Laborwerte verstehen leicht gemacht
Nieren halten unter ADH mehr Wasser zurück.
G EMESSEN IM …
Venenblut
G RUND DER M ESSUNG
Ursachenforschung bei einer erhöhten Urinausscheidung
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Der Wert steigt beim Übergang vom Liegen zum Stehen an. Alkohol hemmt die Ausschüttung, Morphine und Koffein fördern sie.
Z U HOHE W ERTE
Schwarz-Bartter-Syndrom (SIAD = Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion)
Krebs (meist kleinzelliger Lungenkrebs)
Lungenerkrankungen
zentralnervöse Störungen
Medikamente (Barbiturate, Cholinergika, Morphin, Vincristin)
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
akute, stark wechselnde Porphyrien (Stoffwechselstörung mit gestörter Porphyrin-Synthese)
erbliche nephrogene Harnruhr (Diabetes insipidus)
Angst (→ Adrenalin)
Nikotin
Blutverlust
Z U NIEDRIGE W ERTE
zentrale Harnruhr (Diabetes insipidus)
Entzündungen und Tumoren des ZNS
Verletzungen
Medikamente (Phenytoin, Atropin)
Alkohol
Adrenalin → Katecholamine
Adrenokortikotropes Hormon → ACTH
AFP → Alpha-Fetoprotein
Alanin-Aminotransferase → ALT
ALAT → ALT
Albumin (auch → Gesamteinweiß)
Albumin im Blutserum
Neugeborene
28–44 g/l (2,8–4,4 g/dl)
Kleinkinder (ab dem 1. Lebensjahr)
37–52 g/l (2,8–4,4 g/dl)
Erwachsene
35–51 g/l (3,5–5,1 g/dl)
Albumin im Urin
Erwachsene
20 mg/g Kreatinin (< 30 mg/24 Stunden)
Albumin im Liquor
Albuminquotient Liquor/Blut
Neugeborene
< 1700 mg/l
< 28 × 10 3
Kinder (1.–14. Lebensjahr)
90–250 mg/l
< 4 × 10 3
Erwachsene
150–450 mg/l
< 5–8 × 10 3
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
60 % der Eiweißmenge im Blut sind Albumin. Die Leberzellen produzieren täglich 14 g und 10 % der Gesamtmenge wird täglich abgebaut. Seine Aufgabe ist der Transport vieler Substanzen, die Aufrechterhaltung des sog. kolloidosmotischen Drucks, durch den das Wasser in den Gefäßen gebunden wird und nicht ins Gewebe übertritt, sowie die Bereitstellung von Eiweißreserven.
G EMESSEN IM …
Venenblut, Urin, Liquor. Die Urinmessung sollte wegen der breiten physiologischen Streuung der Albuminausscheidung 3-mal an verschiedenen Proben innerhalb von 6–8 Wochen erfolgen. Die Proben entstammen entweder dem spontanen, zweiten Morgenurin oder einem 24-Stunden-Sammelurin. Die Albuminausscheidung muss auch im Verhältnis zur Urinkonzentration gesehen werden. Für diese ist das Verhältnis zum gleichzeitig im Urin bestimmten Kreatininwert wichtig.
G RUND DER M ESSUNG
Alle Fragen zum Eiweißhaushalt des Körpers: Geht Eiweiß im Körper verloren, zu wenig erzeugt oder zu wenig aufgenommen? Bei der Bestimmung im Urin untersucht man den Zustand der Nieren und Gefäße. Im Liquor dient die Bestimmung der orientierenden Beurteilung der Blut-Hirn-Schranke, weil Albumin gut messbar ist, aber nie im Gehirn produziert wird.
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Der Wert im Blut steigt nach längerer venöser Stauung, wie etwa bei der Blutdruckmessung. Der Wert im Liegen ist niedriger, weshalb Sie vor der Entnahme 15 min liegen oder sitzen sollten. Der Urinwert steigt nach starker körperlicher Belastung oder nach einem entsprechenden Blutdruckanstieg an.
Z U HOHE W ERTE
im Blut: Dehydratation (Austrocknung), was aber nur relativ die Werte erhöht, weil sich das Albumin dabei in weniger Flüssigkeit verteilt
im Urin: Nierenschädigung bei Diabetes mellitus und allgemeine Gefäßschädigung im Rahmen einer Hypertonie
im Liquor: Zeichen einer Störung der normalerweise sehr undurchlässigen Blut-Liquor-Schranke
Z U NIEDRIGE W ERTE
im Blut:
dekompensierte Leberzirrhose
Eiweißverlust im Magen-Darm-Trakt
nephrotisches Syndrom – (Mischung aus Eiweißverlust über die Niere, Eiweißerhöhung im Blut, Wassereinlagerungen und Cholesterinerhöhung im Blut)
Eiweißmangelernährung
Verbrennungen
erbliche An- bzw. Hypalbuminämie
im Urin oder Liqour: ohne Krankheitswert
Aldosteron
Erwachsene
Blut, liegend
12–150 ng/l
Blut, stehend
70–350 ng/l
24-Stunden-Sammelurin
2–30 µg/24 Stunden
Neugeborene
1200–8500 ng/l
Säuglinge (11 Tage–1 Jahr)
320–1278 ng/l
Kinder (1.–15. Lebensjahr)
73–425 ng/l
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Hormon der Nebennierenrinde; als Bestandteil des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems regelt es die Natrium- und Kaliumkonzentration im
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