Laborwerte verstehen leicht gemacht
Gedeihstörung, sommerliche Hitze
Harnstoff: bei Gewichtsverlust oder Gedeihstörung, sommerliche Hitze
Die angeborene und nicht heilbare Mukoviszidose zeichnet sich durch die gestörte Absonderung von Körperflüssigkeiten aus. Die Sekrete z. B. in Lunge, Bauchspeicheldrüse oder Leber sind zäh, und die Organe können nicht mehr richtig arbeiten. Die Erkrankung führt zum Funktionsverlust der Atemwege und des Verdauungstrakts, was durch Komplikationen früh zum Tode führt.
Durch Bestimmung des Enzyms Trypsin ist vom 3.–5. Lebenstag die Frühdiagnose der Mukoviszidose in getrocknetem Filterpapierblut möglich. Meist geschieht dies im Rahmen der U2.
Im Vordergrund der Behandlung steht die Bekämpfung der Lungenprobleme und der Nahrungsverwertungsstörungen. Sehr häufig werden Größe und Gewicht sowie die Essgewohnheiten des Kindes ermittelt. Die Erkenntnisse sind zwar nicht gesichert, aber dennoch werden bestimmte regelmäßige Laborkontrollen zur Überwachung des Mukoviszidosepatienten empfohlen. Zur Routinekontrolle erfolgt die jährliche Prüfung des Blutbildes , des Albumins und der Vitamine A, D und E . Der Vitamin-B 12 -Spiegel sollte nach einer Ileumresektion kontrolliert werden. Bei Zeichen für eine Mangelernährung werden die Elektrolytwerte im Serum und im Urin , der Säure-Basen-Haushalt und der Harnstoffspiegel bestimmt.
Multiple Sklerose (MS)
L ABORUNTERSUCHUNGEN
Leukozyten- und B-Lymphozytenzahl: im Liquor erhöht
Immunglobuline (IgG): insgesamt gegenüber dem übrigen Eiweiß im Liquor erhöht; Muster der oligoklonalen Banden, das sich so gleichzeitig nicht im Blut zeigt
Untersuchungen wegen Medikamentennebenwirkungen
ALT: Kontrolle der Nebenwirkungen einer Behandlung mit Interferonen und Azathioprin
Bilirubin: Kontrolle der Nebenwirkungen einer Behandlung mit Azathioprin
alkalische Phosphatase: Kontrolle der Nebenwirkungen einer Behandlung mit Azathioprin
Blutbild: Kontrolle der Nebenwirkungen einer Behandlung mit Interferonen
Glucose: erhöht durch Behandlung mit Kortison
Kalium: erhöht durch Behandlung mit Kortison
Bei dieser entzündlichen Erkrankung des Gehirns und Rückenmarks gibt es nur wenige Gewissheiten. Da die sog. Entmarkungsherde grundsätzlich überall im Gehirn und im Rückenmark vorkommen können, sind auch die Symptome genauso vielfältig. Es gibt jedoch auch deutliche Häufungen von bestimmten Symptomen, während andere Symptome nur ganz selten bei der MS auftreten. Ganz ähnlich verhält es sich mit den Untersuchungsergebnissen, welche die Bestimmung verschiedener Werte im Liquor (Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit) hervorbringen. Den einen Wert, der die MS belegt und für ihren Verlauf steht, gibt es nicht. Der Liquor weist ein Entzündungsmuster auf, wie es im Grunde auch bei anderen Ursachen vorkommen kann, z. B. bei einer Neuroborreliose. Es gibt jedoch Muster von verschiedenen Laborwerten, die eine MS sehr wahrscheinlich machen.
Die Zahl der Leukozyten im Liquor ist erhöht, ebenso die Zahl der aktivierten B-Lymphozyten . Relativ typisch ist eine Erhöhung des IgG im Liquor im Verhältnis zum Gesamteiweiß des Liquors. Der IgG-Spiegel eignet sich auch von den Laborparametern am besten zur Beurteilung der Schwere der Erkrankung. Ein besonderer Befund sind die sog. oligoklonalen Banden. Diese werden sichtbar, wenn die im Liquor enthaltenen Eiweiße mithilfe einer elektrischen Spannung nach ihrer Größe »sortiert« und auf einer Karte dargestellt werden. Die übermäßige IgG-Produktion zeigt sich darauf in Form zahlreicher »Banden« (Streifen, Markierungen), die bei Gesunden nicht vorkommen. Diese »Banden« finden sich auch nicht im Blut der Betroffenen, was bedeutet, dass das IgG direkt im Nervengewebe gebildet und von dortin den Liquor abgegeben wird. Aber auch dieser Befund ist nicht beweisend für eine MS, weist jedoch sehr deutlich darauf hin.
Für eine medikamentöse Behandlung werden Medikamente mit einem großen Nebenwirkungsspektrum eingesetzt, welches viele Laborkontrollen erfordert (→ Glukokortikoide und → Interferone).
Nahrungsmittelallergie
L ABORUNTERSUCHUNGEN
IgE-Spiegel: Antikörper, der bei Allergien oft erhöht ist
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem übersteigert auf Fremdstoffe, die eigentlich keine Bedrohung für den Organismus darstellen. Typischerweise entsteht die Allergie erst nach wiederholtem Kontakt mit diesem Fremdstoff. Bei einem ersten
Weitere Kostenlose Bücher