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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Anemone.«
    »Du meinst wohl Anomalie.«
    »Ja, genau, eine Anemone.«
    »Heute Abend gibt es Schinken«, sagte meine Mutter. »Und gestürzten Ananaskuchen. Willst du Joseph zum Essen einladen?«
    »Wir sind nicht mehr zusammen.«
    »Seit wann?«
    »Schon seit Wochen.«
    »Hast du einen neuen Freund?«
    »Nein. Ich habe die Männer satt. Ich habe meinen Hamster. Mehr brauche ich nicht.«
    »Wie schade«, sagte meine Mutter. »Das Schinkenstück ist nämlich sehr groß.«
    »Ich esse Schinken für mein Leben gern«, sagte ich. »Ich komme zum Abendessen.«
    »Ohne Joseph?«
    »Ohne Joseph. Ich nehme seine Portion mit nach Hause und esse sie morgen zu Mittag.«
    »Weißt du, was wir mit den Schweinekoteletts machen?«, sagte Lula. »Wir nehmen sie mit ins Büro und füttern Vinnie damit. Dem ist es egal, was er zwischen die Kiemen kriegt.«
    Eine gute Idee, fand ich. Ich trug die Schüssel nach draußen und stellte sie vorsichtig auf den Boden hinter den Fahrersitz von Rangers Porsche. Lula und ich stiegen ein, schnallten uns an und brausten los zur Hamilton Avenue.
    »Ach, du Kacke«, entfuhr es Lula wenige hundert Meter vor dem Büro. »Siehst du das Auto, das drüben auf der anderen Straßenseite parkt? Das ist der Killer mit dem Wuschelkopf. Marco der Manische. Der sitzt da und wartet auf eine Gelegenheit, mich umzubringen.«
    »Nur keine Panik«, sagte ich. »Schreib dir sein Nummernschild auf. Ich rufe Morelli an.«
    »Jetzt heißt es: die oder ich«, sagte sie, wälzte sich über die Konsole auf den Rücksitz und kurbelte das Fenster herunter. »Ich sage nur: Krieg!«
    »Beruhige dich. Hast du dir das Nummernschild aufgeschrieben?«
    »Beruhigen für’n Arsch.« Sie schob ihre Glock durch das Fenster und feuerte fünfzehn Schüsse auf die beiden Männer in dem Auto ab. »Volles Rohr für euch!«, rief sie. »Ihr Scheißkerle!«
    Die Kugeln prallten auf Metall, auf Radkappen und anderes, prallten ab, fraßen sich in Kunststoff, aber keine einzige traf ihr eigentliches Ziel. Das Auto raste los und hatte schon vor der nächsten Kreuzung hundert Sachen drauf. Ich riss das Steuer herum, legte eine elegante Kehrtwende vor dem Kautionsbüro hin und ließ entgegenkommenden Autos keine andere Wahl, als auf den Bürgersteig auszuweichen oder brutal in die Bremsen zu steigen.
    Lula hatte mittlerweile die Schussweste abgelegt und sich sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Sie war halb drinnen, halb draußen und ballerte unentwegt auf das Auto vor uns.
    »Hör auf zu schießen«, schrie ich. »Du bringst noch jemanden um.«
    Das Killerauto bog links ab in die Olden, doch bei dem dichten Verkehr war jede Verfolgung zwecklos.
    »Setz dich wieder hin«, sagte ich zu Lula. »Ich habe die Karre aus den Augen verloren.«
    »Ich kann nicht«, sagte Lula. »Ich klemme fest.«
    Ich sah über die Schulter nach hinten zu Lula, erblickte aber nur einen knallgelben Arsch, der Rest steckte im Fensterrahmen.
    »Jetzt sei nicht albern. Hör auf«, sagte ich.
    »Ich bin nicht albern. Ich klemme fest!«
    Autos fuhren vorbei und hupten.
    »Leckt mich!«, schrie Lula den Fahrern hinterher.
    Ich schaute in den Seitenspiegel und sah, dass Lula nicht nur weit aus dem Fenster lehnte, ihre Brüste hatten sich auch aus dem Ausschnitt ihres Sweaters gedrückt und baumelten im Wind. An der nächsten Querstraße bog ich ab, fuhr an den Rand und hielt an, um mir die Sache aus der Nähe anzusehen. Ich stieg aus und lachte mich halbtot. Ich hatte so viel Tränen in den Augen, dass ich kaum etwas erkennen konnte.
    »Haha, sehr witzig!«, sagte Lula. »Hol mich endlich hier raus. Ich friere mir noch die Brustwarzen ab. Ist schließlich kein Hochsommer.«
    Ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte, mit Gänsefett konnte ich sie schlecht einreiben.
    »Soll ich lieber ziehen oder drücken? Was meinst du?«, fragte ich sie.
    »Lieber ziehen. Ich glaube, meinen Busen und meinen Bauch kriege ich nicht mehr durchs Fenster, aber mein Hintern ist etwas schmaler. Und blöde Witze kannst du dir auch sparen.«
    »Ich habe doch gar nichts gesagt«, wehrte ich mich. Ich packte sie vorne an den Handgelenken, stemmte meinen Fuß gegen die Tür und zog kräftig, doch ihr Körper bewegte sich nicht einen Millimeter.
    »Meine Beine werden nicht mehr durchblutet«, sagte Lula. »Wenn du mich nicht bald hier rausholst, muss ich noch amputiert werden.«
    Ich ging auf die andere Seite, kletterte auf den Rücksitz und wäre bei dem Anblick des riesigen gelben Lulamondes

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