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Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Vieten
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des Knorpelwachstums)
Zinkmangel
     

Alpha-1-Antitrypsin
     
     
Erwachsene, Blut
     
83–199 mg/dl
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Eiweißstoffe (= Proteine) sind wesentliche Bestandteile des Körpers, aber auch unserer Nahrung. Wir müssen daher in der Lage sein, Eiweiße zu verarbeiten, aufzubauen und bei Bedarf wieder abzubauen. Den Abbau führen eiweißzersetzende Enzyme durch, wie z. B. Trypsin, Chymotrypsin oder Elastase. Das α 1 -Antitrypsin hemmt Enzyme, die andere Eiweiße abbauen. Bei einem Mangel werden also vermehrt Eiweiße abgebaut.
     
G EMESSEN IM …
Venenblut
     
G RUND DER M ESSUNG
Hinweis auf einen Eiweißverlust über den Darm; (auch als Akute-Phase-Protein bestimmbar, aber z. B. das → CRP ist verlässlicher)
     
Z U HOHE W ERTE
akut entzündliche Prozesse (auch von chronischen Erkrankungen)
Tumoren, besonders Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
Schwangerschaft
Östrogenbehandlung
     
Z U NIEDRIGE W ERTE
erblicher α 1 -Antitrypsinmangel:
Ikterus prolongatus bzw. Hepatitis (Leberentzündung) des Neugeborenen
kindliche chronische Hepatitis (Leberentzündung) oder Leberzirrhose
Lungenemphysem
     
     

Alpha-Fetoprotein (AFP)
     
     
Erwachsene, im Blut
     
< 15 µg/l
     
< 10,5 kU/l
     
Fruchtwasser (Höchstwert etwa 12–16. Schwangerschaftswoche)
     
35 mg/l
     
30 000 kU/l
     
     
    Zwischen der 15. und 40. Schwangerschaftswoche steigt der Wert bei der Frau kontinuierlich von 20,4 μg/l auf 140 μg/l an.
     
     
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
Das AFP wird vom ungeborerenen Kind in verschiedenen Organen gebildet und spielt daher eine eine Rolle in der vorgeburtlichen Diagnostik und bei der Fruchtwasseruntersuchung. Beim Ungeborenen hat es die Funktion, die das Albumin beim Kind und Erwachsenen hat, und es wird postnatal stetig durch dieses ersetzt, sodass es beim Erwachsenen nur noch in sehr geringen Mengen produziert wird. Darüberhinaus können erhöhte Mengen bei Erwachsenen auf eine Tumorerkrankung hindeuten.
     
G EMESSEN IM …
Venenblut und Fruchtwasser
     
G RUND DER M ESSUNG
Verlaufskontrolle bei chronischen Lebererkrankungen (alle 2–3 Monate) zur Früherkennung vonLeberkarzinomen und Verlaufskontrolle bei erhöhtem Risiko für einen Keimzelltumor
beim Ungeborenen zur Früherkennung einer Reihe von Missbildungen
Abschätzung des individuellen Risikos der Mutter, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen
     
    Bei Schwangeren, die ein erhöhtes Risiko aufweisen, ein Kind mit einem Down-Syndrom zu bekommen (z. B. auf Grund des Alters der Mutter über 40 Jahre), kann mit dieser Untersuchung eine Risikoabschätzung durchgeführt werden. Es kommen aber sowohl falsch positive (testpositive gesunde Kinder) als auch falsch negative (nichterkannte Trisomie-21-Kinder) Ergebnisse vor, sodass auch nach der Untersuchung eventuell noch eine Fruchtwasseruntersuchung durchgeführt werden sollte.
     
     
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
AFP ist erst ab der 4. Schwangerschaftswoche (SSW) im Fruchtwasser und im Blut der Mutter nachweisbar. Wegen der großen Schwankungsbreite ist die Untersuchung der AFP-Werte nur zwischen der 15. und der 20. SSW sinnvoll.
     
Z U HOHE W ERTE
normal in der Schwangerschaft und im Säuglingsalter
Leberzellkrebs ; in 85 % der Fälle ist AFP nachweisbar, Werte über 1000 μg/l weisen fast immer auf ein hepatozelluläres Karzinom hin
Leberzirrhose
virale Hepatitis (Leberentzündung)
toxische Lebererkrankung
Magen- oder Darmtumoren (in 20 % der Fälle AFP nachweisbar)
Lungenkrebs (in 20 % der Fälle AFP nachweisbar, höher bei Lebermetastasen)
Keimzelltumoren
     
Z U HOHE W ERTE IM F RUCHTWASSER BZW. IN DER S CHWANGERSCHAFT
Mehrlingsschwangerschaft
Absterben des ungeborenen Kindes (intrauteriner Fruchttod)
Spina bifida (offener Rücken)
Anenzephalie (schwere Schädel- und Gehirnmissbildung)
angeborene Nephrose
Omphalozele (Nabelschnurbruch)
Steißteratom
     
G ELEGENTLICH ERHÖHTE W ERTE IM F RUCHTWASSER
Turner-Syndrom
Zwölffingerdarm -, Speiseröhrenfehlbildung (Duodenal-, Ösophagusatresie)
polyzystische Nieren
Hydrozephalus (Wasserkopf)
Rhesus-Inkompatibilität
angeborene Hautdefekte
Abortus imminens (drohende Fehlgeburt)
anuläres (ringförmiges) Pankreas
Fallot-Tetralogie (bestimmte Herzfehlbildung)
versehentliche Blutbeimengung bei der Amniozentese
     
Z U NIEDRIGE W ERTE
Down-Syndrom
     

ALT (Alanin-Aminotransferase, auch Glutamat-Pyruvat-Transaminase bzw. GPT)
     
     
Neugeborene
     
< 52 U/l
     
Säuglinge und Kinder bis zum 14. Lebensjahr
     
< 44 U/l
     
Frauen, ab dem 14.

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