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Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Küssen erlaubt - Liebe verboten!

Titel: Küssen erlaubt - Liebe verboten! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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Staunens löste sich aus ihrer Kehle. Dies war die Penthousesuite des Hotels, ausgestattet mit einem atemberaubenden Blick über den Hyde Park. Allein das Wohnzimmer war deutlich größer als ihre ganze Wohnung. Für einen Moment vergaß sie ihre ängstliche Unruhe, dass Jace jeden Augenblick zurückkommen könnte, und gab sich stattdessen der Neugier hin. Wie hatte es der schwierige Teenager aus „schlechten Familienverhältnissen“, dem es vor vierzehn Jahren tatsächlich gelungen war, selbst noch von einer stinknormalen staatlichen Gesamtschule zu fliegen, zur teuersten Suite in einem der besten Hotels Londons gebracht? Hatte er eine Bank ausgeraubt oder etwas in der Art?
    „Gut, das hätten wir.“ Der vermeintliche Bankräuber kam ins Wohnzimmer geschlendert und warf seine Schlüsselkarte neben ihr Weinglas auf den Tisch. Selbst in Maßanzughose und Leinenhemd könnte er ein Ganove sein, dachte Cassie. Zweifellos besaß er die selbstsichere Verwegenheit eines Mannes, dem alles zuzutrauen war.
    Er öffnete die Minibar und nahm eine Flasche mit italienischem Importbier heraus. „Noch Wein?“, fragte er und machte eine Kopfbewegung in Richtung ihres Glases, während er die Bierflasche aufschraubte. Dabei gaben die aufgekrempelten Hemdsärmel den Blick auf seine muskulösen Unterarme frei. Er nahm einen tiefen Schluck.
    „Nein, danke“, antwortete sie. Auf keinen Fall würde sie mehr als ein paar Schlückchen trinken. „Wie lange dauert die Reinigung?“
    „Eine knappe Dreiviertelstunde“, sagte er und setzte sich auf eines der Ledersofas. „Setz dich doch.“ Er zeigte mit der Flasche auf den Platz neben sich, dann streifte er sich die Schuhe ab und streckte die Beine aus. „Warum machst du es dir nicht bequem und entspannst dich?“
    Aber das war leichter gesagt als getan. Wie er so relaxed auf dem Sofa saß, stand er einem männlichen Topmodel in nichts nach. Ihr Herz trommelte wie eine Kesselpauke. Der Umriss der durchtrainierten langen Beine unter dem dünnen Stoff der Anzughose mit perfekter Bügelfalte war kaum auszuhalten. Ein Übriges taten der sexy Bartschatten und das zerzauste dunkle Haar.
    Jace Ryan war nicht nur ein echtes Sahneschnittchen – er war eine Sahneschnitte mit extra viel Sahne!
    Zögernd ließ sie sich auf dem gegenüberstehenden Sofa nieder, um dieser geballten Ladung Testosteron ja nicht zu nahe zu kommen. Dabei rutschte ihr Kleid bedrohlich weit nach oben, sodass sie rasch die Position wechselte und die Beine unter den Körper zog. Sie hatte heute schon genug weiße Baumwolle gezeigt.
    Abrupt riss sie ihren Blick von seinen funkelnden Augen los, mit denen er intensiv ihr Gesicht studierte.
    „Wie hast du das geschafft?“, fragte sie, bemüht um ein sicheres Thema für Small Talk.
    „Was geschafft?“
    Ihr wurde bewusst, wie indiskret ihre Frage eigentlich war. „Ich habe mich nur gefragt, wie …“ Sie sprach den Satz nicht zu Ende. Hätte sie ihn doch bloß nie begonnen. Vielleicht war ihm seine Vergangenheit unangenehm? Aber das bezweifelte sie. Er schien sich in diesem Luxus pudelwohl zu fühlen. Trotzdem wollte sie sich mit ihrer Frage keinesfalls aufdrängen.
    „Wie ich mir heute all das hier leisten kann?“, ergänzte er ihren Satz.
    Sie nickte und trank aus Verlegenheit noch einen Schluck Wein.
    Er legte den Kopf schief, als ob er nachdenken müsste. „Irgendwann habe ich entdeckt, dass ich ein Talent für Design habe.“ Cassie bemerkte, wie er für den Bruchteil einer Sekunde zögerte. „Genauer gesagt hat mein Bewährungshelfer entdeckt, dass ich ein Talent für Design habe.“
    „Dein Bewährungshelfer?“, fragte sie erschrocken. Also hatte er tatsächlich eine Bank überfallen!
    „Keine Angst“, erwiderte er grinsend. „Halb so schlimm. Ich war nie im Gefängnis. Es war nur ein Sozialarbeiter, der jugendliche Tunichtgute betreut hat. Die Schule hat mich damals angezeigt, nachdem sie mich rausgeschmissen hatten.“
    „Lächerlich! Deine Graffiti waren doch irre witzig!“ Sie konnte sich noch gut an den Grund für den Rausschmiss erinnern. Und auch daran, wie präzise er die Lehrer mit seinen Karikaturen getroffen hatte, die er in Neonfarben an die Rückwand der neuen Turnhalle gesprayt hatte.
    „Gates hatte einfach keinen Sinn für Humor.“ Jace zuckte die Schultern. „Aber letzten Endes ist ja trotzdem alles gut gelaufen für mich.“ Erneut nahm sie ein kurzes Zögern wahr. „Der Betreuer hat mir ein Zimmer und einen Platz in einem Kunstkurs

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