Laborwerte verstehen leicht gemacht
Blut, was bedeutsam für den Wasserhaushalt und den Blutdruck ist.
G EMESSEN IM …
Venenblut, 24-Stunden-Sammelurin; strikte Einhaltung der Abnahmebedingungen ist die Voraussetzung zur Beurteilung der Ergebnisse.
G RUND DER M ESSUNG
Ausschluss einer Störung der Nebennieren als seltene Ursache für einen Bluthochdruck
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Körperliche Aktivität erhöht die Ausschüttung von → Renin um das 3-fache, aufrechte Körperhaltung verdoppelt sie bereits gegenüber dem Liegen, was sich direkt auf den Aldosteronwert überträgt (Renin-Angiotensin-Aldosteron-System). Voraussetzungen der Messung sind eine normale Kochsalzernährung, normale Elektrolytwerte und die Entnahme im Liegen nach mindestens 3-stündiger Ruhe. Falls medizinisch vertretbar, sollten bestimmte Medikamente 1 bzw. 3 Wochen vor der Messung abgesetzt werden.
Z U HOHE W ERTE
primärer Hyperaldosteronismus (hoher Aldosteronspiegel) = Conn-Syndrom :
aldosteronproduzierende gutartige Nebennierenrindengeschwulst (bei 65–75 %)
aldosteronproduzierender Tumor (Karzinom; bei 1–2 %)
idiopathischer Hyperaldosteronismus (hoher Aldosteronspiegel) (Ursache ungeklärt, bei 25–35 %)
glukokortikoidsupprimierbarer Aldosteronismus
sekundärer Hyperaldosteronismus (hoher Aldosteronspiegel):
Nierenarterienverengung
reninproduzierende Tumoren
essenzielle Hypertonie
chronische Niereninsuffizienz
Wassereinlagerungen
Bauchwassersucht (Aszites)
Schwangerschaft
Panarteriitis nodosa (Gefäßentzündung mit autoimmunologischem Hintergrund)
Bartter-Syndrom (seltene genetisch bedingte Funktionsstörung der Niere)
Pseudo-Bartter-Syndrom
nach einer Operation
manchmal Cushing-Syndrom und adrenogenitales Syndrom (AGS; endokrine Erkrankung mit früher Pubertät, beschleunigtem Wachstum und Überentwicklung der (sekundären) Geschlechtsmerkmale aufgrund von Hormonstörungen in der Nebennierenrinde)
Z U NIEDRIGE W ERTE
primärer Hypoaldosteronismus im Rahmen einer Addison-Krankheit (»Bronzehautkrankheit«)
sekundärer Hypoaldosteronismus:
Hyporeninämie
Hypophyseninsuffizienz
Ursache unbekannt
gestörte Aldosteronproduktion im Körper
Alkalische Phosphatase (AP)
Frauen
13–17 Jahre
< 187 U/l
> 18 Jahre
35–104 U/l
Männer
13–17 Jahre
< 390 U/l
> 18 Jahre
40–129 U/l
Kinder
bis 1 Tag
< 250 U/l
2–5 Tage
< 231 U/l
6 Tage – 6 Monate
< 449 U/l
7–12 Monate
< 462 U/l
1–3 Jahre
< 281 U/l
4–6 Jahre
< 269 U/l
7–12 Jahre
< 300 U/l
B EDEUTUNG DES L ABORWERTES
In den Zellen des Körpers werden die alkalischen Phosphatasen zur Durchführung verschiedener biochemischer Reaktionen benötigt. Sie spalten Phosphatester ambesten bei einem pH > 7,0, also im alkalischen Milieu.
G EMESSEN IM …
Venenblut
G RUND DER M ESSUNG
Verdacht auf Lebererkrankungen oder Erkrankungen der Gallenwege
Verdacht auf Knochenerkrankungen
B EEINFLUSSENDE F AKTOREN
Das Knochenwachstum beeinflusst stark die Aktivität der AP im Blut. Für den Zeitraum des pubertären Wachstums etwa zwischen 15 und 20 Jahren ist der Normalbereich deshalb nur sehr vorsichtig zu betrachten. Nach dem Essen kann der Wert leicht erhöht sein.
Z U HOHE W ERTE
Ursache in der Leber
Cholestase (Gallenstauung)
Zellschäden
Cholangitis (Entzündung der Gallengänge)
Tumoren
narbiger Umbau des Lebergewebes (Zirrhose)
Ursache in den Knochen
Knochenmetastasen
primärer Knochentumor (Osteosarkom)
Myelom (Krebserkrankung des Knochenmarks)
Paget-Krankheit (Erkrankung des Sekelettsystems)
Knochenerweichung (Osteomalazie)
Frakturheilung
Rachitis
Ursache im Hormonsystem
Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse)
Cushing-Syndrom
Akromegalie
Ursache in den Nieren
Niereninsuffizienz
Nierenkrebs
nephrogene Rachitis
gynäkologische Ursachen
3. Trimenon der Schwangerschaft
medikamentöse Ursachen:
Chlorpromazin
Antiepileptika
Thiamazol
Östrogene
Gestagene
andere Ursachen
Sarkoidose (chronische, aber gutartige und rückbildungsfähige Erkrankung mit Knötchen- und Fleckenbildung auf der Haut, fleckige Lungenschatten im Röntgenbild, Waben im Knochen und Lymphknotenschwellungen)
Pfeiffer-Drüsenfieber (Mononukleose)
Z U NIEDRIGE W ERTE ( SELTEN )
oft ohne Krankheitswert
erbliche Ursachen
Anämie
Proteinmangel
Hypophosphatämie
Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
hypophysärer Zwergwuchs
Achondroplasie (erbliche Störung
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