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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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jedenfalls nicht zu dick.«
    »Nicht zu dick? Wofür?«, wollte Lula wissen.
    »Für mich. Für dieses Kleid. Du siehst darin bestimmt viel hübscher aus als ich.«
    »Allerdings«, sagte Lula. »Zieh es aus, dann zeige ich es dir. Es passt mir wie angegossen.«
    Larry stand auf und hatte schon die Hand am Reißverschluss. Ich verdeckte meine Augen mit den Händen.
    »Ist schon gut«, beruhigte mich Larry. »Ich trage Boxershorts. Ich hatte keine feinen Dessous dabei.«
    »Macht nichts«, sagte ich. »Ich möchte Lula in dem Kleidchen lieber auch nicht sehen. Sagt einfach Bescheid, wenn ihr fertig seid.«
    »Was ist denn nur mit dem Kleid?«, fragte Lula etwas später. »Ich kriege es einfach nicht zu.«
    Ich schlug die Augen auf und sah, dass Lula das Kleid angezogen hatte, doch der Reißverschluss stand noch offen. Aus allen Nähten quollen Fettpolster hervor. Larry hatte ein Knie in Lulas Rücken gestemmt und versuchte mit beiden Händen, den Reißverschluss zu schließen.
    »Zieh den Bauch ein«, sagte Larry. »Ich kenne das Problem. Geht mir auch manchmal so.«
    »Ich habe ihn schon ganz eingezogen«, sagte Lula. »Mehr geht nicht.«
    An Larrys Schläfen und am Hals sprangen die Venen hervor. »Gleich ist es so weit«, ächzte er. »Ich kriege meine zwei Zentner auch immer eingequetscht. Also kein Grund, warum ich diesen Reißverschluss nicht zubekommen sollte.«
    Von wegen! Das Cocktailkleid war nicht aus Elastan. Und selbst Elastan ist nicht unbegrenzt dehnbar.
    »Gleich ist es geschafft«, sagte Larry. Er war puterrot im Gesicht, der Schweiß troff ihm von der Stirn und lief in Bächen die Brust herab. »Nur noch ein paar Zentimeter. Nur noch diese verdammten, verfluchten, verkackten, verpissten Scheißzentimeter.«
    Lula stand aufrecht, rührte keinen Muskel.
    »Yeah, Baby!«, sagte Larry. »Geschafft! Yeah!« Er trat zurück, ballte die Faust, stieß den Ellbogen ein paarmal vor und zurück und vollführte einen White Boy Shuffle in seinen Boxershorts.
    Lula bewegte sich noch immer nicht. Ihre Augen traten aus den Höhlen hervor, und ihre dunkle Hautfarbe verfärbte sich grau.
    »Keine Luft!«, hauchte sie. »Ohnmächtig.«
    Ratsch flog der Reißverschluss. Lula klappte nach vorn auf den Boden und japste nach Luft.
    Larry und ich sahen auf sie hinunter.
    »Wäre vielleicht doch ganz gut, mal ein paar Pfund zu verlieren«, sagte sie.
    Wir pellten Lula aus dem Kleid und steckten sie wieder in ihre ringelblumengelbe Stretch-Freizeithose, den dazu passenden Pulli und der schwarzen Schussweste. Sie sah aus wie eine Riesenhummel, aber das verkniffen wir uns lieber.
    »Sonst alles in Ordnung?«, erkundigte sich Larry.
    »Einigermaßen«, sagte sie. »Aber jetzt brauche ich unbedingt einen Donut.«
    »Keine Donuts mehr!«, sagten Larry und ich im Chor.
    »Ach ja, richtig«, sagte Lula. »Hatte ich schon vergessen.«
    »Ich muss wieder an die Arbeit«, sagte ich. »Kommst du mit?«
    »Muss ich ja wohl«, sagte sie. »Aber vorher müssen wir bei deiner Mutter vorbeifahren. Deine Oma wollte ein Rezept ausprobieren, das ich ihr gegeben habe.«

11
    Meine Mutter und Grandma Mazur waren in der Küche. Meine Mutter stand am Herd und rührte eine rote Sauce an, Grandma stand an der Spüle und trocknete Töpfe ab, die sie zuvor zum Abtropfen in den Geschirrständer gelegt hatte.
    »Ich habe genau nach Rezept gekocht«, sagte Grandma zu Lula. »Dann habe ich die Sauce über ein paar Schweinekoteletts gegossen und das Ganze in eine Kasserolle getan. Sie ist im Kühlschrank.«
    »Wie schmeckt die Sauce?«, fragte Lula. »Ist sie gut geworden?«
    »Eigentlich schmeckt sie ganz gut, ich habe nur gleich danach Dünnpfiff gekriegt und bin seitdem praktisch nicht vom Klo runtergekommen. Mein Hintern ist schon ganz wund von den Hämorrhoiden.«
    »Hol die Kasserolle aus dem Kühlschrank, bevor sich dein Vater noch was einfängt«, bat mich meine Mutter. »Schlimm genug, dass deine Oma alle zehn Minuten zur Toilette rennen muss. Ich will mir nicht auch noch anhören müssen, wie sich die beiden streiten, wer zuerst drauf darf.«
    Ich nahm die Kasserolle aus dem Kühlschrank und hob den Deckel hoch. Es sah lecker aus, und es roch auch so.
    »Willst du mal probieren?«, fragte ich Lula.
    »Normalerweise gerne«, sagte Lula. »Aber ich mache gerade eine Diät. Probier du doch.«
    »Nie und nimmer«, sagte ich.
    »Vielleicht war es reiner Zufall, dass deine Oma den flotten Otto hat«, sagte Lula. »Vielleicht auch nur eine

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