Lady, ich will dich!
Red Rogue angeschaut. Du sagtest, ihr hättet eine Verkaufsanzeige für ihn aufgegeben. Nimm sie wieder zurück. Ich würde gern mit ihm arbeiten. Entweder kaufe ich ihn dann, oder ich finde einen Käufer für ihn.”
“Ich muss dir etwas zu diesem Pferd sagen”, erklärte Maggie bedeutungsvoll und hielt gerade einen Salatkopf in der Hand. “Dieser Hengst ist ein Killer. Niemand hat es je geschafft, sich länger als ein, zwei Minuten auf seinem Rücken zu halten. Und du musst immer aufpassen, weil er es auf dich persönlich abgesehen hat. Er beißt, er tritt aus, und wenn die Stuten rossig sind, trampelt er alles nieder. Wir hatten drei Arbeiter, die sich geweigert haben, ihn auch nur zu füttern. Dad mag ihn nicht, dabei kann er normalerweise hervorragend mit Tieren umgehen.”
“Zieh die Anzeige trotzdem zurück. Ich denke, er kann gezähmt werden. Vielleicht kauf ich ihn wirklich.”
Maggie lachte hell auf, dass ihre hübschen Grübchen gut zu sehen waren. “Ach ja? Und dann lässt du ihn hinter deiner Harley herlaufen, was?”
Jake grinste, dass seine weißen Zähne aufblitzten. “Ich besitze einige Pferde und einen Pick-up. Ich habe sie alle bei Jeb Stuart untergestellt.”
“Aber du kannst doch unmöglich unseren Hengst haben wollen!”
“Aber sicher kann ich das.”
Nachdenklich legte sie den Kopf schief. “Vielleicht bist du ja genauso stur wie er. Oder reizt dich lediglich die Herausforderung?”
“Oh ja, ich liebe Herausforderungen, Maggie”, erwiderte er mit einem vielsagenden Unterton.
Maggie war eine Bedrohung für seinen Seelenfrieden, so wie er eine für ihren war. Jake war sicher, dass er genau der Typ Mann war, mit dem sie nichts zu tun haben wollte. Dennoch fühlte er sich unwiderstehlich zu ihr hingezogen. Er trat zu ihr und fasste sie um die Taille. Sie sah ihn mit ihren großen blauen Augen an.
Zart berührte er mit der Hand ihren Hals. “Dein Puls rast ja.”
“Das ist egal. Halt dich einfach fern”, flüsterte Maggie, schaute dabei aber auf seine Lippen, was ihren Puls nur noch mehr rasen ließ.
“Was immer die Lady befiehlt”, gab Jake gemächlich zurück. Aber er wusste, dass Maggie recht hatte. Mit klopfendem Herzen ging er auf die andere Seite der Küche und ließ sie weiter die Lebensmittel einräumen.
Er sollte den Raum besser ganz verlassen, sonst würde er sie nur wieder in die Arme ziehen. Und wenn er das täte, würde sie sich bestimmt nicht dagegen wehren, und es würde damit enden, dass sie sich wieder küssten, so wie letzte Nacht.
Sie stellten eine Gefahr füreinander dar und sollten sich besser aus dem Weg gehen. Und wieso kochte sein Blut trotz dieser Erkenntnis immer noch?
Jake ging über den Hof und sah Katy vor dem verkohlten Baum mit der verkohlten Schaukel stehen. Als sie ihn bemerkte, blickte sie furchtsam drein. Er setzte sein freundlichstes Lächeln auf, aber er hatte keinerlei Erfahrung im Umgang mit Kindern. Jeb Stuart hatte zwar eine dreijährige Tochter, aber als Jake dort gearbeitet hatte, war er selten mit ihr in Berührung gekommen.
Katy sah aus, als würde sie am liebsten weglaufen, als er auf sie zukam. Er stieß mit dem Fuß gegen die Überreste der Schaukel. “Das war deine Schaukel, nicht wahr?”
Katy nickte.
“Weißt du was, ich baue dir einfach eine neue Schaukel. Dann müssen wir nur noch einen neuen Baum finden, an dem wir sie aufhängen können.”
Sie nickte heftig, hatte aber offenbar immer noch zu viel Angst, um mit ihm zu sprechen. Er drehte sich um und ging, wobei er vorsichtig über seine Schulter spähte. Katy ließ ihn nicht aus den Augen. Jake winkte ihr zum Abschied zu und ging weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Maggie hatte alles von der Küche aus beobachtet und trat nun in die Tür. “Katy, bleib innerhalb des Zauns, damit ich dich sehen kann.” Dann sah sie Jake nach, der gelassen davonging. Sie dachte daran, wie er sie eben umfasst hatte. Natürlich hätte sie sich dagegen wehren können, aber sie hatte es nicht getan.
Es war schon spät am Abend, als Maggie und Jake im Hof saßen. Maggie war noch einmal in der Stadt gewesen und hatte ihren Vater besucht. Nun hatte sie ihre Arbeit erledigt, und Katy schlief fest in ihrem Bettchen. Jake erzählte von Rodeos und Pferden, und all den Orten, an denen er schon gewesen war. Zum zweiten Mal an diesem Tag sagte sich Maggie, dass sie sich besser von ihm fernhalten sollte. Dass sie unbedingt Abstand zu diesem gefährlichen Mann halten musste, der
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