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Kuss Mit Sosse

Kuss Mit Sosse

Titel: Kuss Mit Sosse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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höllisch Angst machen. Trotzdem, es gibt kein Drumherum. Sie putzt die Liste der Kautionsflüchtlinge aus. Als verführerischer, männermordender Vamp fällt ihr das bestimmt nicht schwer.«
    Connie, Lula und ich verdrehten einträchtig die Augen zur Decke, weil Joyce sich nicht zum ersten Mal als Kautionsdetektivin versuchte, und Vinnie war der einzige Mann, der sich von ihr verführen ließ.
    »Bin ich jetzt gefeuert?«, fragte ich ihn.
    »Nein. Du bist die B-Auswahl.«
    »Die A- und die B-Auswahl sollen beide dieselben Kautionsflüchtlinge aufspüren? Das funktioniert nicht.«
    »Dann strengt euch an, damit es funktioniert.«
    »Wir hätten die Schweinekoteletts für Vinnie aufheben sollen«, sagte ich zu Lula.
    »Nicht meine Schuld, dass Joyce die Schüssel an sich genommen hat«, sagte Lula. »Ich wollte die Frau ja sowieso lieber gleich erschießen.«
    Ich hing mir meine Tasche über die Schulter und wandte mich zum Gehen. »Ich bin dann mal weg. Gucken, ob Myron Kaplan zu Hause ist.«
    »Ich komme mit«, sagte Lula. »Mit diesem idiotischen Barnhardt-Fan will ich nicht in einem Raum sein.«
    »Und die Aktenablage?«, schrie Vinnie hinter ihr her. »Überall stehen hier Berge von Akten im Weg.«
    »Steck dir deine Akten sonstwo hin.«
    Nach der Info, die Connie mir gegeben hatte, war Myron Kaplan, ein pensionierter Apotheker, achtundsiebzig Jahre alt, lebte allein und hatte vor zwei Monaten seinen Zahnarzt mit einer Waffe bedroht. Auf dem Polizeifoto sah man außer seiner Nase so gut wie nichts. Die anderen Fotos, die bei der Kautionsübergabe entstanden waren, zeigten einen leicht gebeugten Herrn mit schütterem, zerzaustem grauen Haar.
    »Da ist es«, sagte Lula. Wir krochen mit unserem Auto die Carmichael Street ab, und Lula las die Hausnummern. »Das Haus mit der roten Tür.«
    Die Carmichael war eine ruhige Seitenstraße im Stadtzentrum, eine reine Wohnstraße mit kleinen zweigeschossigen Backstein-Reihenhäusern. Alles ließ sich zu Fuß erreichen, Geschäfte, Restaurants, Cafés, Lebensmittelläden und, in Myrons Fall, auch Zahnärzte.
    Ich hielt am Straßenrand an, und Lula und ich stiegen die paar Stufen der Eingangstreppe hinauf. Ich drückte die Klingel, und wir traten zu Seite für den Fall, dass Myron auf uns schießen würde. Er war zwar alt, aber bewaffnet, das war aktenkundig, und in letzter Zeit hatte man schon des Öfteren auf uns geschossen.
    Die Tür ging auf, und Myron sah mich an, heftete seinen Blick dann an Lula in ihrem gelben Stretch-Anzug und der schwarzen Schussweste.
    »Was soll das denn?«, fragte er.
    »Legen Sie sich bloß nicht mit mir an«, sagte Lula. »Ich bin auf Donuts-Entzug, und ich kann sehr schnell zubeißen wie eine Schlange.«
    »Sie sehen eher aus wie eine Riesenhummel«, sagte Myron. »Ich dachte schon, ich hätte bis Oktober durchgeschlafen und es wäre Halloween.«
    Ich stellte mich vor und erklärte Myron, warum wir hier seien und dass er seinen Gerichtstermin verpasst habe.
    »Ich gehe nicht aufs Gericht«, sagte Myron. »Das habe ich der Dame, die hier angerufen hat, auch schon gesagt. Ich habe Besseres zu tun.«
    »Was denn zum Beispiel?«, wollte Lula von dem Mann wissen.
    »Fernsehen.«
    Myron hing eine Zigarette zwischen den Lippen, er kaute darauf herum, zog an ihr und blies Rauch aus, alles auf einmal.
    »Das ist ja ekelhaft«, sagte Lula. »Sie sollten mit dem Rauchen aufhören. Hat Ihr Arzt Ihnen nicht gesagt, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist?«
    »Mein Arzt ist tot«, sagte Myron. »Alle, die ich kenne, sind tot.«
    »Ich nicht«, sagte Lula.
    Myron dachte darüber nach. »Da haben Sie auch wieder recht. Wollen Sie ein bisschen Schmusipusi mit mir machen? Ist schon eine Weile her bei mir, aber ist nichts eingerostet.«
    »Ich kann nur hoffen, dass ich Sie falsch verstanden habe«, schimpfte Lula.
    »Wir müssen jetzt gehen«, sagte ich. »Ich habe noch andere Termine.«
    »Sie haben wohl nicht kapiert, Missy«, sagte Myron. »Ich komme nicht mit. Habe ich irgendein Fremdwort benutzt, das Sie nicht kennen?«
    Leute festzunehmen war mir ein Gräuel. Wenn sie nicht kooperierten, gab es einfach keine für beide Seiten annehmbare Lösung, wie man diese Kandidaten am besten dem Gericht zuführte. Man machte sich immer zum Affen, wenn man ihre Kadaver hinter sich her aus dem Haus zog, da konnte man noch so professionell und rücksichtsvoll sein.
    »So ist nun mal das Gesetz«, sagte ich. »Sie haben ein Verbrechen begangen, Sie haben sich schuldig

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