Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
Kopf in den Nacken. „Den Schlüssel , Junge!“ , forderte er und hob das Schwert zum vernichtenden Schlag.
„Hör auf“, sagte Lagon, „du kriegst, was du willst.“
Er konzentriere sich und die beiden Schlüssel erschienen. Der Schlüssel des Wassers und der Schlüssel des Feuers.
´Hart errungen und schwer erkämpft. Und ich verschenke sie einfach` , dachte Lagon, als ein Söldner ihm die Schlüssel abnahm.
„Na endlich!“ , rief Gortan , „Feuer und Wasser.“ Er holte zwei weitere Schlüssel hervor, einen jadegrünen, sowie einen durchsichtigen Schlüssel, der aus Kristall zu bestehen schien.
„Zweimal treffen Gegensätze aufeinander“, rief Gortan . „Meine Herren, die Suche nähert sich ihrem Ende.“
Jubel kam unter den Versammelten auf.
„Dann nehme ich an, dass ihr den versteckten Standort des Lichtkelches gefunden habt?“ , fragte Lagon. Er steckte möglichst viel Zweifel in seine Worte.
„Oho, dann nehme ich an, dass du dieses Rätsel noch nicht gelöst hast?“ , stellte Gortan fest . „A ber das ist keine Schande, glaub mir. Unser großer Meister Dorrok hat zweihundert Jahre gebraucht, bis er endlich das Rätsel gelöst hatte. Glaubst du, dass du das dann nur ein paar Monate dafür brauchst?“
„Das stimmt vielleicht, aber immerhin haben wir es geschafft , in diesen paar Monaten die beiden Schlüssel zu finden, die ihr in den zweihundert Jahren nicht gefunden habt. Aber das ist jetzt sowieso verjährt. Können wir dann nicht wenigstens wissen, wo der Kelch ist?“
Gortan lachte. „Du wirst dich wundern, kleiner Junge. Ich werde es dir nicht nur sagen, ich werde es dir zeigen.“
Bundun schnaubte vor Überraschung. Lagon aber blieb beherrscht.
„Wir hatte n , wie du weißt, sehr viel Zeit , um nach dem Lichtkelch zu suchen . U nd wir haben herausgefunden, dass das Versteck nur so vo r Fallen wimmelt, die alle zuschnappen, wenn wir zum Beispiel ein oder zwei falsche Schlüssel verwenden. Glaub ja nicht, dass wir dir trauen! Und wenn ihr versucht , uns zu betrügen und die Todesfallen des Si l bervolkes zuschlagen, dann stehen du und deine kleinen Freunde in der ersten Reihe. Also gut, du willst das Rätsel der vier Zeichen lösen. Ich erkläre es dir, solange werden meine Freunde die Reise vorbereiten.“
Sofort liefen eine Hand voll Werwölfe zurück in die dunklen Gänge der Festung.
„Bevor ich anfange, mit meiner Erklärung, erzähle was du schon weißt, damit ich nichts Überflüssiges erzählen muss .“
„Also schön“, sagte Lagon, „wir haben herausgefunden, dass es vier Zeichen in den vier Schlüsselverstecken gibt. Jedes Zeichen führt zum nächsten Versteck und das letzte Zeichen führt zum Lichtkelch .“
„Eine recht einfältige Interpretation“, fand Gortan. Er senkte sein schwarzes Schwert, das er bis da hin ungenutzt in seiner Hand gehalten hatte , und zeichnete die vier Zeichen in den Sand.
„Mehrere Bedeutungen , und doch nur ein Hinweis auf das letzte Versteck. Aber hier muss man schon ein bisschen genauer hinsehen. Denn was fällt dem klugen Beobachter auf? Wenn man jedem Zeichen das jeweilige Symbol des Elementes hinzufügt, in dessen Versteck das Zeichen gefunden wurde, dann können wir nämlich vier neue Zeichen erkennen.“
Gortan machte eine Handbewegung und die Zeichen veränderten sich . Sie wurden auf dem Boden in eine andere Position gerückt. Auf diese Weise wurden die altmagischen Symbole für Norden, Süden, Osten und Westen sichtbar.
„Hier haben wir schon den nächsten Hinweis. Auch wenn das hier zu lösende Rätsel leicht ist. W as befindet sich im Mittelpunkt?“
„Ganz einfach“, sagte Lagon und ratterte die Zeile herunter, die zu diesem Thema im Liewanenhandbuch stand. Dort hieß es:
Der allgemeine Mittelpunkt von Norden, Süden, Osten und Westen ist in den meisten Fällen eine Metapher, da es keinen festen Punkt gibt, von dem die Himmelsrichtungen ausgehen. Obwohl es nicht einwandfrei erforscht ist, kann es schon sein, dass es ein Zentrum der Himmelsrichtungen gibt, das in verschiedenen Legenden, Versen und Sprichwörtern beschrieben wird.
„ D as ist ein Problem, das du nicht lösen kannst“, erklärte Gortan . „D u hast zuviel in den Büchern gelesen , und deinen eigenen Verstand nicht benutzt. Nimm das mit den Himmelsrichtungen einfach mal wörtlich. Dann kommen wir in den Himmel.“
„Heißt das, dass der Kelch im Himmel versteckt ist?“ , rief Silp entsetzt.
„ NATÜRLICH NICHT! “,
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