Lady, ich will dich!
dabei war, ihr Leben total durcheinanderzubringen. Aber sie konnte es nicht.
Jake, der neben ihr auf einem Gartenstuhl saß, die Hände auf die Knie gestützt, beugte sich nun leicht zu ihr. “Jetzt habe ich eine ganze Menge von mir erzählt, Maggie. Und was ist mit dir?”
Was sollte sie ihm darauf antworten? “Ach, ich habe immer ein ganz gewöhnliches Leben geführt. Ich bin hier geboren, habe einen Mann von hier geheiratet, wurde wieder geschieden und lebe nun bei meinem Vater. Ich bin nie herumgereist, habe nicht viel gesehen, aber ich bin glücklich hier.”
“Wie lange, sagtest du, wart ihr verheiratet?”
“Zwei Jahre. Bart meinte, er fühle sich durch die Ehe gefesselt. Sie würde ihm mit jedem Tag mehr die Luft zum Atmen nehmen. Du mit deinem Motorrad wirst das bestimmt verstehen, ich kann es nicht begreifen. Ich brauche ein Zuhause und meine Familie.”
“Wenn man liebt, wird man verletzt”, bemerkte Jake so düster, dass sie ihn anblickte. Er starrte in die Nacht, seine Kiefermuskeln waren angespannt.
“Wer hat dich verletzt, Jake? Warst du einmal verheiratet?”
“Nein, aber wenn du liebst, wirst du früher oder später automatisch verletzt.”
“Die Liebe kennenzulernen ist jede Verletzung wert”, entgegnete Maggie und überlegte, was ihn so hart gemacht hatte.
“Hast du schon einen Ersatz für mich gefunden?”, fragte Jake und wechselte das Thema.
“Nein, aber ich habe den Leuten gesagt, dass ich auf der Suche bin. Und in der nächsten Woche erscheint ein Stellenangebot in der Lokalzeitung.” Maggie stand auf. “Ich gehe jetzt rein.”
Sofort war Jake auf den Beinen und umfasste ihre Taille. “Was ist nun mit Samstagabend? Katy könnte bei deiner Schwester bleiben, und der Arzt sagt doch, dass Ben noch mindestens eine Woche in der Klinik bleiben muss. Komm, geh mit mir tanzen.”
Maggie spürte seine warmen Hände und roch sein Aftershave. Sie hatte tatsächlich daran gedacht, mit Jake auszugehen. Seine Idee hatte sie begeistert, obwohl sie wusste, dass sie es vernünftigerweise besser bleiben lassen sollte.
Waren ihre Befürchtungen vielleicht albern? Sie musste an ihre Ehe denken, an den Mann, der sich nicht binden wollte und der ihr das Herz gebrochen hatte, als er sie verließ. Jake war ein viel größerer Abenteurer, als Bart es jemals gewesen war. Sie sollte es also gar nicht erst riskieren, sich in ihn zu verlieben, und besser nicht mit ihm ausgehen. Aber immer, wenn sie einfach Nein sagen wollte, brachte sie es nicht über die Lippen. Es war ja auch eine Ewigkeit her, dass sie mal ausgegangen war, ganz davon abgesehen, dass Jake ein sehr aufregender Mann war.
So aufregend wie ein wilder Tiger. “Jake, ich sollte nicht …”
“Katy wäre gut untergebracht. Dein Vater befindet sich in guten Händen. Wir beide werden einfach unseren Spaß haben. Worüber machst du dir Gedanken?”
“Tu nicht so unschuldig. Du weißt genau, warum ich zögere.”
“Wir werden uns bestimmt nicht verlieben”, versicherte er, und seine Stimme hätte einen Stein erweichen können. “Ich werde dir nicht das Herz brechen und du mir nicht meines.”
Sie fühlte sich durch die Selbstsicherheit, mit der er das behauptete, geradezu herausgefordert. “Du bist dir ja sehr sicher, dich nicht in mich zu verlieben”, sagte sie weich und legte die Hand in seinen Nacken. “Vielleicht solltest du mehr auf dein Herz aufpassen.” Das Funkeln in seinen Augen war wie ein Signal für sie. Und sie stellte sich auf die Zehenspitzen und berührte ganz sanft seine Lippen mit ihren.
Augenblicklich zog er sie fester an sich, und ihr Kuss wurde so tief, dass sie völlig außer Atem kam und ihr Puls raste.
Mit einer raschen Bewegung löste sie sich aus seinem Arm. “Na gut, ich komme mit. Aber erst am übernächsten Samstag. Im Augenblick mache ich mir noch zu viele Sorgen um Dad, als dass ich einfach tanzen gehen könnte. Und ich passe bestimmt auf mein Herz auf, Jake. Vielleicht solltest du das bei deinem auch tun.”
Aber sie passte keineswegs auf ihr Herz auf. Nicht nur, dass sie einen weiteren, überwältigenden Kuss gesucht hatte, nun, nachdem sie ihn bekommen hatte, wollte sie sogar mehr.
Mit schnellen Schritten eilte sie zum Haus und durchquerte die Küche, ohne Licht zu machen, da sie jeden Winkel dieses Hauses, in dem sie aufgewachsen war, kannte. Als Maggie später schlaflos im Bett lag, starrte sie in die Dunkelheit und fragte sich, wer Jake bloß dermaßen verletzt hatte.
Am
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