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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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Zeitarbeiter …“
    Mit anderen Worten: nie, dachte Sarah, und ihr Herz sank.
    Sie verbrachte eine Ewigkeit leise vor sich hin schimpfend damit, die alten Unterlagen durchzusehen. Gott sei Dank kann ich mit Computern umgehen, dacht sie, als sie den zehnten Karton bearbeitete. Das ist ja
so
praktisch. Sie schaute auf ihre Uhr. Es war halb eins.
Erst?
fragte sie sich. Es kam ihr vor, als hätte sie schon über eine Woche mit dieser langweiligen Arbeit verbracht. Wie sollte das nur weitergehen?
    „Wow. Das sind ja eine Menge Kartons.“
    Sie sah auf. Ein gut aussehender Kerl mit schwarzem Haar und gebräunter Haut saß auf einem Stuhl und lächelte auf sie herab. Sie unterdrückte das Bedürfnis, sich aufzurichten. „Stimmt. Eine Menge Kartons“, war ihre intelligente Antwort.
Und ein ganz schön hübscher Kerl!
Einen unerklärlichen Augenblick lang fühlte sie sich schuldig, als ob sie Jam betrügen würde. Sie sah wieder auf die Kisten.
    „Sie sind als Aushilfe hier, oder?“
    „Ist das so offensichtlich?“ fragte sie und hätte sich dann am liebsten auf die Zunge gebissen.
    Er lachte. „Nun ja, das Kostüm verrät Sie ein wenig.“ Er musterte sie freundlich und zugleich abschätzend. „Sieht aber gut aus, wenn ich das so sagen darf.“
    „Äh, danke.“ Da waren sie wieder, diese Gewissensbisse.
    „Wie ist es, haben Sie später etwas zu tun?“
    Oh mein Gott. Ein hübscher Mann fragt mich nach einem Date, dachte sie. Gewissensbisse mit einem großen G!
    „Also, was haben Sie sich vorgestellt?“ hörte sie sich selbst fragen. Ruhig bleiben! „Denn ich bin womöglich beschäftigt“, fuhr sie fort. So. Sie machte auf cool. Martika würde das bestimmt gefallen.
    „Gut. Ich kann warten.“ Seine Augen musterten sie fast hungrig, auch wenn sein Ton genauso zwanglos war wie zuvor. „Ich bin mir sicher, dass Sie mir bei meinem speziellen Problem helfen können, aber ich will Sie nicht drängen.“
    Sie sah ihn düster an. Sein spezielles Problem? Igitt! „Ja, ich lasse mich wirklich nicht gerne drängen“, betonte sie. „Ich lasse mir bei so was gerne Zeit.“
    „Verstehe.“ Er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Schön, dass Sie so gewissenhaft sind.“
    Sie fühlte sich wie ein verklemmte Jungfer, aber sie kniff trotzdem weiterhin die Lippen zusammen. „Es ist besser, wenn Sie das wissen. Vorher wissen, meine ich.“
    Er zuckte die Achseln. „Macht ja nichts. Außerdem werden meine Ordner sich bestimmt nicht davonmachen.“
    Plötzlich fühlte Sarah sich, als befinde sie sich in einem ausländischen Film ohne Untertitel. „Ihre … Ordner?“
    „Ja. Die müssen alle beschriftet werden. Mein Ordnungssystem ist leider eine Katastrophe, und nachdem Sie hier so erfolgreich arbeiten, dachte ich, Sie könnten mir auch etwas helfen.“
    Aha. „Oh … nun … ich werde es ganz bestimmt so schnell wie möglich in Angriff nehmen.“
    „Wie gesagt“, erklärter er amüsiert. „Keine Eile!“
    Er lief aus dem Raum und konnte nicht mehr sehen, dass Sarah tief errötete. Schnell versteckte sie ihren Kopf hinter den Aktenordnern. Wenigstens fühlte sie sich jetzt nicht mehr schuldig. Immerhin.
    „Ich bin extra früher von der Arbeit gekommen, damit ich dabei sein kann. Das ist meine Freundin Pink. Sie hat ein absolut
fabelhaftes
Auge für Kleider.“
    Pink lächelte zurückhaltend und nahm die Sonnenbrille ab. Sie trug einen magentafarbenen Mantel über einem schwarzen Cat-Suit, der Emma Peel bestimmt alle Ehre gemacht hätte. Dazu schwarze Halbstiefel. Das Auffallendste an ihr waren jedoch ihre Haare, ein rosafarbener Bob, der ihr Gesicht umschmeichelte. Ihre Augen waren graublau.
    „Ich habe mich schon Pink genannt, bevor es diesen Sänger überhaupt gab“, sagte sie und streckte Sarah eine Hand entgegen. „Und ich hatte die Haarfarbe ebenfalls zuerst.“
    Sarah, die gar nicht gewusst hatte, dass es einen Sänger namens Pink gab, schüttelte ihr höflich die Hand. „Schön, dich kennen zu lernen.“
    Pink umrundete sie jetzt genauso wie Joey und Taylor zuvor, und Sarah fühlte sich genauso unwohl. Pink schaute Martika an. „Das ist doch die mit dem bescheuerten Ex-Freund, oder?“
    Sarah protestierte. „Das ist eine längere Geschichte …“
    „Ja“, antwortete Martika.
    „Verstehe“, sagte Pink. „So. Du brauchst ein paar grundsätzliche Tipps, wobei wir im Hinterkopf die Jagd nach dem Traummann behalten. Ich werde dir also einfach einige Fragen stellen, außerdem beachte ich deine Haut-

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