen?» Sie konnte es nicht einmal aussprechen. Es war unfassbar, dass sie einen Mann darum bat, gleich zweimal für sie zu morden, nur damit ihre eigene Seele erlöst wurde.
    Dass es ihm nichts ausmachte, Leben auszulöschen, machte es auch nicht viel leichter, denn ihr war es nicht egal. Aber was für eine Wahl hatte sie? Das Leben ihres Vaters stand auf dem Spiel und er war wichtiger als alles andere.
    Der Krieger schloss die Tür wieder und kam auf sie zu. Je näher er kam, desto größer wirkte er, und sein Schatten fiel auf sie wie der Schatten des Todes. Ihre Seele, ihr Geist und ihr Schicksal – alles lag in seinen Händen.
    Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie konnte das nicht. Es musste einen anderen Ausweg geben. Doch während sie noch darüber nachdachte, begriff sie, dass sie sich lediglich etwas vormachte. Es gab keine andere Möglichkeit, ihren Vater zu retten. Das Triumvirat hatte die Bedingungen festgelegt und der Vertrag war mit der Magie der Anderswelt besiegelt worden.
    Das Herz des Ungeheuers gegen das Leben ihres Vaters. Keine weiteren Optionen.
    Der Krieger blieb direkt vor ihr stehen und sie musste ihren Hals lang machen, um ihn ansehen zu können. Schatten lagen auf seinem Gesicht und seine Augen waren dunkel und müde – und voller Wut. Großer Gott, wie wütend er war. Auf sie? Auf die ganze Welt? Unwichtig. In den Augen dieser Killermaschine konnte sie den Tod sehen und alles, vor dem sie sich so sehr fürchtete. Finsternis stieg in ihr auf und plötzlich bemerkte sie, wie sich Spidergirl regte.
    Na toll. Als wäre ihre Lage nicht schon ohne ihre achtbeinige Freakfreundin, die in dem Krieger offenbar eine verwandte Seele erkannte, schlimm genug. Die Witwe erwachte, weil dieser Mann ein Abbild von Trinitys wahrem Selbst darstellte, gegen das sie schon so lange ankämpfte.
    War die Freude am Tod etwa ansteckend? Wenn er sie annieste, würde er sie dann mit dem Verlangen infizieren, ein anderes Leben auszulöschen und sich über diesen kleinen Triumph zu freuen? Sie wollte ihn nicht um sich haben. Nicht, wenn sie mit anhören musste, wie sich ihre kleine Freundin an ihn heranmachte. «Vergiss es, das war eine dumme Idee –»
    «Einverstanden.»
    Sie erstarrte. «Was?»
    «Du sagst mir, wie man sie umbringen kann, und ich setze es in die Tat um.» Er wirkte mit einem Mal sehr zufrieden. «Ich hätte nie für möglich gehalten, dass sich mir so eine Chance bietet: Es selbst zu tun ...» Er grinste. «Teufel noch eins, für so eine Gelegenheit würde ich mich glatt noch mal hundert Jahre foltern lassen.»
    «Folter?» Er stand auf Folter und Töten? Mit diesem Typen in ihrer Nähe würde sich das tödliche Nachtschattengewächs in ihrem Inneren ungefähr genauso gut beherrschen lassen wie ein Labrador in einer Hundefutterfabrik. «Ich glaube nicht –»
    «Und dein Ungetüm erledige ich ebenfalls. Das ist abgemacht.» Er streckte ihr die Hand hin. «Ich heiße Blaine Underhill und bin dein neuer Partner.»
    All ihre Sinne sendeten verzweifelte Signale, so schnell wie möglich vor diesem Mann, der für all das stand, was Trinity in sich selbst zu finden fürchtete, davonzulaufen. Doch sie konnte nicht zulassen, dass ihr Vater starb. Wegen ihr. Blaine Underhill stellte vielleicht eine Bedrohung dar, aber er bot ihr auch eine Chance. Dieser Mann konnte das Leben ihres Vaters retten, ohne dass sie der ewigen Verdammnis anheimfallen musste. Wenn sie bis Sonntag durchhielt und der Fluch erst einmal verschwunden wäre, dann musste sie sich nur noch mit ihrer eigenen befleckten Seele auseinandersetzen.
    Es lag in ihren Händen. Sie konnte es schaffen. Ganz bestimmt.
    Blaine sah sie fragend an.
    Langsam legte sie ihre Hand in

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