Laborwerte
sogenannte Gram-Färbung angewendet. Hierfür werden die Bakterien mit einer speziellen Lösung angefärbt. Je nach Struktur ihrer Zellwand zeigen viele Bakterien ein unterschiedliches Färbeverhalten, wobei zwei Gruppen unterschieden werden: Bakterien, die als grampositiv (erscheinen in Blau) klassifiziert werden, und Bakterien, die sich als gramnegativ (erscheinen in Rot) zeigen.
Daneben gibt es eine Reihe weiterer Färbemethoden. Meist muss man zur genauen Diagnose eines Krankheitserregers die Bakterien zusätzlich auf speziellen Nährböden oder in einem flüssigen Nährmedium (Bouillon) anzüchten (Bakterienkultur) und sie anschließend mit chemischen Methoden differenzieren.
Bei Bakterien, die sehr langsam wachsen, wendet man zur raschen Diagnose heute u. a. die Polymerase-Kettenreaktion an, mit deren Hilfe man bakterienspezifische Erbsubstanzen nachweisen und damit den Krankheitserreger identifizieren kann. Einige bakterielle Infektionen lassen sich auch durch den Nachweis von Antikörpern gegen die sie verursachenden Krankheitserreger diagnostizieren.
Blutfette/Fettstoffwechsel
Unter Blutfetten versteht man die im Blut enthaltenen Neutralfette ( → Triglyzeride) sowie Cholesterin ( → Gesamtcholesterin). Sowohl die Triglyzeride als auch Cholesterin werden einerseits vom Körper selbst gebildet und andererseits durch die Nahrung aufgenommen.
Der Körper benötigt Triglyzeride in erster Linie als Energieträger und zum Aufbau von Fettgewebe, während Cholesterin v. a. als Baustein für Zellhüllen, Hormone und Gallensäuren dient. Der Fett- und Cholesterinstoffwechsel umfasst die Aufnahme, den Transport und die Verwertung von Triglyzeriden und Cholesterin.
Beide gelangen nach Resorption im Darm über die Lymphbahnen in den Blutkreislauf. Da Triglyzeride und Cholesterin im Blut nicht löslich sind, werden sie an bestimmte Eiweißkörper gebunden.
Diese Lipid-Protein-Komplexe (Lipoproteine) ermöglichen nun den Transport der Fette im Blut. Während die Triglyzeride v. a. von Lipoproteinen mit einer sehr geringen Dichte (VLDL) sowie von sogenannten Chylomikronen transportiert werden, sind das → LDL-Cholesterin sowie das → HDL-Cholesterin die wichtigsten Transportmittel des Cholesterins. Weniger der Gesamtcholesteringehalt, sondern vor allem diese beiden cholesterinhaltigen Fraktionen sind wichtige Faktoren für die Beurteilung des Cholesterinstoffwechsels. Chronisch hohe LDL-Cholesterinspiegel gelten als Hauptrisikofaktor für Arteriosklerose und deren Folgeerkrankungen; dagegen wird HDL-Cholesterin auch als »Schutzlipoprotein« bezeichnet, weil ein hoher HDL-Spiegel die Gefäßwände vor Cholesterinablagerungen schützt. Auch erhöhte Triglyzeridspiegel begünstigen Gefäßverkalkungen und daraus resultierende Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Eiweiße
Eiweiße (Proteine) sind vollständig oder überwiegend aus Aminosäuren bestehende organische Verbindungen, die für zahlreiche Körperstrukturen sowie für die verschiedensten Funktionen des Organismus wie z. B. die Bildung von → Hormonen ( > ) oder → Enzymen ( > ) lebensnotwendig sind. Fast 90% der zellulären Enzyme, aber auch alle Antikörper, Gerinnungsfaktoren sowie → Albumin, das wichtigste Transportmittel des Blutplasmas, sind Eiweiße. Albumine machen mit 60% die größte Gruppe der Eiweiße aus; die restlichen 40% entfallen auf die ebenfalls im Blut vorkommenden → Globuline, die sich wiederum in mehrere Untergruppen aufteilen lassen. Die verschiedenen Eiweiße im Blut kann man mithilfe der → Eiweißelektrophorese voneinander differenzieren. Bei einer Reihe von Krankheiten (z. B. Nierenerkrankungen, Leberzirrhose, Entzündungen, Tumoren) ist das Verhältnis der einzelnen Eiweiße zueinander auffällig verändert.
Elektrolyte/Elektrolythaushalt
Als Elektrolyte bezeichnet man chemische Verbindungen, die in Flüssigkeiten wie z.B. dem Blut oder der Gewebsflüssigkeit in elektrisch geladene Ionen zerfallen. Die wichtigsten Elektrolyte sind Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Chlorid und Phosphat.
Die Menge und Verteilung der Elektrolyte im Körper fasst man unter dem Begriff Elektrolythaushalt zusammen. Der Elektrolythaushalt steht in engem Zusammenhang mit dem Wasser- und dem › Säure-Basen-Haushalt ( > ). Die richtige Menge und Zusammensetzung der Elektrolyte im Blut, anderen Körperflüssigkeiten, dem Zwischenzellraum und im Zellinneren ist die Grundlage für sämtliche Körperfunktionen. Kommt es z. B. zum Ausgleich eines
Weitere Kostenlose Bücher