Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
seinem Leben passiert ist. Etwas so Kostbares sollte nur zwischen ihm und mir bleiben und nicht plötzlich auf YouTube zu sehen sein, denkt er weiter. Also nimmt er mein Antragsformular für den Wettbewerb an und setzt seinen Genehmigt-Stempel darunter.«
    »Du kannst dich gut in Menschen hineinversetzen«, sagte Grandma.
    »Das ist eine besondere Gabe«, sagte Lula.
    »Ich schmiere mir ein Sandwich mit Erdnussbutter und Olivenpaste«, sagte ich. »Will noch jemand eins?«
    »Ich fahre raus zum Klubhaus«, sagte mein Vater und stand vom Tisch auf.
    Irgendwann würde er dort ankommen, aber erst nachdem er sich vorher unterwegs bei Cluck-in-a-Bucket sattgegessen hatte.
    »Ich habe keinen Hunger auf ein Sandwich«, sagte Lula. »Aber ich helfe dir, die Küche aufzuräumen.«
    Lula, Grandma, meine Mutter und ich schoben ab in die Küche und machten uns an die Arbeit.
    »Ich sehe keinen Spritzer Barbecuesauce mehr«, stellte Grandma Stunden später endlich fest. »Der Boden ist sauber, die Küchentheke ist sauber, alle Teller und Töpfe sind sauber. Nur ich bin dreckig, aber ich bin viel zu geschafft, um mich auch noch unter die Dusche zu stellen.«
    »Alles klar«, sagte Lula. »Ich gehe nach Hause, ab ins Bett.«
    Ich fuhr zurück zu meiner Wohnung, zog mir meinen superkuscheligen, ausgebeulten Baumwoll-Schlafanzug an und wollte es mir gerade vor dem Fernseher gemütlich machen, da hämmerte es an meiner Tür: Klopf! Klopf! Klopf! Ich guckte durch den Spion, es war Lula.
    »Jemand hat auf mich geschossen«, stieß sie hervor, nachdem ich sie hereingebeten hatte. »Ich kann von Glück sagen, dass ich mit dem Leben davongekommen bin. Ich parke vor meinem Haus, steige aus, und gerade als ich die Veranda betrete, springen mich zwei Typen aus dem Gebüsch an. Das waren dieselben Kerle, die Stanley Chipotle gekillt haben. Der eine hatte wieder sein Hackbeil dabei, und der andere hat versucht, mich festzuhalten.«
    »Im Ernst?«
    »Was sonst? Glaubst du, ich mache Witze? Ich zittere vor Angst. Guck mal, meine Hand. Zittert die vielleicht nicht?«
    Wir sahen uns ihre Hand an, aber sie zitterte nicht.
    »Eben hat sie noch gezittert«, sagte sie. »Dem einen habe ich mit meiner Handtasche eins über den Kopf gebraten, dem anderen habe ich in die Eier getreten. Dann bin ich zurück zu meinem Auto gerannt und bin losgerast. Dabei hat einer auf mich geschossen. Der Kerl hat meinen Firebird getroffen. Dicke Löcher reingeballert. Ich vertrage ja viel, aber das geht zu weit. Einschusslöcher in meiner Karre, das kann ich auf den Tod nicht ab. Welches Arschloch macht denn so was? Das ist ein Firebird, verflucht, nicht irgend so eine Dreckskarre.«
    »Aber dir ist nichts passiert, oder?«
    »Natürlich nicht! Was soll mir schon passiert sein?
    Ich habe nur irren Schiss, mehr nicht. Ich brauche was zu essen. Einen Donut oder so.« Sie ging in die Küche und fing an, die Regale nach etwas Essbarem zu durchsuchen. »Du hast ja gar nichts hier. Wo sind die Pop-Tarts? Die Hostess Twinkies? Die ganzen Tastykakes? Ich brauche Zucker und Fett und irgendwas Gebratenes.«
    »Hast du die Polizei gerufen?«
    »Ja. Von meinem Auto aus. Ich habe gesagt, dass ich auf dem Weg zu dir bin.«
    Ich stellte meine einzige Pfanne auf den Herd, haute einen Batzen Butter hinein, schmierte reichlich Marshmallow-Paste auf zwei Scheiben Toastbrot und röstete das Ganze für Lula.
    »Hm, genau das Richtige«, sagte sie, als sie in das Marshmallow-Sandwich biss. »Das kommt saugut. Geht mir schon viel besser. Noch vier, fünf von der Sorte, und ich bin wieder ganz zahm.«
    Jemand klopfte behutsam an die Tür, ich öffnete, und zwei Polizisten standen im Hausflur, Carl Costanza und Big Dog. Mit Carl bin ich zur ersten heiligen Kommunion gegangen, und Big Dog ist schon so lange sein Partner, dass ich fast das Gefühl habe, als wäre ich auch mit ihm zur ersten heiligen Kommunion gegangen.
    »Was ist los?«, fragte Carl.
    »Was los ist?«, sagte Lula. »Jemand hat auf mich geschossen. Reicht das nicht? Und davor hätte man mir beinahe den Kopf abgerissen. Es war der reinste Horror.«
    Carl sah mich an. »So wie neulich, als du in ein Grab gefallen bist, weil du dachtest, der Leibhaftige wäre hinter dir her?«
    »Leck mich.«
    »Man wird doch noch fragen dürfen.«
    »Mein Firebird hat im Kugelhagel gestanden. Jede Menge Einschusslöcher. Und das war nicht der Leibhaftige. Das hat ein Profikiller gemacht.«
    Hinter Carl tauchte auf einmal Morelli auf. Er sah aus, als

Weitere Kostenlose Bücher