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Küssen auf eigene Gefahr

Küssen auf eigene Gefahr

Titel: Küssen auf eigene Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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gelegentlich dazu neige, von falschen Annahmen auszugehen.«
    Gary enthielt sich zwar jeglichen Kommentars, der Luft, der aus seiner Kehle kam, ließ allerdings keinen Zweifel daran, dass er dieser Feststellung voll und ganz zustimmte. Sie hatten schon oft genug darüber diskutiert, wie er in Zukunft mit seinem Leben anfangen wollte, genauso wie über seine Weigerung, auch nur einen Cent von Sams Prämiengeld anzunehmen. »Und ...?«
    »Und nichts, Gare. Sie war nicht zu Hause. Deshalb habe ich das Flugticket, das ich für sie gekauft habe, in Kaylees Briefkasten gesteckt.«
    »Ich hoffe doch, du hast ihr ein paar Zeilen dazu geschrieben, aus denen mehr oder weniger klar hervorgeht, dass du nicht willst, dass sie das bescheuerte Ding auch verwendet.«
    »Hä?«
    »Ach du lieber Himmel, Sam, du willst mir doch wohl nicht allen Ernstes erzählen, dass du ihr einfach nur das Ticket dagelassen hast? Du hast auch einen Brief dazugelegt, oder?«
    Sam sah ihn niedergeschlagen an. »Was hätte ich ihr dcnn schreiben sollen?«
    »Scheiße.« Gary setzte mit seinem Rollstuhl ein Stück zurück und wendete ihn. Während er eilig davonrollte, knurrte er über die Schulter: »Wie ich schon gesagt habe, Sam. Manchmal benimmst du dich wirklich wie ein kompletter Vollidiot.«

26
    W enn du mich fragst«, sagte Kaylee, während sie neben Catherine auf das zartrosa gestrichene Apartmenthaus zuging, in dem sie wohnte, »dann ist dieser Mann ein kompletter Vollidiot. Und ehrlich gesagt überrascht mich das, weil er auf mich eigentlich wie jemand wirkt, der alles daransetzt, um das zu kriegen, was er will, und ich weiß genau, dass er total scharf auf dich ist.«
    »Ach, das bildest du dir doch nur ein«, erwiderte Catherine.
    »Also bitte, du musst schon entschuldigen, aber ich habe schließlich mitgekriegt, wie der Kerl dich angesehen hat, und glaub mir, der will dich, das ist überhaupt keine Frage.« Kaylee sperrte die Eingangstür auf und ging durch den engen Hausflur zu ihrem Briefkasten. Sie öffnete ihn, nahm einen Packen Briefe heraus und stopfte ihn achtlos in ihre Handtasche. Dann drehte sie sich zu ihrer Schwester um. »Willst du es dir nicht vielleicht doch noch einmal überlegen und mit uns ausgehen, um ein bisschen zu feiern?«
    »Nein, wirklich nicht.«
    »Es würde dir gut tun.«
    »Nein, nein, geht ihr beiden nur. Ihr seid doch sicher froh, wenn ihr mal ein bisschen Zeit für euch allein habt, und ich bin sowieso nicht in der Stimmung zum Feiern.«
    »Na gut.« Kaylee öffnete die Tür zu ihrer Wohnung und ging vor Catherine ins Wohnzimmer. »Ich suche nur noch schnell den Ersatzschlüssel. Ich weiß nicht, warum ich nicht schon früher daran gedacht habe.«
    »Wahrscheinlich deshalb nicht, weil wir praktisch jede wache Minute miteinander verbracht haben.« Catherine konnte es kaum erwarten, dass ihre Schwester endlich ging, sie sehnte sich nach ein wenig Ruhe. »Hör mal, wenn du ihn nicht findest, ist es auch nicht so schlimm«, sagte sie. »Wo sollte ich denn schon hingehen?«
    »Das kann man nie wissen - ah, da ist er ja.« Kaylee warf den Schlüssel in eine Schale, die auf dem Tischchen neben dem Sofa stand. »Falls du ihn doch brauchst, weißt du wenigstens, wo er ist. Dann also bis später, ja?«
    »Ja, viel Spaß.« Geh, geh, geh. »Mach dir keine Sorgen um mich, Kaylee«, fügte sie hinzu, als ihre Schwester zögernd an der Tür stehen blieb. Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Mir geht's gut, wirklich. Zieht los und amüsiert euch - ihr habt es verdient. Weißt du, ich bin wirklich stolz auf dich. Du hast richtig gehandelt und aus den richtigen Gründen.«
    Kaylee strich sich ihr Stretchkleid über den Hüften glatt. Dann sah sie ihrer Zwillingsschwester in die Augen. »Ich muss gestehen, dass ich auch ein bisschen stolz auf mich bin. In der vergangenen Woche habe ich einiges gelernt, vor allem, dass ich gar nicht so dumm bin, wie ich immer gedacht habe. Na gut!« Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Haare, um ihre wilde Mähne noch ein bisschen mehr aufzuplustern, und straffte die Schultern, »Jetzt wollen wir aber mal nicht allzu rührselig werden, sonst endet es noch damit, dass meine Wimperntusche verschmiert und ich wie ein Waschbär aussehe. Ich bin schon weg.« Schon halb aus der Tür, drehte sie sich noch einmal um und griff in ihre voluminöse Handtasche. »Ach ja, hier. Sei doch so lieb und sieh die Post für mich durch.« Sie reichte ihrer Schwester den Stapel Briefe, winkte ihr zum Abschied noch

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