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L.A. Woman

L.A. Woman

Titel: L.A. Woman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Yardley
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würde.“ Sie lächelte und setzte die Sonnenbrille wieder auf. „Ciao.“
    Als Martika die Tür geschlossen hatte, drehte sie sich zu Sarah um. „Was sollte das? Ich dachte, du bist über ihn hinweg.“
    Sarah blinzelte. „Über wen, Benjamin? Ich bin über ihn hinweg! Was hat das denn damit zu tun?“
    „Wenn du über ihn hinweg bist“, sagte Martika und verschränkte die Arme vor der Brust, „warum ist es dann so schlimm, dein Aussehen zu verändern?“
    „Fünftausend Dollar sind einfach zu viel, Martika. Oder hättest du es gerne, dass ich keine Miete bezahle?“
    Martika schnalzte ungeduldig mit der Zunge. „Du wirst die Miete schon bezahlen, Sarah. Du hast Kreditkarten, mit denen du zumindest
anfangen
könntest. Aber hier geht es ja gar nicht um Geld.“
    Sarah seufzte. „Vielleicht bin ich einfach noch nicht so weit. Das geht mir alles zu schnell.“
    Martika zog frustriert eine Augenbraue nach oben. „Das Leben läuft hier einfach schneller, du Landei. Darüber solltest du mal nachdenken.“
    Als Martika das Zimmer verließ, streckte Sarah ihr hinter dem Rücken die Zunge raus.
    „Das habe ich gesehen“, sagte Martika und drehte sich mit einem boshaften Grinsen um. „Martika sieht alles und weiß alles. Und glaube mir, eines Tages wirst du mir dankbar sein.“
    Sarah holte tief Luft. Seit fast einem Monat arbeitete sie nun schon hier, und wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass es ihr bisher nicht gelungen war, jemanden zu beeindrucken. Sie musste – wie nannte man das? – ihren Wirkungskreis vergrößern? Wie auch immer, sie musste nun wirklich einen Zahn zulegen. Dieser Job hatte großes Potenzial wenn sie nur etwas mehr Initiative an den Tag legte.
Potenzial, noch mehr Akten zu sortieren
hörte sie Martikas Stimme. Sie schloss die Augen. Okay, sie hatte es wirklich nicht nötig, Martikas Stimme in ihrem Kopf zu hören. Um genau zu sein, hatte sie es nicht nötig
irgendeine
Stimme in ihrem Kopf zu hören.
    „Sarah, geht’s Ihnen gut?“
    Sarah sah auf. Ms. Peccorino war herein gekommen und betrachtete sie mit einer Mischung aus Freundlichkeit und Besorgnis. Sarah war sich nicht sicher, wie lange sie schon hier gesessen und Martikas Stimme gelauscht hatte. Das sah nicht nach einem guten Tag aus, um ihrem Ziel näher zu kommen.
Nein. Nein! Das ist nicht die richtige Einstellung! Konzentriere dich auf das Positive!
    Großartig. Nun hatte sie also Judiths Stimme gehört. Es war, als würden auf ihren Schultern Engelchen und Teufelchen sitzen, Judith mit einem blenden weißen Anzug und einem goldenen Organizer an Stelle einer Harfe und Martika in einem roten Vinyl-Kleid und mit einer Mistgabel in der Hand. Nun gut, jetzt halluzinierte sie auch noch.
    „Sarah?“
    Sarah starrte Ms. Peccorino an. Hieß nicht so auch eine italienische Käsesorte? „Tut mir Leid. Ich bin heute Morgen nur ein wenig abgelenkt. Ich denke gerade darüber nach, ob ich noch etwas für Jeremy erledigen muss.“
    Ms. Peccorinos Augenbrauen hoben sich ein wenig.
    „Ich meine für Mr. Anderson.“
    „Natürlich.“ Ms. Peccorinos Stimme klang komisch. „Er hat sie nicht gebeten …
zu viel
für ihn zu tun, oder?“
    Sarah sah sie irritiert an. „Na ja, er hat schon eine Menge Akten …“
    Ms. Peccorino blickte sie noch immer an und seufzte dann. „Egal. Ist ja egal. Haben Sie Zeit, mir bei einem Projekt zuhelfen? Sie würden mein Leben retten.“
    Sarah lächelte. Aha! Da war die Gelegenheit, auf die sie gewartet hatte! „Natürlich. Ich habe nichts in meinem Terminkalender stehen, das ich nicht zurückstellen könnte.“ Was sicherlich besser klang als
das ganze Zeug, das ich im Moment mache, ist langweiliger Quatsch.
    „Wunderbar!“ Ms. Peccorino trottete hinaus und kam kurz darauf mit einem Arm voll Papier zurück. „Sie könnten all diese Zahlen in eine Excel-Tabelle einfügen. Sie müssen sie nicht einrichten, das haben wir bereits getan.“
    Sarah starrte den imposanten Stapel an. „Gut.“
    „Ich weiß, ich fordere sehr viel von Ihnen, aber das hier sind Budget-Zahlen. Sollte Ihnen eine Art, Sie wissen schon,
Trend
auffallen, würden Sie mich das bitte wissen lassen?“
    Sarah runzelte die Stirn. „Trend?“ Schon allein die Zahlen einzutippen würde eine Menge Zeit kosten. Davon abgesehen, dass sie von Buchhaltung überhaupt keine Ahnung hatte.
    Ms. Peccorino lachte leise. „Oh, Sie müssen das nicht analytisch angehen, keine Sorge! Ich weiß, dass Sie kein Rechnungsprüfer sind. Aber wenn

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