Laborwerte verstehen leicht gemacht
Knochenabbau gut anzeigen. Eventuell müssen die Untersuchungen des Vitamin-D-Spiegels, des PTH und des CTX in den Wintermonaten wiederholt werden, denn dies ist wegen der fehlenden Sonneneinstrahlung die Zeit des niedrigsten Vitamin-D-Spiegels und des stärksten sekundären Hyperparathyreoidismus, sodass unter Umständen nur dann der Mangel wirklich offenbar wird.
Ist die Diagnose gesichert, werden Labormessungen noch im Hinblick auf die Nebenwirkungen einer medikamentösen Therapie durchgeführt. Bei einer Behandlung mit Calcitonin wird die AP alle 6 Monate kontrolliert.
Durch Sammlung eines 24-Stunden-Sammelurins und die Bestimmung der Harnmenge sowie der Ausscheidung von Kalzium, Natrium, Phosphat, Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure lassen sich Aussagen zur Ernährung treffen:
Bei zu reichlichem Kochsalzverzehr wird die Kalziumausscheidung begünstigt.
Phosphate im Urin sprechen für eine ungünstige Ernährung im Hinblick auf eine Osteoporose.
Eine erhöhte Harnstoffausscheidung spricht für eine hohe Eiweißzufuhr, die besonders bei tierischem Eiweiß die Osteoporose fördert.
Auch eine hohe Harnsäureausscheidung belegt eine hohe Fleischzufuhr. Eine zu große Säureaufnahme (auch z. B. über Fleisch, saure Aminosäuren) beschleunigt die Osteoporose, während eine eher alkalische Ernährung (vegetarisch, manche Mineralwässer) sich schützend auf die Knochen auswirkt.
Parkinson-Syndrom
L ABORUNTERSUCHUNGEN
ALT: Kontrolle der Nebenwirkungen an der Leber bei einer Behandlung mit Tolcapone; im ersten Behandlungsjahr 14-täglich
Kupfer: bei Wilson-Krankheit im 24-Stunden-Sammelurin erhöht
Caeruloplasmin: bei Wilson-Krankheit im Blut erniedrigt
Es gibt beim Parkinson-Syndrom einige wenige Ursachen, die über Laborbestimmungen ausgeschlossen werden können. Dazu zählt die Wilson-Krankheit,eine Speicherkrankheit, bei der der Kupferwert im 24-Stunden-Sammelurin erhöht und der Wert für das Caeruloplasmin im Blut vermindert ist. Auch gibt es seltene Vergiftungen mit Kohlenmonoxid oder Mangan, doch in aller Regel ist die Ursache über die Bestimmung von Laborwerten nicht zu ermitteln.
Allerdings erfordert die medikamentöse Therapie mitunter Laborkontrollen. Aufgrund einer seltenen, aber nicht vorhersehbaren Leberschädigung durch den COMT-Hemmer Tolcapone, sollte im ersten Behandlungsjahr alle 14 Tage eine Kontrolle der Leberwerte (ALT) stattfinden.
Phlebothrombose
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Blutbild: zur Diagnose der Phlebothrombose
Quick-Wert bzw. INR: Einstellung der Cumarintherapie auf 23–35% (bzw. 2,0–3,0); 14-tägliche Kontrolle
partielle Thromboplastinzeit: Einstellung der Heparintherapie auf das 1,5–2,5-fache des Ausgangswertes
D-Dimere: Erhöhung spricht für eine frische Thrombose oder Thrombembolie
ALT, p-Amylase, Lactatdehydrogenase: zur Kontrolle der Nebenwirkungen bei einer Heparintherapie
Die Phlebothrombose der Beinvenen birgt ein hohes Risiko für eine Lungenembolie, und dies nicht nur im akuten Fall. Eine Komplikation der Phlebothrombose ist die Rezidivneigung, eine andere die chronisch venöse Insuffizienz. Beides sind wichtige Risikofaktoren für eine Lungenembolie, bei der ein in den geschädigten Venenabschnitten entstandenes Blutgerinnsel mit dem Blutstrom fortgeschwemmt wird und je nach Größe an verschiedenen Stellen in der Lunge stecken bleiben kann. Ab einer gewissen Größe ist eine solche Embolie tödlich.
Zur Diagnose und Differenzialdiagnostik werden einige Parameter des komplizierten und vielschichtigen Gerinnungssystems des Körpers untersucht. Dazu zählen das Blutbild , der Quick-Wert , die PTT und die D-Dimere . Je nach Eindeutigkeit der Befunde kann sich eine ganze Reihe von speziellen Laboruntersuchungen anschließen, durch die seltene angeborene oder erworbene Störungen im Gerinnungssystem erkannt werden können.
Bei den häufigen Formen mit Risikofaktoren wie Rauchen, Einnahme der »Pille«, Herzinsuffizienz, weibliches Geschlecht, Bewegungsmangel usw. besteht das Behandlungsziel darin, das Blut u. a. durch medikamentöse Maßnahmenso flüssig zu halten, dass einerseits eine unerwünschte Gerinnselbildung in den Gefäßen gehemmt wird, andererseits dadurch jedoch die erwünschte Blutgerinnung bei Verletzungen nicht ausgeschaltet wird. Um dieses Gleichgewicht zu finden, sind Laboruntersuchungen erforderlich, die helfen, das Gerinnungssystem richtig einzustellen.
Bei der Behandlung mit Heparin
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