Kunterbunte Tiergeschichten
her,
und ich bin müde, meine Augen sind schwer.
Doch nun bin ich wach und bleib‘ auch gleich auf,
und der Tag nimmt wie immer seinen Lauf.
Kaum sind wir wieder im Haus zurück,
bellen sie lautstark „Frühstück, Frühstück“.
Für jeden zwei Kekse, hart und trocken,
da muss ich sie nicht lange locken.
Gut für die Zähne, nahrhaft, gesund,
das Allerbeste für unseren Hund.
Die Trinknäpfe werden ausgescheuert,
das Wasser darin rasch wieder erneuert.
Schlabbernd und mit großem Spaß
wird das Wasser getrunken, ringsum alles nass.
Ich hole mir schnell von der Rolle Papier,
wisch‘ Pfützen fort, nun ist es trocken hier.
Noch immer lauf ich im Schlafzeug umher,
ganz ohne Frühstück, ich fühl mich so leer.
Ich flitze ins Bad und im Nu bin ich frisch,
schon steht auch mein Frühstück auf dem Tisch.
Danach wird gewaschen, die Küche gefegt,
die Betten gemacht, ’ne CD aufgelegt.
Bei Musik bin ich munter, putze wie wild,
seh‘ an der Wand mein Spiegelbild.
Wer ist denn das, denk ich ganz erschreckt,
der da in Leggings und T-Shirt steckt?
Bin ich das etwa, ich arme Maus?
Nun gut, ich muss ja nicht aus dem Haus.
Wie jeden Morgen kommt die Pflege der Hunde,
ich bürste ihr Fell, das ist so manche Stunde.
Schneid Krallen, putz Ohren und Augen aus
und ziehe so manche Zecke heraus.
Flink geht es weiter, die Zeit bleibt nicht steh‘n,
ich schaue zur Uhr, gleich ist es schon zehn.
Die Hunde warten, sehen fragend mich an:
Gehen wir in den Garten? Wir sind jetzt dran.
Na gut, denk ich, was sein muss, das muss sein,
mich treibt ja keiner, ich bin allein.
Also ab in die Ecke die Eimer und Besen,
kommt mit mir hinaus, ihr lebhaften Wesen.
Dort laufen sie putzmunter hin und her,
ihre Freude ist groß, es gefällt ihnen sehr.
Als endlich alle ihr Häufchen gemacht,
hab alles im Eimer ich fortgebracht.
Schnell wieder ins Haus, ihre Näpfe gefüllt,
damit ist für heute ihr Hunger gestillt.
Die Näpfe gewaschen, zurück in den Schrank,
ermattet fall ich auf die Küchenbank.
Ich raffe mich auf, streck stöhnend die Glieder,
und fühl Appetit, mein Magen knurrt wieder.
Für mich gibt es nun ein leckeres Essen,
die Plackerei schon beinah‘ vergessen.
Abgewaschen wird nun das Geschirr,
dann gönne ich eine Pause mir.
Ein Schläfchen mit den Hunden gemeinsam gemacht,
und nach einer Stunde ganz munter erwacht.
Ich schau in den Schrank, was zieh ich nur an?
Denn gleich ist es vier, dann kommt mein Mann.
Kurz entschlossen ergreif ich mir ein Kleid,
das steht mir ganz gut, nun bin ich bereit.
Bellend laufen die Hunde zur Tür,
dann steht auch schon mein Mann vor mir.
,,Na, Schatz, wie hast du den Tag verbracht?
Was hast du denn alles so Schönes gemacht?
Siehst wirklich gut aus, du hast’s ja auch gut,
ich bin schlecht drauf, habe große Wut.
Der Stress in der Firma macht mich noch krank.“
Ich schieb ihn ruhig zur Küchenbank.
Dort trinken wir Kaffee, nur wir zwei,
dann ist sein Ärger bald vorbei.
So vergeht die Zeit, bald ist es acht,
für heute haben wir genug gemacht.
Später schauen wir ein Fernsehprogramm,
das uns interessiert, voller Spannung an.
Auch die Hunde müde zusammengerollt,
haben heute wirklich genug getollt.
Nachher noch einmal Gassi gehen,
dann wird es Zeit, es ist schon zehn.
Um auszuruhen bis zum morgigen Tag,
mal sehen, was der uns bringen mag! ---
Wie im wilden Westen
Unruhig sah sie zur Wanduhr, die leise vor sich hintickte und die ihr
anzeigte, dass Wilhelm schon fast zwanzig Minuten im Stall war. Wo
blieb er nur? Der Kontrollgang dauerte doch sonst nicht so lange.
Sollte sie gehen und nachschauen? Nach einem bedauernden Blick
auf den Fernseher, in dem gerade ein spannender Film lief, stand sie
auf und lief mit schnellen Schritten zu den Ställen.
Nanu, dachte sie. Es ist ja alles stockfinster! Sie knipste das Licht an
und sah eine Boxentür weit geöffnet. Die Stute, die sonst darin stand,
war nicht mehr da. Hatte die Stute womöglich eine Kolik? Und hatte
Wilhelm sie hinausgeführt? Die anderen Pferde schauten unruhig zur
hinteren Stalltür, die auch offen war, und liefen dabei in ihren Boxen
hin und her. Leise rief sie den Namen ihres Mannes, schaute in jede
Box, aber Wilhelm war nirgendwo zu sehen. Das Pferd und Wilhelm
konnten sich doch nicht in Luft aufgelöst haben, irgendwo mussten
sie doch sein. Zögernd ging sie auf die offene Tür zu, die hinausführ
te, und ihr Blick fiel suchend auf die Weide, die im hellen Mondlicht
vor ihr lag. Nebelschwaden zogen über die große
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