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Kuss der Ewigkeit

Kuss der Ewigkeit

Titel: Kuss der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Price
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es eine Wirkung auf meine Hände hatte.
    Bobby rannte an dem Richter vorbei. » Kita, was ist passiert?« Er streckte eine Hand aus, ließ sie jedoch wieder sinken, ohne mich zu berühren. Er sah besorgt aus, doch nachdem er aufgehört hatte, mich mit offenem Mund anzustarren, schaute er eine Stelle ein paar Zentimeter links von mir und nicht direkt mich an. Schätze, ich war kein schöner Anblick. Kurz huschte sein Blick dorthin, wo Nathanial meine Hände verband. » Deine Krallen haben sich gezeigt?«
    Ich nickte, und Bobby runzelte die Stirn, sagte aber nichts weiter.
    » Du hast deine Frist überschritten«, sagte der Richter.
    » Sie hat den gefährlichen Einzelgänger erledigt«, entgegnete Bobby scharf. » Ist das denn nicht, was Sie wollten?«
    » Ja, das hat sie, aber auf äußerst exzessive Weise. Seht euch nur diese Schweinerei an. Ist euch bewusst, wie viel Arbeit erforderlich sein wird, um das hier zu vertuschen?«
    Ich versuchte, den Richter anzuschauen, doch es gelang mir kaum. Schließlich entdeckte ich ihn ein paar Schritte entfernt vom Rest von uns. Er wirkte nicht so aalglatt wie sonst. Ich starrte ihn an, und er wandte den Blick ab. Schweiß stand ihm auf der Stirn, und er sah angespannt aus. Ekel? Nein, Schmerz.
    Gil hatte gesagt, dass das Zeichen, das er auf mir hinterlassen hatte, seinen Preis hatte, und dass der Richter mit mir leiden würde, falls ich starb, solange ich es trug. Ich schätzte, ich hatte stärkere Verletzungen davongetragen als die meisten und war dennoch nicht gestorben. Er bekam nun die Auswirkungen zu spüren.
    Nathanial bestätigte meine Gedanken. » Er wollte uns gerade sagen, dass die Zeit abgelaufen wäre, als er auf einmal blass wurde und zum Gebäude hochsah.«
    Ich streckte die Hand nach meiner Kehle aus, um mir, wie Nathanial es getan hatte, das Loch in der Luftröhre zuzuhalten und zu sprechen, doch meine Hände waren bandagiert und nutzlos. Nathanial legte mir eine Hand an den Hals, und ich winselte pfeifend.
    » Wir hatten eine Abmachung«, keuchte ich.
    » Ja.« Der Richter vollführte eine Geste in der Luft und zog ein Buch aus dem Nichts herbei. » Mir war nicht bewusst, dass du ein Vampir und ein Gestaltwandler warst, als ich diesen Handel schloss. Du bist eine Abscheulichkeit, und es hat sich bereits erwiesen, dass du unverlässlich bist. Wir können nicht zulassen, dass du in der Menschenwelt herumstreifst, und du bist auch nicht länger geeignet, um nach Firth zurückgebracht zu werden.«
    Mit offenem Mund starrte ich ihn an. Also hatte er geplant, mich nach Firth zu verbannen, selbst wenn ich den Einzelgänger gefunden hätte? Nicht so schrecklich unerwartet, aber zu behaupten, dass ich nicht existieren sollte? Okay, dann hatte ich vielleicht in den letzten paar Nächten ähnliche Gedanken gehabt, aber ich hatte zu viel durchgemacht, um jetzt aufzugeben.
    » Dazu haben Sie kein Recht«, flüsterte ich, und die Wut verlieh mir Kraft.
    » Ein kindisches Argument. Ich verurteile dich hiermit zum Tode, weil du eine Abscheulichkeit wider die Natur bist. Ich verurteile den Eremit Nathanial ebenfalls zum Tode, weil er solch eine Kreatur erschaffen hat.«
    Bobby stellte sich schützend vor mich. » Das können Sie nicht machen! Sie haben die Abmachung mit ihr getroffen, nachdem sie ein Vampir wurde. Sie hat sich ihre Freiheit verdient!«
    Ich krümmte mich innerlich. Das letzte Mal, als Bobby den Richter angeschrien hatte, hatte er mit eingeschlagenem Schädel geendet. Diesmal verzog der Richter seine dünnen Lippen nur zu einer finsteren Grimasse.
    » Ihr scheint nicht zu verstehen«, sagte der Richter, ohne von dem Buch aufzublicken, in das er seinen Urteilsspruch schrieb. » Sie sollte nicht existieren. Wir haben keine Ahnung, was geschehen wird, wenn sie ihren Blutdurst stillt. Was, wenn sie jeden zeichnet, von dem sie trinkt? Die Stadt würde innerhalb weniger Monate vor Gestaltwandlern wimmeln.«
    Nathanial drückte mich fester an sich. » Aber Sie wissen nicht, ob das passiert.« Seine Stimme klang bemüht.
    Der Richter klappte das Buch zu. » Es ist nicht wert, das zu riskieren.«
    Natürlich wusste es niemand. Es konnte sehr wohl wahr sein. Ich schloss die Augen. Ich fühlte mich so schwer, so müde.
    Jemand räusperte sich, und da öffneten sich meine Augen wieder. Gil trat von einem Fuß auf den anderen und knetete die Finger. Das zerknitterte die Schriftrolle in ihren Händen. Sie biss sich auf die Unterlippe und strich die Rolle glatt, um den Schaden

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