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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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die Fotos, die ich mir angucken soll?«, fragte Lula. »Wann kriegt ihr die Kerle endlich? Langsam habe ich es satt, von zwei Killern verfolgt zu werden.«
    Morelli gab ihr die Fotos, und Lula blätterte sie durch.
    »Der hier«, sagte sie nach einer Weile. »Der hier mit der Horrorfrisur und der Nase wie Captain Hook. Das ist einer der beiden Killer. Der mit dem Hackbeil.«
    »Das ist Marco der Manische«, sagte Morelli.
    »Scheiße«, sagte Lula fast ehrfürchtig. »Mein Killer heißt Marco der Manische. Ich brauche sofort meinen Helm. Wo ist er? Habe ich den etwa im Büro liegen gelassen?«
    »Der Computer hat uns sein Profil ausgespuckt«, sagte Morelli. »Der Mann kommt aus Chicago. Er arbeitet als Metzger, aber haut auch schon mal im Auftrag anderen Leuten einen Zeh oder einen Finger ab, wenn die sich mit der Mafia in Chicago angelegt haben. Kleiner Nebenverdienst. Kommt meistens mangels Beweisen davon, nur vor ein paar Jahren hat er mal kurz gesessen. Ich weiß nicht, woher die Verbindung mit Chipotle kommt. Ich vermute, dass das ein Auftragsmord war, sicher bin ich mir allerdings nicht.«
    »Ihr werdet ihn doch festnehmen, oder nicht?«, fragte Lula.
    »Dazu müssen wir ihn erst mal finden.«
    »Was stehst du dann noch hier rum! Ran an die Arbeit. Strengt euch ein bisschen an. Setzt alle Hebel in Bewegung. Suchfahndung rausgeben, Mobilmachung. Ich brauche meine Zehen und meine Finger noch. Ich habe mir hochhackige Via-Spiga-Sandalen gekauft, und mit neun Zehen sehen die voll scheiße aus. Was ist mit dem anderen Mann, dem mit der Knarre? Warum habt ihr kein Foto von dem?«
    »Wir arbeiten noch an dem Fall.«
    »Arbeiten, arbeiten! Schöne Arbeit nenne ich das«, sagte Lula. »Ich krieg die Krise. Ich brauche Donuts.«
    Morelli packte mich am Handgelenk und zog mich zur Tür. »Ich muss dich mal alleine sprechen«, sagte er und scheuchte mich durch den Hausflur zum Aufzug.
    »Ich will jetzt nicht über Rangeman mit dir streiten«, sagte ich.
    »Rangeman ist mir egal«, sagte Morelli, der sich vor Lachen kaum halten konnte. »Wer ist dieser Kerl in dem hübschen Kleidchen? Was hat der hier zu suchen?«
    »Lulas Druckkochtopf mit Barbecuesauce ist in meiner Küche explodiert, und sie hatte keine Lust, hinterher sauber zu machen. Deswegen hat sie diesen Crossdresser engagiert. Er darf ihr Cocktailkleid tragen, wenn er dafür die Sauce von der Decke und den Wänden schrubbt.«
    »Und warum ist er die Nacht über hiergeblieben?«
    »Er war Lulas Gast.«
    »Die Spurensicherung ist heute Morgen gleich als Erstes zu ihrer Wohnung gefahren. Lula kann jederzeit ihre Tür ausbauen und durch eine neue ersetzen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie zurück in ihre Wohnung will. Sie hat echt Schiss davor.«
    »So wie ich Marco einschätze, ist er ein Tier mit äußerst geringem Verstand. Er ist gemeingefährlich und abstoßend – und strunzdumm dazu. Ich will nicht unhöflich sein, aber eigentlich ist Lula mit ihrer Figur nicht zu verfehlen, und jeder noch so schlechte Schütze hätte sie längst getroffen.«
    »Meinst du, sie braucht keine Angst mehr zu haben?«
    »Doch, doch. Denn wenn das Theater noch lange so weitergeht, hat Marco irgendwann Trefferglück, und Lula verliert mehr als nur einen Zeh.« Er drückte den Aufzugknopf. »Gehört der Cayenne unten auf dem Parkplatz Ranger?«
    Ein kleiner Seufzer entfuhr mir, bevor ich ihn herunterschlucken konnte. »Ich war dabei, Ernie Dell zu verfolgen. Aber er hat mir einen Brandsatz ins Auto geworfen und ist entkommen. Ranger hat mir einen Leihwagen gegeben.«
    Die Aufzugtüren öffneten sich, und Morelli betrat die Kabine.
    »Glaubst du, dass ihr Marco bald gefasst habt?«, fragte ich ihn noch.
    »Eher das Gegenteil.«
    Ich kehrte in meine Wohnung zurück und aß das Mittagessen auf.
    »Wir hätten noch Nachtisch mitbringen sollen«, sagte Lula. »Wie konnten wir nur den Nachtisch vergessen? Was haben wir uns bloß dabei gedacht?«
    »Du musst aufhören, ständig wie besessen nur ans Essen zu denken«, riet ich ihr. »Bald wiegst du vier Zentner.«
    »Was willst du damit sagen? Etwa, dass ich dick bin? Ich finde nämlich, dass ich eine starke und schöne Frau bin.«
    »Du bist immer noch eine schöne Frau«, sagte ich. »Aber stark ist doch charmant untertrieben. Du wirst immer stärker.«
    »Da ist was dran«, sagte sie. Sie sah Larry an. »Findest du, dass ich dick bin?«
    Larry blickte wie ein aufgescheuchtes Reh. Diesen Dialog hatte er schon mal durchgemacht. »Na ja,

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