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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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wusste er: Dieses Mal hatte er wirklich da nebengegriffen, und er meinte damit nicht seine Hände, die diesen süßen, wunderbaren Körper hielten.
    Er hatte sich verdammt noch mal die falsche Schwester geschnappt.

19
    B obby lag gegen ein Kissen gelehnt auf dem Bett und beobachtete Kaylee, die im Zimmer auf und ab lief. Als das Schweigen so drückend wurde, dass er es nicht mehr aushielt, bat er in flehendem Ton: »Sag doch endlich was.«
    Sie warf ihm einen verächtlichen Blick zu, und er wiederholte zum mindestens sechsten oder siebten Mal: »Baby, es tut mir wirklich Leid, dass ich dich nicht gleich erkannt habe. Aber so lange hat das nun auch wieder nicht gedauert. Außerdem habe ich mein Gedächtnis nicht absichtlich verloren und mir auch ganz bestimmt nicht deshalb den Schädel einschlagen lassen, um dir den Tag zu verderben.«
    Ohne ihm die geringste Beachtung zu schenken, setzte Kaylee ihre Wanderung fort, vom Fenster, wo sie kurz stehen blieb, mit den Fingern auf das Fensterbrett trommelte und in den Regen hinaussah, zu dem Tisch und den zwei Stühlen in der Ecke, weiter zur Badezimmertür und wieder zurück. Bobby folgte ihr mit den Augen und spürte, wie seine Anspannung immer größer wurde. Er hatte hämmernde Kopfschmerzen und fühlte sich entsetzlich schwach, dennoch wuchs sein Begehren mit jedem Schritt, den sie auf ihren langen Beinen durch das Zimmer machte. Außerdem wollte er, dass sie ihm endlich verzieh, und das verwirrte ihn und machte ihn gereizt.
    Sosehr er es sich auch wünschte, wusste er doch zu gut, dass er nicht so bald mit ihrer Vergebung zu rechnen brauchte. Sie sagte zwar nichts, aber es war kaum zu übersehen, dass sie vor Wut kochte. Es hätte nicht viel gefehlt, und es wären kleine Rauchwölkchen aus ihren Ohren aufgestiegen.
    Dass sie seine Entschuldigung nicht annehmen wollte, begann ihm jedoch allmählich auf die Nerven zu gehen. »Verdammt noch mal, Kaylee«, platzte er schließlich heraus, nachdem er ihr beim Drehen einer weiteren Runde zugesehen hatte. »Ich hatte eine Gehirnerschütterung! Wahrscheinlich habe ich immer noch eine Gehirnerschütterung. Und ich konnte mich noch an mehr nicht erinnern.«
    Wenigstens wandte Kaylee ihm jetzt ihre Aufmerksamkeit zu. Mit finsterer Miene drehte sie sich um und raunzte: »Hast du nicht.«
    Er sah sie verständnislos an. »Was habe ich nicht?«
    »Immer noch eine Gehirnerschütterung.«
    »Ach ja?« Die tiefe Überzeugung in ihrer Stimme machte ihn aggressiv. »Woher zum Teufel willst du das wissen? Mein Kopf fühlt sich immer noch so an, als ob ein Dampfhammer darin zugange wäre.«
    »Erinnerst du dich an den Arzt im Krankenhaus? Er hat mir gesagt, auf welche Symptome ich achten muss, und sie sind gegen Mitternacht verschwunden.«
    Tatsächlich konnte er sich kaum an den Arzt erinnern. Er wusste noch, dass er entsetzlich gefroren hatte, als er wieder zu sich gekommen war, sein ganzer Körper war eiskalt gewesen, bis auf die paar Stellen an seinem Rücken, wo er den heißen Beton berührte, und seinen Unterarm, der zwischen den prallsten Brüsten klemmte, die er jemals in seinem Leben gesehen hatte. Er konnte sich daran erinnern, dass seine Hand zwischen besagten Brüsten herausragte und von einer verdammt attraktiven rothaarigen Frau umklammert worden war, die sich besorgt über ihn gebeugt hatte.
    Und nur allzu gut konnte er sich daran erinnern, dass sie seine Hand wie einen stinkenden Müllsack hatte fallen lassen, als er sie gefragt hatte, ob sie sich schon mal begegnet waren.
    Über der Fahrt zum Krankenhaus lag ein Schleier, ebenso über der anschließenden Untersuchung. Er glaubte, dass danach wieder eine Autofahrt gefolgt war, aber die Einzelheiten waren ihm entfallen. Er wusste noch, dass ihn die rothaarige Frau in regelmäßigen Abständen aufgeweckt hatte und dass es schon ziemlich spät gewesen war, als sie ihn endlich in Ruhe schlafen ließ.
    Als er an diesem Morgen aufgewacht war, hatte er in Kaylees Armen gelegen, und sein Erinnerungsvermögen war zum größten Teil wiedergekehrt. Doch als er sie verschlafen angelächelt und wie gewohnt mit einem träger. »Hey, Baby« begrüßt hatte, war sie wie eine aufgescheuchte Katze mit einem Satz vom Bett gesprungen. Und seither hatte sie schweigend vor sich hin gebrütet. Dabei war doch er es gewesen, der seinen Kopf hingehalten hatte, wenn er sich auch nicht mehr genau an die Gründe erinnern konnte.
    Denk nach.
    »Hier.« Plötzlich hielt sie ihm ihre Hand mit den knallrot

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