Kurswechsel im Beruf
Marktplatz feilzubieten, bedeutet eine hohe Hemmschwelle.
Dennoch ist das kein Grund, angestellt zu bleiben. Erstens gehen wir nachher auf einen Stufenplan ein, mit dem wir uns auf die neue Situation schrittweise einstellen können. Zum zweiten gibt es gerade für Freiberufler Vermittlungsagenturen und Netzwerke , die uns von der eigenen Akquisition entlasten.
Wenn Sie Probleme mit der Selbstorganisation haben, muss das ebenfalls kein Hinderungsgrund sein, sondern kann durch einen Partner/eine Partnerin kompensiert werden. Insofern lassen sich für einzelne Schwachpunkte in der Regel Lösungen finden.
Nach diesen ersten Schritten zur psychologischen Vorbereitung widmen wir uns den praktischen Fragen. Auf weitere psychologische Aspekte kommen wir im Verlauf des Kapitels bei den einzelnen Themen immer wieder zurück.
Praktische Vorbereitung
Die meisten Gründungs-Ratgeber konzentrieren sich auf den Businessplan. Wenn man ein Unternehmen in erster Linie durch die betriebswirtschaftliche Brille sieht, liegt dies auch nahe. Wenn aber der konkrete Beitrag für andere und die Sinnverwirklichung im Vordergrund stehen, werden die Zahlen zwar nicht bedeutungslos, aber die tatsächlichen Leistungsbeziehungen gewinnen an Gewicht. Demzufolge beschäftigen wir uns intensiv mit diesem Aspekt und gehen nur kurz auf den Businessplan ein.
Brauchen Sie einen Businessplan?
Nachdem nur 18 Prozent aller Gründer einen Businessplan erstellen, soll die Frage erlaubt sein. Sie ist dennoch eher rhetorisch gemeint. Ein Businessplan macht auf jeden Fall Sinn. Die Frage ist nur, wie viel Aufwand Sie dafür betreiben.
Der Businessplan ist ein wichtiges Instrument, um Ihre Annahmen zu quantifizieren und so festzustellen, ob sie ein tragfähiges Fundament für Ihr Geschäft bilden und wo Korrekturen nötig sind. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Sie sich im Überschwang der Begeisterung zu leichtsinnigen Aktionen hinreißen lassen, zum Beispiel zu hohen Fixkosten oder Investitionen , die aus Ihren Erträgen nicht gedeckt werden.
Der Businessplan ist allerdings Mittel zum Zweck, nicht das Ziel. Er dient zum einen der bereits erwähnten Quantifizierung und dadurch möglichen Überprüfung der Annahmen, das heißt Ihren eigenen Interessen. Darüber hinaus ist er sogar unentbehrlich, wenn Sie Fremdkapital in Anspruch nehmen.
Die Genauigkeit und Detailliertheit Ihres Plans hängt weitgehend davon ab, ob Sie ihn nur für Ihre internen Zwecke benötigen oder auch für externe Geldgeber. Im letzten Fall muss er mit aller Sorgfalt erarbeitet werden und den üblichen Anforderungen entsprechen, die sich dazu herausgebildet haben. Dient er nur internen Zwecken, kann der Aufwand geringer sein. Vorab eine Checkliste, anhand derer Sie prüfen können, wie aufwändig Ihr Plan sein muss.
Checkliste: Wie detailliert muss mein Businessplan sein?
Habe ich genügend Eigenkapital für die Gründung ?
Kann ich Kapital über private Kapitalgeber (Familie, Freunde usw.) beschaffen?
Reichen meine Reserven für mindestens zwei Jahre?
Kann ich Investitionen noch zeitlich hinausschieben oder vom Umfang her reduzieren, zum Beispiel durch Verwendung gebrauchter Maschinen, Möbel etc.?
Kann ich meine Fixkosten noch reduzieren oder flexibilisieren?
Je öfter Sie mit Ja geantwortet haben, desto mehr können Sie sich leisten, den Plan mit einem Minimum an Aufwand zu erstellen und die ersparte Zeit lieber in die Kundenbeziehungen sowie in Ihr strategisches Controlling zu stecken.
Regeln für den Businessplan
Was den Inhalt und die Struktur eines Businessplans betrifft, gibt es mittlerweile viele Anleitungen. Weiterführende Hinweise erhalten Sie in den Literaturhinweisen sowie im Adressenverzeichnis am Ende des Buches. Hier der erste Überblick:
Elemente eines Businessplans
1.
Zusammenfassung/Management Summary
Das Wichtigste auf einen Blick
2.
Das Unternehmen und seine Personen/Unternehmensform
Werdegang des Gründers/Rechtsform des Unternehmens sowie Standort
3.
Leistungen des Unternehmens
Beschreibung der Produkte oder Dienstleistungen und der Zielgruppe
4.
Markt- und Wettbewerbsanalyse
Potenzial für Ihre Produkte im Vergleich zum Gesamtmarkt wie zum Wettbewerb
5.
Marketing/Absatz/Vertrieb
Wie erfährt die Zielgruppe von Ihren Leistungen? Auf welchen Wegen werden sie vertrieben?
6.
Finanzplan für die nächsten drei Jahre
Umsatz-, Ergebnis-, Liquiditäts- und Investitionsplanung, Kapitalbedarf und Finanzierung
Ob Sie den Plan für sich
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