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Kurtisanen leben gefaehrlich

Kurtisanen leben gefaehrlich

Titel: Kurtisanen leben gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Natascha Weber
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gerechnet hatte, und musste über diese Frage ernsthaft nachdenken.
    Die Komik der Situation ließ mich auflachen und versetzte Bahir in Erstaunen, der mich argwöhnisch beobachtete, während ich mich schuldbewusst beruhigte.
    »Ich weiß es nicht, Bahir. Mein Herz sagt Ja, aber ich will verflucht sein, wenn ich es ihm offenbare, bevor er selbst über seinen Schatten gesprungen ist und mir seine Gefühle dargelegt hat.«
    Der Wüstenprinz schüttelte erneut den Kopf und versuchte, die Traurigkeit in seinem Blick gleichsam damit abzuschütteln.
    »Ihr Menschen aus Terrano seid ein kompliziertes Volk. Ihr versteckt eure Gefühle voreinander und macht aus euren Herzen eine verschlossene Schatztruhe, die ihr niemandem öffnen wollt.«
    Ich nickte bejahend zu Bahirs Worten, denn dies schien in der Tat die passende Zusammenfassung der Terrano Mentalität zu sein. Nach einer kurzen Pause fuhr er mit leiser Stimme fort.
    »Aber ich weiß, wann ein Kampf verloren ist und man sich zurückziehen muss. Doch nun erzählt mir mehr darüber, wie eine Kurtisane, wie Ihr es nennt, in die Wüste Marabeshs kommt und sich eine Prinzessin zur Feindin macht, bevor wir auf eine Reise aufbrechen, die uns in das Feindesland führt.«
    Bahir hatte recht, er verdiente es, mehr darüber zu erfahren. Die Reise mochte nun auf Messers Schneide stehen, also erzählte ich ihm die ganze Geschichte so, wie sie sich zugetragen hatte und ließ dabei nichts aus.
    Ich wusste nicht, ob ich ihm vertrauen konnte, doch es war der einzige Weg, lebend zu Andrea Luca und Verducci zu gelangen und vielleicht irgendwann zu erfahren, wie es um meine Beziehung zu dem Terrano Adeligen bestellt war.
    Nachdem ich geendet hatte, erhob sich der Wüstenprinz und zog mich auf die Füße, dann legte er seine rechte Hand auf sein Herz und blickte mir tief in die Augen.
    »Die Prophezeiung mag sich darin getäuscht haben, dass Ihr die Frau an meiner Seite sein werdet. Doch vielleicht werdet Ihr meinem Volk trotzdem die Freiheit bringen und die Schlange niederwerfen, die für unsere Lage verantwortlich ist. Ich werde Euch nach Faridah bringen, noch einmal in das Juwel von Marabesh reisen und an Eurer Seite stehen, solange es nötig sein wird, um die falsche Delilah zum Fall zu bringen. Das schwöre ich bei meiner Ehre und bei der Ehre meiner Vorväter, die treue Diener unseres Landes waren.«
    Dankbar blickte ich Bahir in die blauen Augen und fand darin nur Ehrlichkeit. Hoffnung erfüllte mein Herz und ließ mich unter Tränen lächeln, denn Faridah war in greifbare Nähe gerückt und ich war nicht mehr allein.

Kapitel 25
    N
ach meinem Gespräch mit Bahir kehrte ich zu meinem Zelt zurück, um noch ein wenig Ruhe zu finden. Zwar hatte ich neue Hoffnung geschöpft, doch die Unsicherheit, was nun werden sollte, blieb bestehen.
    Mit jeder Stunde, die verstrich, fühlte ich mich nutzloser. Ich war nicht in der Lage, bei den Vorbereitungen zu helfen und fand auch sonst in meiner geschwächten Verfassung keine Aufgabe, die ich hätte bewältigen können, um dem Warten einen Sinn zu geben.
    So verbrachte ich die zäh verstreichenden Stunden damit, immer nervöser und unruhiger zu werden und im Lager umherzustreifen oder in meinem Zelt zu sitzen und zu grübeln. Die Schlüsse, die ich daraus zog, waren alles andere als tröstlich.
    Was würde Andrea Luca tun, wenn er nach Faridah zurückgekehrt war und wieder im Palast des Sultans weilte? Er musste mittlerweile annehmen, dass ich tot war, hatte er mich doch in der Wüste nicht finden können und jede Spur von mir verloren. Er hatte der Prinzessin damit gedroht, sie zu töten, falls mir etwas geschah und dies wiederum würde ihn selbst in tödliche Gefahr bringen – und nicht nur ihn allein. Ich hoffte zwar inständig, dass seine Worte nur eine einfache Drohung gewesen waren, um Delilah einzuschüchtern, wusste aber gleichzeitig, dass ein Santorini seine Versprechen zu halten pflegte. Und Andrea Lucas Wut machte es unwahrscheinlich, dass seinen Worten der Ernst gefehlt hatte.
    Und was war, wenn er es vorzog, aus Marabesh zu fliehen und nach Terrano zurückzukehren? Ich war mir sicher, dass ihn seine nächsten Schritte nach Orsanto führen würden, denn dorthin hatte er auch mich bringen wollen. Aber was war dann mit mir? Andrea Luca hatte Verducci gefunden und würde auf seinem Schiff zurückreisen, da es die beste Möglichkeit darstellte, nach Hause zu gelangen, ohne sich der Gefahr von Verrat auszusetzen.
    Aber wenn die Promessa den

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