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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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wäre er beim Football vorm Fernseher eingepennt, von dem Anruf der Zentrale aus dem Schlaf gerissen worden und hätte seinen Schnarcharsch nur widerwillig hochbekommen. Sein schwarzes Haar brauchte dringend einen Schnitt, es fiel ihm wellenartig in den Nacken. Er trug Sportschuhe, Jeans, ein ausgebleichtes dunkelblaues Sweatshirt, die Ärmel bis zu den Ellbogen hochgekrempelt.
    »Ich übernehme die Sache«, sagte er zu Carl und Big Dog.
    »Was machst du denn hier?«, fragte ich ihn.
    »Ich bearbeite den Mord an Chipotle. Die Zentrale hat einen Anruf bekommen, dieselben Täter hätten einen Mordanschlag versucht.«
    »Genau«, sagte Lula. »Sie hätten mir beinahe den Kopf abgeschlagen. Es waren dieselben Idioten. Der eine hat ein Fleischerbeil. So eins wie bei dem Anschlag auf Chipotle. Das größte Fleischerbeil, das ich je gesehen habe. Und der Fleischerbeiltyp hat gekichert. Kein normales Kichern. Es war ein gespenstisches Kichern. Ein Horrorfilmkichern.«
    »Und warum haben sie dir nicht den Kopf abgeschlagen?«, wollte Morelli wissen.
    »Dem einen habe ich in die Eier getreten, dem anderen habe ich mit meiner Handtasche eins übergebraten.«
    »Das haut selbst den stärksten Eskimo vom Schlitten«, sagte Morelli. »Die Zentrale hat gesagt, das sei vor deiner Haustür passiert.«
    »Ja. Sie haben mich abgepasst. Es war so: Stephanie und ihre Oma und ich, wir hatten Spareribs gekocht, bloß mussten die Spareribs in den Backofen, da sind sie aber nicht richtig knusprig geworden. Ich habe mir die Sache noch mal durch den Kopf gehen lassen, und ich glaube, es lag am Ofen, der Ofen war defekt.«
    Morelli stöhnte laut und ging zum Kühlschrank. »Kein Bier da«, sagte er.
    »Ich muss sowieso einkaufen.«
    Morelli widmete sich wieder Lula. »Und?«
    »Wir haben drei verschiedene Spezialsaucen gekocht, aber als die Spareribs aus dem Ofen kamen, sahen sie alle gleich aus, und man konnte auch nicht mehr erkennen, welche Sauce auf welchen Spareribs war.«
    »Hat das irgendwas mit den Mördern von Chipotle zu tun?«
    »Ich komme schon noch dazu«, sagte Lula.
    Morelli sah auf die Uhr. »Könntest du dich bitte etwas kürzer fassen.«
    »Mann, Mann. Warum so zickig? Hast du noch ein Date heute, oder was ist los?«
    Morelli stemmte wütend die Fäuste in die Seiten. »Ich habe kein Date. Ich will nur nach Hause und das Spiel zu Ende ansehen.«
    »Mehr gibt es dazu sowieso nicht zu sagen«, meinte Lula. »Die beiden haben auf mich gewartet und sind mit einem gigantischen Fleischerbeil auf mich losgegangen. Dann habe ich dem einen in die Eier getreten und bin zurück zum Auto gelaufen. Als ich losfuhr, haben sie auf mich geschossen. Und jetzt ist mein Firebird von Kugeln durchsiebt.«
    »Das habe ich auf dem Weg hierher überprüft«, sagte Morelli. »Ich habe zwei Einschusslöcher im rechten hinteren Kotflügel entdeckt und eins in der Stoßstange. Hast du zufällig gesehen, was für ein Auto die beiden fahren?«
    »Darauf habe ich nicht geachtet.«
    »Irgendwelche besonderen Merkmale? Irgendwas, was man zu deiner Beschreibung noch hinzufügen kann?«
    »Der eine hat eine gebrochene Nase, und der andere geht komisch.«
    »Haben sie irgendwas zu dir gesagt?«
    »Nein. Der eine hat nur gekichert.«
    »Ich schicke einen Beamten vorbei. Der soll schauen, ob bei dir zu Hause alles in Ordnung ist. Aber es ist unwahrscheinlich, dass die beiden Angreifer noch da sind«, sagte Morelli zu Lula.
    »Alles klar. Aber ich gehe nicht mehr dahin zurück. Ich stehe immer noch unter Schock. Ich bleibe hier.«
    »Na dann, viel Glück mit ihr«, sagte Morelli in meine Richtung.
    Ich sah ihn schräg von der Seite an. »Was soll denn das bitte schön heißen?«
    Er seufzte wieder und sagte nur: »Vergiss es.«
    Unweigerlich kniff ich die Augen zusammen und presste die Lippen aufeinander. »Was?«
    »Du machst es einem nicht gerade leicht, mit dir auszukommen.«
    »Wie bitte? Ich komme gerade wunderbar mit mir aus. Du bist derjenige, der Stress macht.«
    »Da will ich jetzt nicht drauf eingehen«, sagte Morelli. »Ruf mich an, wenn du dich beruhigt hast.«
    »Ich bin ganz ruhig«, schrie ich ihn an.
    Kopfschüttelnd wandte er sich zur Tür. Er drehte sich um, sah mich an und schüttelte noch mal den Kopf, murmelte irgendwas Unverständliches und ging.
    »Der Mann ist echt ’ne heiße Nummer«, sagte Lula. »Aber ein Schwein. Alle Männer sind Schweine.«
    »Glaubst du das wirklich?«
    »Nein, aber es ist ein Standpunkt, der durchaus bedenkenswert

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