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Kuss der Nacht - Band 02

Kuss der Nacht - Band 02

Titel: Kuss der Nacht - Band 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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jetzt aus dem Sarg gehoben und auf den Boden gelegt wurde.
    »Jesus«, murmelte Tate, als er Dave im Scheinwerferlicht genau betrachten konnte. Ich drückte seine Hand, die, wie ich feststellte, zitterte. Meine ebenfalls. Selbst Juan war ein Nervenbündel, und ich ergriff auch seine Hand. Meine Finger schlossen sich fester um sie, als Daves Kleidung aufgeschnitten und sein Oberkörper entblößt wurde. Dann zerteilte das martialisch anmutende Krummmesser Daves Brust so mühelos wie einen Kuchen, und ich musste ein Keuchen unterdrücken. Rodney schnitt ein großes Stück des Brustkorbes weg, um Daves Herz und die umliegenden Organe freizulegen. Den herausgetrennten Teil legte Bones beiläufig in eine Schale, die nun stark an eine Servierplatte erinnerte.
    Wer hat die Rippchen bestellt?, schoss es mir makabrerweise durch den Kopf. Rodney zog sich das Hemd aus und legte es ordentlich zusammengefaltet außerhalb des Kreises der Umstehenden ab. Eine frische Hose hielt er ebenfalls bereit. Dann kauerte er sich neben Bones, der nichts als ein Paar dunkle Shorts trug. Seine Haut schimmerte im Neonlicht, was mich allerdings weniger als sonst begeisterte. Lag wohl daran, dass er soeben das Krummmesser in Rodneys Brust gestoßen hatte, aus der er nach ein wenig Herumgestochere das Herz des Ghuls zu Tage förderte. Zwei der umstehenden Blutspender übergaben sich. Die übrigen wirkten, als stünden sie ebenfalls kurz davor. Ich konnte es ihnen nicht verdenken, auch wenn ich meinen Mageninhalt glücklicherweise nicht von mir geben musste. Rodney blieb während der ganzen Prozedur bemerkenswert still. Ein paar Mal stöhnte er und murmelte Bones zu, dass er es ihm heimzahlen würde. Der schnaubte nur und ließ ein schiefes Grinsen sehen. Auch Rodneys Herz wurde in eine bereitgestellte Schale gelegt, dann war Dave wieder an der Reihe.
    Da sein Brustkorb schon geöffnet war, ging es diesmal viel einfacher. Schnipp, schnapp, schon war Daves Herz entfernt. Rodney stopfte es sich ohne viel Aufhebens in die Brust, während Bones Rodneys Pumpe Dave einsetzte. Als sie endlich an der richtigen Stelle saß, beugte er sich über Daves Torso und schlitzte sich die Kehle auf. Der leise Aufschrei, der dann folgte, kam nicht von ihm, sondern von mir; die Halswunde war nämlich ziemlich tief. Bones hatte mir schon gesagt, dass die Zeremonie nichts für schwache Gemüter war, aber jetzt sah ich es mit eigenen Augen. Mit aller Kraft presste er sich das Blut aus dem Körper. Es trat in purpurnen Strömen aus. Drei weitere Male musste er sich den Hals aufschlitzen, der immer wieder rasch zuheilte. Jedes Mal hörte man, wie sich einige Männer übergaben. Als der Blutfluss schließlich verebbte, legte Bones das Messer weg und winkte die restlichen Blutspender herbei.
    »Wird's bald«, zischte er, als sie zögerten.
    Einer nach dem anderen knieten sich die sieben Männer vor Bones hin, der ihnen Blut aussaugte und sie dann davonwanken ließ. Als der Letzte auf dem Weg zum Sanitätszelt war, öffnete sich Bones die Halsschlagader noch einmal, und das Blut floss wieder.
    Jetzt tat sich etwas. Ich spürte es, noch bevor ich es sah. Die Atmosphäre lud sich mit Energie auf. Es kribbelte, als sie über mich schwappte. Weiter und weiter ergoss sich das Blut auf Daves Oberkörper, überschwemmte die Brusthöhle. Und dann setzte einen Augenblick lang mein eigenes Herz aus, denn sein Finger hatte gezuckt.
    »Gottverflucht noch mal«, keuchte Tate.
    Träge schloss sich Daves Hand, die Finger spannten sich. Dann kamen die Füße. Die Zehen begannen zu zucken, während der Blutstrom aus Bones' Hals schon wieder langsamer wurde.
    »Er braucht mehr. Holt noch mal sechs Mann«, bellte Rodney, weil Bones mit aufgeschlitzter Kehle kaum sprechen konnte.
    Ich brüllte meinen Männern den Befehl zu, unfähig, den Blick abzuwenden. Hektisch wurden neue Spender zusammengetrommelt. Hilfsbereit hielt Rodney sie Bones nacheinander so lange hin, dass er nachladen konnte, wonach die Männer zum Sanitätszelt geschleppt wurden. Vage fragte ich mich, ob genug Blutkonserven zur Verfügung standen, denn das Ritual verschlang weit mehr als erwartet. Als Dave den Kopf zur Seite drehte und die Augen öffnete, fiel ich auf die Knie. Rodney setzte das entfernte Stück in seinen Brustkorb ein wie ein Puzzleteil. Bones bestrich die Stelle mit dem Blut, in dem er lag, und ich musste zweimal ansetzen, bevor ich wieder sprechen konnte.
    »Dave?«
    Einmal öffnete und schloss sich sein Mund,

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