Lady, ich will dich!

Titel: Lady, ich will dich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig

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Nachmittag schaut dann der Schadensprüfer der Versicherung vorbei.”
    “Und was soll ich tun, während du weg bist?”
    “Als Erstes musst du unbedingt nach den Tieren sehen. Neben dem Pick-up haben wir auch noch einen alten Laster. Den kannst du nehmen. Ich zeichne dir vorher noch eine Karte von der gesamten Ranch. Und wenn es irgendwie geht, könntest du noch den Zaun im Vorhof reparieren.”
    “Okay.”
    “Katy weiß, dass sie sich immer innerhalb des Zaunes aufzuhalten hat. Darum wäre es gut, wenn er bald wieder in Ordnung ist.” Maggie seufzte. “Es ist schon beängstigend, dass das Feuer so nah ans Haus herangekommen ist, dass es den Baum mit der Schaukel und Teile des Zauns zerstört hat.”
    “Immerhin sind das Haus selber und die Bäume drum herum verschont geblieben.”
    “Dafür bin ich auch dankbar.”
    “Das Frühstück war wunderbar. Gibt es das jeden Morgen?” Bei dem Lächeln, das Maggie im daraufhin schenkte, schlug sein Puls sofort schneller. Jake musste sich zusammennehmen, um nicht über den Tisch zu langen und ihre Grübchen zu streicheln.
    “Nein. Dad und Katy brauchen viel Obst, darum gibt es bei uns meistens Cornflakes mit frischem Obst. Ab morgen wird das Frühstück wohl wieder wie immer sein.”
    “Dann danke ich dir für diese spezielle Ausnahme”, sagte Jake warm, woraufhin Maggie ihn, erstaunt von seinen Worten und dem Klang seiner Stimme, fast liebevoll anblickte. “Ich kann immer noch nicht glauben, dass du keine Verabredungen hast.”
    “Aber es ist die reine Wahrheit”, gab sie lächelnd zurück. “Viel unglaublicher ist es, dass du keine Freundin hast.”
    “Warum ändern wir dann nicht etwas an unserer Situation? Wenn es deinem Vater wieder besser geht, könntest du doch am Samstag mit mir zum Tanzen gehen.”
    Erst sah sie ihn erschrocken an, dann starrte sie in ihren Orangensaft und strich mit dem Finger über das Glas. Als sie nicht antwortete, nahm er ihre Hand und ließ den Daumen über ihre zarte Haut kreisen.
    “Ich denke, dass sollten wir lassen, Jake.”
    “Zum Teufel, Maggie. Es geht doch nur darum, mal einen Abend auszugehen und nicht um eine feste Beziehung. Wie viel Zeit hast du in den letzten Jahren für dich selbst gehabt? Nicht viel, schätze ich. Tanzengehen ist doch keine große Sache. Überleg es dir noch mal, und dann sehen wir, wie es deinem Vater geht.” Jake rückte den Stuhl ein Stück vom Tisch weg, um seine langen Beine ausstrecken zu können. “Also, was soll ich tun, wenn ich das Vieh gefüttert und getränkt habe?”
    Maggie biss sich auf die Unterlippe, was seine Aufmerksamkeit auf ihren Mund lenkte. Sofort wollte Jake sie wieder küssen. Er hatte zwar behauptet, dass dieser eine Kuss nichts Besonderes gewesen sei, aber nun hatte er Mühe, ihren Ausführungen zu folgen, weil er mehr an ihre weichen Lippen als an die Arbeit dachte.
    Nachdem Maggie ihm alles erklärt hatte, scheuchte sie ihn aus der Küche und begann, aufzuräumen.
    Draußen im warmen Sonnenschein betrachtete Jake Bens Traktor. Er sah recht verrostet aus, und der Motor machte den Eindruck, als müsse er völlig überholt werden. Und der Laster mit der niedrigen Ladefläche war beinahe schrottreif.
    Jake schaute sich weiter um, aber er fand nur durchgescheuerte Seile und zerbrochenes Werkzeug. Er fragte sich, ob Maggie wirklich wusste, wie es um die Gesundheit ihres Vaters stand. Offensichtlich hatte Ben die Ranch ziemlich verkommen lassen. Je mehr Jake sah, desto bedrückter wurde er. Maggie würde reichlich Hilfe brauchen.
    Er konnte es quasi fühlen, dass sich seine Freiheit Stück für Stück verflüchtigte. Am liebsten hätte er tausend Meilen zwischen sich und Maggie gelegt, denn es behagte ihm gar nicht, wie stark sie seine Gedanken beherrschte.
    Jake betrachtete einen Stapel verkohlter Bretter von der Scheune und trat dagegen, wodurch er prompt Ruß aufwirbelte. “Verdammt!”, fluchte er.
    Schließlich stieg er in den Laster und sah auf die Karte, die Maggie ihm gezeichnet hatte. Die Pferde waren gestern rechtzeitig vor dem Feuer noch auf die Weide getrieben worden, und Maggie hatte gemeint, er würde sie wohl in der Nähe eines kleinen Sees im äußersten Norden der Ranch finden. Lediglich der unbezähmbare Hengst wurde auf einer getrennten Koppel im Nordwesten gehalten.
    Als Erstes machte Jake sich mit dem Gebiet der Circle-A-Ranch vertraut. Als er dann später ein halbes Dutzend Pferde gefunden hatte, erkannte er, dass Maggies Vater einiges von