Laborwerte verstehen leicht gemacht
Kontakt identifiziert die Immunabwehr den Stoff und merkt sich dessen Struktur, vergleichbar mit dem ersten Kontakt zu einem Virus, dessen Merkmale sich das Immunsystem ebenfalls merkt, um beim nächsten Kontakt mit dem Virus alle Abwehrmechanismen umgehend in Gang setzen zu können. Dies wird im Blutbild oft durch eine Erhöhung des IgE-Spiegels auffällig.
Derzeit sind über 20 000 Allergene bekannt. Damit die Zahl der Stoffe, die eine Allergie auslösen können und als Ursache infrage kommen, sinnvoll eingeschränkt werden können, ist vorab eine Befragung des Betroffenen wichtig. Dabei soll festgestellt werden, wann die Beschwerden auftreten und wann sie schlimmer werden.
Bei einer Nahrungsmittelallergie findet die Abwehrreaktion zunächst im Darm statt, und es kann zu Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen kommen. Es kann aber auch der gesamte Organismus betroffen sein, und Ausschläge, Atemnot und Kreislaufprobleme treten als Ausdruck einer Schocksymptomatik hinzu. Häufig liegt eine Kreuzallergie zugrunde, d. h. es besteht bereits eine Pollenallergie, aber Ähnlichkeiten in der Struktur anderer Fremdstoffe in der Nahrung lassen die Abwehr ebenfalls aktiv werden. Häufige Allergene in der Nahrung sind verschiedene Nusssorten, Äpfel, Kuhmilch (besonders bei Kleinkindern), Eier und Fisch.
Es stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, um festzustellen, auf welchen Stoff die allergische Reaktion erfolgt. Mit Laboruntersuchungen werden etwa spezifische Antikörper oder Abwehrzellen im Blut nachgewiesen. Es werden auch Allergietests durchgeführt, bei denen ein oder mehrere verdächtige Fremdstoffe (Allergene) in die Haut oder in die Lunge eingebracht werden, um dann die Reaktion des Organismus darauf zu beobachten. Derbeste Zeitpunkt für diese Untersuchungen liegt zwischen 3 Wochen und 3 Monaten nach der allergischen Reaktion. Wichtige Hauttests sind z. B. der Prick-Test, der Intrakutantest oder der Scratch-Test. Der Nachweis einer Reaktion im Hauttest genügt jedoch nicht, um von einer bestimmten Allergie zu sprechen. Die gezielte Anamnese hat einen höheren Stellenwert als die wahllose Testung infrage kommender Nahrungsmittel.
Wenn die Tests keine eindeutigen Antworten liefern, kann trotzdem eine Allergie vorliegen, wenn der entsprechende Fremdstoff nicht in den in die Haut eingebrachten Proben vorhanden war, da es möglich ist, dass der Verursacher nicht in den untersuchten Proben vertreten war. Dann sollte ein Allergiekalender zu führen sein, in den eingetragen wird, welche Speisen gegessen wurden, welche Medikamente eingenommen wurden und ob Kontakte zu besonderen Substanzen bestanden haben. Treten Symptome einer Allergie auf, können auslösende Allergene auf diese Weise weiter eingegrenzt und eventuell ermittelt werden.
Osteoporose
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Kalzium: erhöht bei primärem Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse), erniedrigt bei sekundären Hyperparathyreoidismus
Phosphat: erniedrigt bei sekundärem Hyperparathyreoidismus
Kreatinin: zum Ausschluss einer Niereninsuffizienz; erhöht bei renaler Ursache der Osteoporose
Gesamteiweiß: zur Beurteilung des Kalziumspiegels im Blut, da etwa die Hälfte des Kalziums an Eiweiß gebunden ist; Hinweise für ein multiples Myelom als Grund der Knochenschädigungen
alkalische Phosphatase (AP): erhöht bei Osteomalazie; bei Behandlung mit Calcitonin halbjährlich
ALT und Gamma-GT: zur Abgrenzung einer AP-Erhöhung bei einer Leberfunktionsstörung
Blutsenkung und C-reaktives Protein: um entzündliche Ursachen von Wirbelkörperdeformitäten auszuschließen
thyreoideastimulierendes Hormon: zum Ausschluss einer Hyperthyreose, die den Knochenabbauprozess beschleunigen kann
Pyridinoline: 3 Monate nach Beginn einer Behandlung mit Biphosphonat, 6 Monate nach Beginn einer Hormonsubstitution
Vitamin D: einmal in den Monaten Januar–April
Parathormon: einmal im Winter
24-Stunden-Sammelurin: erlaubt Aussagen über die Ernährungsweise im Hinblick auf die Osteoporose
Um die Osteoporose von einer Osteomalazie, einem primären Hyperparathyreoidismus (Überfunktion der Nebenschilddrüse) oder von einem multiplen Myelom oder von Metastasen abzugrenzen, bestimmt man die Werte für Kalzium, Phosphat, AP und PTH , mitunter zusätzlich auch das Vitamin D und die Elektrophorese . Eine Reihe weiterer Werte dient dem Ausschluss anderer Ursachen eines Knochenabbaus. Pyridinoline (sog. Crosslinks) können einen
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