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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. Meyer
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durch, bevor der Arzt versprach, so schnell wie möglich vorbeizukommen.
    „Du hast mich hier echt in die absolute Scheiße geritten, ist dir das klar?!“, fuhr ich Niclas weiterhin an.
    Irgendwer musste meine Wut ja abkriegen und warum dann nicht gleich der Schuldige an dem ganzen Debakel?
    „Es tut mir ja leid, ich hab nicht gewusst, was ich mit ihm machen sollte, beim Sex lief alles gut, aber als er aufstehen wollte, ist er plötzlich umgekippt und dann nicht mehr aufgewacht ...“, kam es kleinlaut von diesem.
    „Selbst du, Niclas Flenz, solltest nicht so bescheuert sein jemanden zu vögeln, der so betrunken und zudem noch minderjährig ist ...“, gab ich zu bedenken.
    „Hey, er ist fast 18!“
    „Super, dann kann er ja bald noch härteren Alkohol trinken ...“, giftete ich weiter und bemerkte erst jetzt, dass wir beide nicht gerade passend angezogen waren.
    „Warte hier und lass den Bengel nicht aus den Augen!“, drohte ich Niclas und verzog mich ins Schlafzimmer um mir meine Jeans und ein T-Shirt anzuziehen, brachte für Niclas dann eine etwas weitere Trainingshose und ein altes Sportshirt mit, das mir viel zu groß war.
    „Zieh das an, bevor der Arzt sich noch seinen Teil denkt ...“, ich warf Niclas die Sachen zu, der sie kommentarlos auch gleich anzog.
    Wenige Minuten später klingelte es an der Tür und nur wenige Augenblicke später stand der Arzt vor Paul und taste die Stirn ab. Der schien erstaunlicherweise nichts davon mitzukriegen.
    „Der Junge hatte großes Glück ...“, kam es vielversprechend von dem Arzt.
    „Er scheint nur äußere Schäden zu haben ...“, fügte er an und notierte sich etwas, schien irgendwie mit sich zufrieden. Er reichte mir eine kleine Packung mit Tabletten und nickte.
    „Sie sollten ihm diese Tabletten geben, wenn er wieder aufwacht, er wird dann allerhöchster Wahrscheinlichkeit nach starke Kopfschmerzen haben ...“, mit diesen Worten drehte er sich wieder um und verband die kleine Platzwunde.
    „Wenn er aufwacht und Gedächtnisverluste aufweisen sollte, rufen sie mich sofort an! Passen Sie auf, dass er den Kopf nicht zu sehr bewegt!“
    „Ansonsten denke ich, dass er hier bleiben kann, eventuelles Fehlverhalten wird dann wohl eher dem Alkohol zuzuschreiben sein ...“, er sah sowohl Niclas als auch mich anklagend an, was mich schon wieder fast zur Weißglut trieb.
    „Ich danke Ihnen.“ Nach außen hin freundlich reichte ich dem Arzt die Hand und brachte ihn bis zur Tür.
    „Die Rechnung schicken Sie dann bitte an Niclas Flenz, wohnhaft in der Kastanienallee 25“, säuselte ich und freute mich über Niclas’ protestierenden Gesichtsausdruck, als der Arzt wieder verschwunden war.
    „Was ist, die Suppe, die man sich einbrockt, sollte man auch bis zum Ende auslöffeln“, grinste ich breit und sah dann missmutig auf den Schlafenden.
    Das hieß ja dann wohl, dass ich das Balg länger hier behalten musste. Allein der Gedanke daran bereitete mir Kopfschmerzen.
    „Das hast du ja toll hingekriegt! Jetzt sitz ich hier ewig auf deinem Schoßwärmer!“
    „Tut mir ja leid“,begann Niclas wieder und machte Anstalten zu gehen.
    „Wo willst du hin?!“ Es war mehr eine Drohung als eine Frage.
    „Ich muss noch was klären, ich komm nachher noch mal vorbei, ja?“ Noch ehe ich etwas erwidern konnte, fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.
    Großartig!
    Ganz toll!
    Ich regte mich noch gut zehn Minuten auf, verfluchte Niclas in drei verschiedenen Sprachen und beschimpfte ihn so weit mein Wortschatz reichte.
    Irgendwann setzte ich mich frustriert an meinen Schreibtisch und kämpfte mit dem Gedanken, dass mein Leben ein einziges Desaster war, und der Bauchemie, dessen glorreiche Vorlesung ich ja heute Dank eines gewissen Jemands verpasst hatte!
    Als ich ein leises Wimmern hörte, schreckte ich auf und ging zu dem Häufchen Elend, das stark schwitzte und Anstalten machte, seinen Kopf hin und her zu drehen.
    Nicht wissend, was ich machen sollte, hielt ich einfach seinen Kopf mit beiden Händen fest und erschrak, als die flatternden Lider plötzlich aufschlugen und zwei zunächst verwirrte, dann ziemlich wütende blaue Augen mich anstarrten.
     
     
    4
    „Nimm deine Wichsgriffel da weg!“ Paul sah nicht so aus, als wollte er Freundschaft mit mir schließen.
    „Der Doc hat gesagt, du sollst deinen Kopf nicht bewegen, also bild dir ja nicht ein, ich würde hier Dornröschen mit dir spielen, du kleine Quade!“
    Der Junge schien erst verwundert, zog dann aber die Stirn

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