Laborwerte verstehen leicht gemacht
(heute sog. niedermolekulares, früher eher sog. unfraktioniertes Heparin) wird eine Verlängerung der PTT auf das 1,5–2,5-fache des Ausgangswertes angestrebt. Die Nebenwirkungen des Medikamentes für die Leber und die Bauchspeicheldrüse werden durch Überprüfung der ALT , der p-Amylase und des LDH überwacht. Auch die Überwachung der Thrombozytenzahl im Blutbild betrifft das Nebenwirkungsspektrum von Heparin, denn es kann zu einer starken Verminderung kommen (Thrombozytopenie). Bei langer Anwendung kann u. a. eine → Osteoporose entstehen.
Die Behandlung mit Cumarinen ist sehr wirksam, erfordert jedoch auch stets die gute und verantwortungsvolle Mitarbeit des Patienten. Außerdem gibt es zahlreiche andere Medikamente, welche die Wirkung der Cumarine beeinflussen, sowohl verstärkend als auch abschwächend. Patienten unter 60 mit einer ersten Thrombembolie werden zunächst 3–6 Monate lang behandelt. Bei einem Alter über 60 und unklarer Ursache der Thrombembolie steigt die Behandlungsdauer bereits auf 6–12 Monate an. Bei erblicher Belastung und bei wiederholten Thrombembolien verlängert sich dieser Zeitraum auf 1 Jahr bis zur Dauerbehandlung. Der Quick-Wert wird dabei immer in einem Bereich von 23–35% gehalten (INR 2,0–3,0).
Primärer Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse)
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Kalzium: Hyperkalzämie; oft zufälliger Befund; nach Operation zunächst tägliche Kontrolle; dann jährlich im Winter
Parathormon: erhöht; jährlich im Winter
Vitamin D: jährlich im Winter
Phosphat: erniedrigt
alkalische Phosphatase: bei Skelettbeteiligung erhöht
Kreatinin: zeigt eine eingeschränkte Nierenfunktion an
Der primäre Hyperparathyreoidismus ist eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Parathyroidea), der meist eine gutartige Wucherung zugrunde liegt (Adenom). Die Funktion der Nebenschilddrüse ist die Regulierung des Kalziumhaushaltes mithilfe des Parathormons, das in den Nebenschilddrüsen erzeugt wird. Normalerweise wird es ausgeschüttet, wenn der Kalziumspiegel im Blut sinkt, um ihn über eine Mobilisierung der Kalziumspeicher aus den Knochen wieder anzuheben. Auch der Phosphatstoffwechsel ist mit dem Parathormon verbunden. Bei einem Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse) ist der Phosphatspiegel im Blut erniedrigt, weil das Parathormon die Phosphatausscheidung über die Niere verstärkt.
In den Wintermonaten werden auch nach erfolgreicher Operation des Adenoms Kalzium , Parathormon und Vitamin D bestimmt, denn wegen der fehlenden Sonneneinstrahlung ist in dieser Zeit der Vitamin-D-Spiegel am niedrigsten und der sekundäre Hyperparathyreoidismus am stärksten.
Prostatakrebs (Prostatakarzinom)
L ABORUNTERSUCHUNGEN
prostataspezifisches Antigen (PSA): zur Diagnose nicht zuverlässig, allerdings im Verlauf und zur Beurteilung des Therapieerfolges
Das Prostatakarzinom zählt zu den häufigsten Krebsarten des Mannes. Seine Häufigkeit nimmt jedoch erst mit höherem Alter deutlich zu. Im Vergleich zu vielen anderen Krebserkrankungen schreitet diese eher langsam voran, sodass nicht wenige Patienten an anderen Erkrankungen oder an Altersschwäche sterben, bevor der Tumor schwere Folgen hat.
Der Laborparameter zur Diagnostik eines Prostatakarzinoms ist das prostataspezifische Antigen (PSA) . Es nimmt zurzeit einen hohen Stellenwert in der Diagnostik ein. Es ist spezifisch für die Prostata, aber nicht nur bei einem Tumorleiden erhöht, sondern auch bei Entzündungen, benigner Prostatahyperplasie, einem Harnverhalt oder auch ohne ersichtlichen Grund. Ein Wert über 4 ng/ml gilt als abklärungsbedürftig. Jedoch ist das PSA der entscheidende Parameter in der Tumornachsorge nach einer Operation und nach einer Strahlentherapie. Dieselbe Bedeutung besitzt es bei der Verlaufskontrolle eines antiandrogen behandelten Prostatakarzinoms (Hormontherapie).
Beweisend für ein Prostatakarzinom ist, wie bei jedem Krebs, ausschließlich der Nachweis von Krebszellen in einer Gewebeprobe. Die Biopsie wird transrektal unter Ultraschallkontrolle durchgeführt. Es werden mit einerHohlnadel mindestens je drei Gewebeproben aus beiden Seiten des Organs entnommen. Bei einer großen Prostata sollte naturgemäß die Zahl der Biopsien höher liegen. Ein Pathologe begutachtet das Prostatagewebe und stellt seine Diagnose.
Derzeit wird allen Männern ab 50 (bei betroffenen Familienangehörigen ab 45) zu einer
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