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Die Hyäne

Die Hyäne

Titel: Die Hyäne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die schweißfeuchte Hand war hart wie ein Stein, als sie sich auf den Hals der schlafenden Frau legte und diese aus dem tiefen Schlaf riß.
    Carrie kriegte keine Luft mehr, verdrehte die Augen und hatte Todesangst.
    Dann ließ die Hand von ihr ab, und ein Hustenanfall schüttelte Carrie durch. Dabei blieb sie auf dem Rücken liegen.
    »Bist du wahnsinnig, Mel?« waren ihre ersten Worte. »Willst du mich umbringen?«
    »Nein, Carrie, nein«, hörte sie die gepreßte Stimme aus dem Nebenbett.
    »Aber ich habe…«
    Carrie de Baker ließ ihren Mann nicht zu Ende reden. »War es wieder der Traum?«
    »Ja.«
    Carrie schwieg. Sie schaute zu, wie sich ihr Mann auf die Bettkante setzte. Er bewegte sich dabei wie in Zeitlupe. Man sah ihm an, daß er unter seelischem Druck stand.
    Es war noch nicht mal Mitternacht. Vor knapp einer halben Stunde war das Ehepaar zu Bett gegangen. Beide waren rasch eingeschlafen, denn der vergangene Tag war anstrengend gewesen. Carrie hatte sich darüber gefreut, daß ihr Mann nicht noch lange wach gelegen und gegrübelt hatte. Wie früher, als er nächtelang vor sich hingestarrt hatte.
    Er litt unter den Erinnerungen wie unter einer grausamen Folter.
    »Möchtest du mir erzählen, was du geträumt hast, Mel?«
    Er schüttelte den Kopf, und der Schatten bewegte sich dabei hektisch.
    Carrie seufzte. Sie hätte gern das Licht eingeschaltet. Sie wußte allerdings auch, daß Mel es nicht mochte. Er blieb nach diesen Träumen lieber im dunklen Schlafzimmer sitzen, das so dunkel nicht war, denn durch die spaltbreit offenstehende Tür floß das Licht aus dem Flur in das Zimmer. Es war praktisch. Wenn einer von ihnen aufstand, würde er nicht gegen irgendwelche Hindernisse laufen.
    Mel quälte sich. Das war zu hören und auch an seinen Bewegungen abzulesen. Immer wieder hob er seinen Arm an und fuhr mit der Hand durch das struppige Haar. Er atmete dabei schwer. Manchmal keuchte er auch oder schüttelte den Kopf.
    »Möchtest du etwas trinken?«
    »Ja, mein Glas ist leer.«
    »Okay, Mel, ich hole dir einen Schluck.«
    Carrie stand auf. Auch jetzt machte sie kein Licht, als sie das Schlafzimmer verließ. Sie ging durch den Flur und gelangte in die Küche, wo sie den Kühlschrank öffnete. Aus dar oberen Wohnung hörte sie Musik und Stimmen. Die Mieter hatten Besuch bekommen und feierten irgendeinen Geburtstag.
    Im Kühlschrank stand das Mineralwasser. Carrie goß das Glas nur halb voll und mischte das Wasser mit Orangensaft. Beim Umrühren überlegte sie, ob sie eine Schlaftablette in der Flüssigkeit auflösen sollte. Daß ihr Mann immer wieder durch seine Träume gestört wurde und deshalb wenig schlief, war für beide Partner nervenaufreibend. Aber die Chemie war auch keine Lösung, zumindest nicht auf Dauer. So ließ sie die Tablette in der Packung und ging mit dem Drink zurück zu ihrem Ehemann.
    Der saß noch immer im Bett. Die Hände um die Knie geschlungen. Er starrte zum Fenster, als schien von dort jemand zu kommen, der ihn bei der Lösung seiner Probleme unterstützte. Aber er sah nur den Umriß der Scheibe und die beiden Vorhänge an den Seiten. Die sahen aus wie lange Bartstreifen, die ein viereckiges Gesicht umrahmten.
    Mel nahm das Glas entgegen. Carrie blieb neben dem Bett stehen und schaute zu, wie er trank. Bis auf einen geringen Rest leerte er das Glas und nickte. »Das hat gutgetan, wirklich.«
    Carrie stellte das Glas wieder weg. »Möchtest du noch etwas haben, Mel?«
    »Nein.«
    »Sollen wir reden?« Sie fragte es, als sie bereits auf dem Weg zu ihrer Betthälfte war. Dort setzte sie sich zuerst, legte sich schließlich nieder und streckte ihren Arm nach rechts, um Mel zu berühren.
    Er saß noch immer. Bewegt hatte er sich nicht. Sein Blick war starr zum Fenster gerichtet, und Carrie wußte, daß er überlegte. Ununterbrochen.
    Alles drehte sich nur um das eine Thema. Seit einem halben Jahr schon, als das Schreckliche passiert war, das ihrer beider Leben so verändert hatte.
    Manchmal hörte es sich an, als würde er stöhnen, statt zu atmen. So reagierte nur jemand, der entsetzlich litt. Carrie empfand diese Laute als schlimm.
    »Sollen wir aufstehen, Mel?«
    »Nein.«
    »Wie schlimm war es?« fragte sie flüsternd.
    Mel de Baker zögerte mit der Antwort. Aber Carrie konnte sehen, wie er zusammenschrak. »Schlimmer als sonst«, gab er zu. »Ich habe noch nie einen so schrecklichen Traum erlebt. Es war der absolute Alptraum. Und ich war mittendrin!«
    »Willst du darüber

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