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Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Vieten
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jährlichen Vorsorgeuntersuchung durch einen Urologen geraten. Neben der rektalen Tastuntersuchung der Prostata gehört dazu auch die Bestimmung des PSA-Wertes. Ist eine dieser Untersuchungen auffällig, werden mehrere Gewebeproben entnommen. Eine solche Biopsie ist auch bei einem unauffälligen rektalen Tastbefund ab einem PSA-Wert von 4 ng/mL erforderlich. Aktuell werden die Empfehlungen jedoch neu erarbeitet, denn der PSA-Wert lässt sich nur in zu wenigen Fällen mit einem festen Schwellenwert in Verbindung bringen. Man verspricht sich von der Beurteilung eines Anstiegs in einem Vergleichszeitraum als Verdachtskriterium eine bessere Aussagekraft und die Vermeidung unnötiger Biopsien.
     
    Nicht etablierte Bestimmungsmethoden sind die Protein-Muster-Diagnostik und der PCA3-Test , die im Urin bestimmt werden. Die Kosten werden in Deutschland üblicherweise von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.
     

Rheumatoide Arthritis
     
    L ABORUNTERSUCHUNGEN
     
Blutsenkung, C-reaktives Protein, Immunglobuline: im akuten Schub als Zeichen einer Entzündung erhöht
Eisen: im akuten Schub als Zeichen einer Entzündung erniedrigt
CCP-Autoantikörper: maßgeblicher Wert in der Diagnostik (Normalwert sehr methodenabhängig, entscheidend ist der Nachweis)
RA33-Autoantikörper: in Zweifelsfällen zusätzlich
Ro/SS-A-Autoantikörper: wegen Kombination mit Sjögren-Syndrom; zeigt schwereren Verlauf an
     
    Untersuchungen wegen Medikamentennebenwirkungen
     
Blutbild: wegen Blutbildveränderungen und Immunsuppression
ALT, Gamma-GT, alkalische Phosphatase (AP) und Kreatinkinase (CK): wegen Leberschädigung
Kreatinin und Urinstatus (Urinsediment und Teststreifenuntersuchung auf Erythrozyten, Leukozyten, Eiweiß und Nitrit im Urin): wegen Nierenschädigung
     
     
    In der Diagnostik der rheumatoiden Arthritis spielen viele verschiedene klinische Befunde und durch Gerätschaften gewonnene Untersuchungsergebnisse eine Rolle. Die Laborwerte stellen nur einen Baustein auf dem komplizierten Weg zur Diagnose der rheumatoiden Arthritis dar. Dabei steht der CCP-Autoantikörper (CCP-AAK , zyklische Citrullin-Peptid-Antikörper ) im Vordergrund, der in beinahe allen Fällen im Blut nachweisbar ist. Damit ist dieser Wert deutlich besser zur Diagnostik geeignet als der sog. Rheumafaktor. Die CCP-AAK sind auch im Frühstadium der Erkrankung und auch vor dem Auftreten von Beschwerden nachweisbar. In den wenigen Fällen, bei denen vieles für die Diagnose der rheumatoiden Arthritis spricht, die Patienten aber dennoch keine CCP-AAK aufweisen, kann zusätzlich der RA33-Autoantikörper bestimmt werden.
     
    Weil die rheumatoide Arthritis nicht selten mit einem (sekundären) → Sjögren-Syndrom zusammen auftritt, wird in diesen Fällen auch der Ro/SS-A-Autoantikörper untersucht, denn im positiven Fall hat dies Konsequenzen für die Behandlung, da es dann weitere Komplikationen, Symptome und auch ein schlechteres Ansprechen auf immunsuppressive Medikamente und vermehrte Nebenwirkungen beim Einsatz von D-Penicillamin gibt.
     
    Da es sich um eine schubweise verlaufende Erkrankung handelt, konnten auch einige Laborwerte für eine Bestimmung der »Aktivität« der Erkrankung festgemacht werden, die das Entzündungsgeschehen im gesamten Körper widerspiegeln: Blutsenkung, C-reaktives Protein , Anämie mit erniedrigten Eisenwerten und erhöhte Immunglobuline .
     
    Kommt es zur medikamentösen Behandlung, müssen immer wieder Laborwerte bestimmt werden, um die Gefährdung des Organismus durch die Nebenwirkungen der zum Teil sehr starken Medikamente unter Kontrolle zu halten. Die Behandlung zielt auf eine mitunter sehr starke Unterdrückung des Abwehrsystems des Körpers, was natürlich die Folge hat, dass der Körper für Infektionen besonders anfällig wird. Dies gilt für die medikamentöse Unterdrückung des Immunsystems ebenso wie für die geschwächte Abwehr durch eine HIV-Infektion. Bei allen Immundefekten müssen folgende Werte regelmäßig kontrolliert werden: kleines und großes Blutbild, ALT, Lactatdehydrogenase, AP, Gamma-GT, Bilirubin, Harnsäure, Kreatinin, Natrium, Kalium, Quick-Wert, PTT, C-reaktives Protein und bei Hinweisen auf eine Sepsis auch das Lactat . Ferner wird der Urinstatus erhoben. Darüber hinaus können folgende Untersuchungen erforderlich sein, um das gewonnene Material einer mikrobiologischen Untersuchung auf Keime zuzuführen: Blutkultur, Proben von Katheterspitzen, die sog. bronchoalveoläre Lavage

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