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Kuss des Apollo

Titel: Kuss des Apollo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U Danella
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doch sicher auch.«
    Wieder schwieg sie für einen Moment.
    »Ach so, du warst dort mit Silke. Da weißt du ja Bescheid. So, du glaubst mir nicht. Kann ich auch nichts daran ändern. Willst du Frau Holm noch mal sprechen? Nein. Auch gut. Bleib, wo du bist, und kümmere dich um deine Mutter. Tschüs.«
    Sie lachte, als sie den Hörer ausgeschaltet hatte.
    »Er traut mir allerhand zu. Ich würde mit Odysseus allein fahren, ohne Silke. Ich hätte ihm ja auch erzählen können, dass Sebastian hier ist, da wäre er glatt vom Stuhl gefallen.«
    »Du kannst ganz schön schwindeln«, sagte Sebastian.
    »Na, ich bin Schauspielerin, da ist das kein Kunststück. Ich hätte auch dich ganz gut in diesem Gespräch untergebracht. Aber ich muss Alexander nicht ärgern, ich hab ihn ja sehr gern. Außerdem hat Odysseus schon von dieser Fahrt nach Dänemark gesprochen.«
    Alexander kam nicht, aber Jana rief noch einmal an.
    Sie erfuhren, dass Frobenius bald aus Amerika zurück sein würde und dass er einiges mit Geraldine zu besprechen hätte.
    »Mich hat er ausgebootet«, sagte Sebastian. »Dabei habe ich ihm von Pygmalion erzählt.«
    »Ich nehme an, es geht in diesem Fall um Napoleon. Das ist eine fixe Idee von Challier. Ich weiß auch nicht, was für eine Rolle ich da spielen soll. Für die Desirée bin ich zu alt. Für die Joséphine zu jung. Die war zwar älter als Napoleon, aber so jung ist Challier ja auch nicht mehr. Marie-Louise gefällt mir auch nicht. Na, und die Walewska hat die Garbo gespielt. Doch das wäre die einzige Rolle, die mich interessieren würde.«
    »Ich sehe, du hast dich schon ausführlich damit beschäftigt.«
    »Natürlich. Napoleon, also das wäre schon toll.«
    »Dann kann ich also den Pygmalion vergessen.«
    »Den machen wir als Nächstes. Und jetzt möchte ich erst mal für zwei Tage verreisen.«
    »Was möchtest du?«
    »Ich habe was vor«, sagte sie kühl und bestimmt.
    Sie waren am Strand von Kampen, kein Ostwind mehr, keine Quallen, dafür ein heftiger Westwind und hohe Brandung. Wieder kein Badewetter.
    »Was soll das heißen, du hast was vor.«
    »Ich muss nachdenken. Und ich muss eine Entscheidung treffen.«
    »Und hier kannst du das nicht?«
    »Nein.«
    »Also dann erkläre mir bitte mal …«
    »Ich habe dir gar nichts zu erklären, Sebastian. Ich bin ein erwachsener Mensch; ich weiß, was ich will. Und ich kann tun, was ich will.«
    »Du willst also doch mit Odysseus nach Dänemark fahren.«
    »Ach, hör auf, das war doch nur albernes Gerede von mir. Ich will ein paar Tage allein sein.«
    Er blieb eine Weile still.
    Dann sagte er in bestimmtem Ton: »Du willst wegfahren, weil ich hier bin. Und wohin, wenn ich mir die Frage erlauben darf?«
    »Das weiß ich noch nicht. Vielleicht zu Theodor Storm.«
    »Du willst nach Husum?«
    »Ja. Da wollte ich sowieso mal hin.«
    »Das ist doch nicht weit von hier entfernt.«
    »Eben.«
    »Dann lass uns doch zusammen hinfahren.«
    Sie gingen nebeneinander am Strand entlang, nun blieb Geraldine stehen und rief: »Verdammt noch mal! Mach mir doch das Leben nicht so schwer. Ich kann dir das jetzt nicht erklären, ich muss eben mal ein paar Tage allein sein.«
    »Dann kann ich ja nach Hause fahren.«
    »Wenn du meinst. Du kannst machen, was du willst. Demnächst ist hier sowieso Schluss. Ich will wieder nach Berlin, ich möchte da sein, wenn Frobenius zurückkommt, und ich möchte mit ihm und mit dir über Pygmalion sprechen.«
    »Ich habe schon mit ihm darüber geredet.«
    »Das weiß ich. Und nun möchte ich meinen Senf dazugeben. Wir fahren zusammen nach Berlin. Ich bin jetzt lange genug hier. Und am Ende kommt Alexander wirklich noch her, wenn Frobenius zurück ist.«
    »Und dann müsste ich verschwunden sein. Zwei Liebhaber auf einmal ist vermutlich stressig.«
    »Ach, hör auf, mich anzuöden. Außerdem möchte ich auch gern meinen Vater wiedersehen. Seit er diese Leonie hat, braucht er mich überhaupt nicht mehr. Los, komm! Der Wind ist so kalt heute, der geht mir durch und durch.«
    Er legte den Arm um sie.
    »Du hast ja auch bloß ein dünnes T-Shirt an.«
    »Richtig blöd. Langsam kenne ich mich ja mit dem Wetter hier aus. Es ist täglich anders. Wir laufen jetzt ganz schnell. Wir gehen wieder in den Dorfkrug essen. Oder heute mal zu Manne Pahl, da gefällt es mir auch.«
    »Und was ist jetzt mit deiner Reise?«
    »Das wirst du dann schon sehen. Du wirst Frau Holm gut unterhalten und ab und zu mit Nelson spazieren gehen. Der kennt dich ja nun. Ach,

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