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Lady Chesterfields Versuchung

Lady Chesterfields Versuchung

Titel: Lady Chesterfields Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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heftiger. Oh bitte, nicht heute Nacht, flehte sie inständig. Sie hatte diese elenden Kopfschmerzen häufiger. Nicht selten war sie deswegen für einen Tag oder länger ans Bett gefesselt.
    „Sie sehen aus, als fühlten Sie sich nicht besonders wohl.“
    Ohne sich umzudrehen, wusste sie, dass es Lieutenant Thorpe war, der gesprochen hatte. Kurz erwog sie, ihn einfach zu ignorieren und zu ihrem Vater zu gehen, doch das wäre äußerst unhöflich gewesen. Auch wenn sie nicht den Wunsch hatte, mit Thorpe zu sprechen, so war sie doch viel zu wohlerzogen, um sich derart unmanierlich zu benehmen.
    „Es geht mir gut, Lieutenant. Danke der Nachfrage.“
    Trotz ihrer unausgesprochenen Aufforderung, sie allein zu lassen, rührte er sich nicht. Sie spürte, wie er sie betrachtete, und ihr Körper reagierte auf die Blicke, die auf ihm lagen. Es war empfindlich kühl auf der Terrasse, dennoch wurde ihr plötzlich heiß. Das Seidenkleid schien mit einem Mal viel zu eng. Aufgeregt fächelte Hannah sich Luft zu und wusste nicht, weshalb die Gegenwart des Lieutenants sie derart aus der Ruhe brachte.
    Sie wandte sich nicht zu ihm um, denn es wäre unschicklich gewesen, sich mit ihm zu unterhalten, ohne dass eine Anstandsperson zugegen war. Auf gar keinen Fall durfte man sie zusammen sehen. „Wollten Sie sonst noch etwas?“
    Sein leises Lachen klang viel vertraulicher, als es hätte klingen dürfen. „Nichts, das Sie mir geben könnten, meine Liebe.“
    Hannah stieg die Hitze in die Wangen, und sie fragte sich, was er wohl gemeint haben mochte. Zögernd trat sie einen Schritt von ihm fort. Sie spürte seine Gegenwart wie ein warmes Kribbeln im Nacken. Das kostbare Diamantcollier um ihren Hals fühlte sich mit einem Mal furchtbar schwer an, und der pochende Schmerz in ihren Schläfen trat in den Hintergrund. Stattdessen war sie sich der Nähe des Lieutenants mit jeder Faser bewusst.
    „Sie wirken müde.“
    Wie wahr! Sie war es müde, an all den Bällen und Dinnerpartys teilnehmen zu müssen. War es leid, wie eine Porzellanpuppe herumgezeigt zu werden, bis der richtige Gentleman seinen Antrag unterbreitete.
    „Es geht mir gut“, wiederholte sie streng. „Es ist also völlig unnötig, dass Sie sich um mich sorgen.“ Warum ließ er sie nicht endlich allein? Sie beschloss, zu gehen, als er ihr plötzlich seine warme Hand auf den Rücken legte. Erschreckt zuckte sie zusammen.
    „Rühren Sie mich nicht an!“
    „Ist das wirklich Ihr Wunsch?“
    Sie atmete heftig. Natürlich wünschte sie das! Ein Mann wie Michael Thorpe bedeutete nichts als Ärger.
    Doch bevor sie etwas erwidern konnte, ließ er seine Hand zu ihrer Schulter gleiten. Zärtlich streichelte er ihre Haut und linderte sanft die Anspannung in ihrem Nacken.
    Lauf fort von ihm. Schrei um Hilfe, verlangte ihr Verstand. Aber auf einmal war sie wie gelähmt und ihr Mund so trocken, dass sie keinen Laut hervorbrachte.
    In ihren Brüsten breitete sich ein erregendes Prickeln aus, und die empfindsamen Spitzen richteten sich auf. Die unerhörte Berührung seiner bloßen Hand auf ihrer Schulter ließ sie wohlig erschauern.
    „Lassen Sie mich los“, bat sie zitternd. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „Sie … Sie dürfen das nicht tun.“
    Wohlerzogene junge Damen nahmen es nicht einfach hin, wenn ein gewöhnlicher Soldat sie ansprach. Hannah hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was ihre Mutter dazu sagen würde. Noch nie zuvor war sie auf eine solche Weise von einem Mann berührt worden. Die Erfahrung mochte verboten sein, aber sie war überwältigend sinnlich.
    Der Lieutenant schob die Finger unter ihren Halsschmuck und strich zärtlich über ihren Nacken, spielte mit den Löckchen, die sich aus ihrer Frisur gelöst hatten. „Sie haben recht.“
    Unter seinen Liebkosungen schmolz ihr Widerstand dahin wie Schnee an der Sonne, und auf einmal fühlte sie sich unfassbar lebendig. So lebendig, dass sie zu verstehen begann, was eine Frau dazu bewegen konnte, ihren guten Ruf zu opfern und sich von einem Mann verführen zu lassen.
    „Ich muss um Verzeihung bitten. Aber Sie sind eine zu große Versuchung. Ich konnte nicht widerstehen.“
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Sir, behalten Sie Ihre Finger bei sich. Oder Sie bekommen es mit meinem Bruder zu tun.“
    „Ich gebe mein Bestes.“
    Und dann fühlte sie die sachte Berührung seiner Lippen auf ihrem Nacken. Eine heiße Woge sündigen Verlangens durchströmte ihren Körper, und sie rang nach Luft,

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