Lady, ich will dich!
ihre Rippchen zur Hälfte aufgegessen. Jake stellte seine Limonade ab und meinte nun: “Den meisten Männern gefällst du sichtlich, aber einer blickt dich immer wieder voller Verachtung an. Der, der dort am Ecktisch sitzt.”
Als Maggie sich umsah, blickte sie in das bleiche, hasserfüllte Gesicht von Weldon Higgens. Sie grüßte ihn mit einem knappen Nicken und drehte sich dann wieder zu Jake. “Unser östlicher Nachbar. Wir sind nicht gerade befreundet.”
“Er beobachtet dich aber ziemlich genau.”
“Ja, und es interessiert mich nicht. Er ist ein egoistischer Nachbar. Einmal waren ein paar Bretter unseres Weidezauns kaputtgegangen, und weder Dad noch die Arbeiter hatten es rechtzeitig bemerkt. Daher konnten zwei unserer Stiere auf sein Land laufen. Weldon hat sie einfach abgeschossen und Dad gedroht, wenn er das Vieh nicht von seinem Land fernhielte, würde er das mit allen seinen Tieren so machen. Aber sonst verhält sich hier niemand so.”
“Möchtest du, dass ich ihm sage, er soll dich in Ruhe lassen?”
“Nein! Achte einfach nicht auf ihn. Ich mache das auch so.”
“Wenn du es kannst, wird mir das wohl auch gelingen.” Jake lächelte schief. “Ansonsten scheinst du nur die normale Aufmerksamkeit zu erregen, die einer gut aussehenden Frau zuteil wird. Langsam denke ich, dass es besser gewesen wäre, an einen entfernteren Ort zu fahren, wo dich nicht jeder Mann kennt. Ich fürchte, ich werde dich teilen müssen, wenn der Tanz beginnt.”
Maggie musste lachen. “Es gibt hier jede Menge hübsche Frauen, die sehr gern mit dir tanzen würden.”
“Ich sehe hier nur eine.”
Maggie genoss seine Komplimente und schenkte Jake ein Lächeln. “So, wie du die anderen Männer ansiehst, trauen sie sich bestimmt nicht, mich aufzufordern.”
“Das hoffe ich doch. Ich will dich nicht in den Armen eines anderen sehen. So war der Abend auch nicht geplant.”
“Wie war er denn geplant?”
“Dass ich dich in meinen Armen halte und du nur mit mir tanzt.” Er legte die Hand auf ihre Wange und streichelte sie sanft. “Ich wünsche mir richtig schön langsame Tänze, damit wir uns wirklich näher kommen. Ich möchte dich so nah bei mir haben, dass ich deinen Herzschlag spüren kann und weiß, wann ich deinen Puls zum Rasen bringe.”
“Gelegentlich kannst du ganz ausgezeichnet mit Worten umgehen”, erwiderte Maggie schwer atmend. “Ich kann es einfach nicht verbergen, was du bei mir auslöst. Genau das macht mir ja solche Angst.”
In diesem Moment begann die Band zu spielen, was Maggie daran erinnerte, nicht allein zu sein mit Jake, und sie nahm seine Hand von ihrer Wange. In ihren Augen aber stand Verlangen. “Es gibt bestimmt eine Unmenge Gerüchte über uns. Der ganze Landkreis wird schon darüber tuscheln, dass du bei mir wohnst, während Dad im Krankenhaus liegt.”
“Ich denke, es wird sich herumgesprochen haben, dass ich im Hof in der Hängematte übernachte”, gab Jake grinsend zurück.
“Nach dem heutigen Abend wird das keiner mehr glauben.”
“Wenn diese Menschen deine Freunde sind, Maggie, dann werden sie nur dein Bestes wollen. Und die anderen spielen keine Rolle.
“Wahrscheinlich hast du recht.”
Plötzlich stand Jake auf und nahm ihre Hand. “Lass uns jetzt das Tanzbein schwingen.”
Ohne zu zögern, folgte sie ihm auf die Tanzfläche.
Die nächsten Stunden wirbelte Maggie über die Tanzfläche, während Jake mit ihr flirtete und sie zum Lachen brachte. Wann immer ein Musikstück zu Ende war, legte Jake besitzergreifend den Arm um sie, damit sich niemand traute, sich Maggie zu nähern. Ihr gefiel seine Geste. Es war ein herrlicher Abend. Es war schön, mit Jake zu tanzen und zu flirten. Und es war aufregend, in seine funkelnden Augen zu blicken, in denen sie heißes Verlangen sehen konnte.
Nach dem nächsten Tanz entschuldigte sie sich, um sich frisch zu machen. Als Maggie zurückkehrte, blieb ihr fast das Herz stehen. Jake stand bei Weldon und redete mit ihm, während Weldon ihn wütend anstarrte, die Hände zu Fäusten geballt.
Dann kam Jake zu ihr und führte sie wieder auf die Tanzfläche.
“Hast du ihm gedroht?”, fragte sie.
“Ich habe mich nur ein wenig mit ihm unterhalten.”
“Jake, er ist mein Nachbar. Ich muss Tür an Tür mit ihm leben.”
“Aber er muss dich ja nicht wie ein Verrückter anstarren”, sagte er düster. “Wenn ich den Sheriff das nächste Mal sehe, werde ich mit ihm darüber sprechen.”
“Worüber? Weldon starrt mich ja nur
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