Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
brüllte ihn Korta an . „Der Himmel bietet wenig Stellraum für einen Kelch. Aber es gibt einen Ort in diesem Land, der doch ziemlich stark mit dem Himmel in Verbindung steht.“
„HIGOSKAGUL!“, rief Mundra begeistert.
„In unserer Sprache Himmelsknochen“, bestätigte Gortan. Auch Lagon kannte diesen Begriff. In einem alten Märchen der Elfen , hatte ein Held, mit mehr Glück als Verstand, ein Stück vom Himmel eingerissen , um einer Schar fliegender Dämonen zu entkommen. Die Trümmer des Himmels lagen in einem tiefen Tal , und waren im Laufe der Zeit versteinert.
Natürlich war das Unsinn . A ber es gab wirklich eine Felsformation, auf dem das Märchen basierte. Sie war groß genug, um ein paar kleine Königreiche zu verbergen. Aber außer ein paar Raubvögeln lebte dort nichts. Und dort soll also der Lichtkelch sein? Lagon war sich sicher , dass Gortan die Wahrheit sag te. Denn trotz aller mysteriöser und gefährlicher Orte in Lagrosiea, gab es nur wenige Plätze, an denen man etwas über zehntausend Jahre verstecken konnte.
„Und jetzt brauchen wir nur noch zu diesem übergro ßen Steinknochen zu wandern, das begehrte Trinkgefäß herausholen und dann können wir gehen“, schlug Sabbal die Planung vor.
„Das hängt ganz von Lagon ab“, sprach nun Lagie . „U nser Meister hat Pläne mit dir . U nd mit deinen Freunden hat er einen Weg gefunden, dich zu erpressen. Und deshalb…“ , sie brach ab und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Brust.
„Das zweite Mal heute schon“, sagte Gortan und winkte einem der umherst e henden Söldner . D er trat auf Lagie zu und befreite ihren Arm vom Handschuh. Er legte eine Spritze an ihre Vene , in der sich eine schwarze Flüssigkeit befand. Lagie keuchte, als das Gebräu in ihr Blut gespritzt wurde. B evor der Söldner sich zurückziehen konnte, schlug sie ihn von sich weg. Er flog drei Meter weit, prallte gegen eine alte Mauer und blieb mit gebrochenem Genick liegen.
„Wie schon gesagt, Lagon. Die Sonne geht unter. Wenn sie wieder aufgeht, wirst du Dorrok die Treue geschworen haben, Bruder.“
Die verborgene Stadt
„Dann ist die schwarzhaarige, schwarzäugige und schwarzseeliege Schönheit deine Schwester?“ , fragte Sabbal.
„Ja“, gab Lagon zu , „jedenfalls scheint sie es zu sein. Die Lagie, die ich kenne, hätte uns nie hier eingesperrt.“
Doch da s hatte n sie und ihre neuen Freunde getan. Die Söldner, die Gortan losgeschickt hatte, um ihre Reisemöglichkeit zu organisieren, hatten e in Luftschiff klar gemacht, das sie in einem Wald versteckt hatten. Nachdem es bereit gemacht wurde, schaffte man Lagon, Sabbal, Silp, Mundra und Bundun dort hin und sperrte sie in eine eiserne Kammer, am unteren Teil des Schiffes.
„Ist es denn noch weit bis zu diesem Knochen?“ , fragte Bundun, wieder einmal waren seine Flügel die einzige Lichtquelle.
„Nein“, sagte Lagon, „die Himmelskno chen liegen im Elfenland, das, wie ihr wisst, nicht weit von den Schattenbergen liegt.“
„Sollen wir etwa einfach hier rum sitzen und nichts tun?“ , wollte Silp wissen.
„Es bleibt uns nichts anderes übrig “, erklärte Sabbal , „es sei denn du kannst , trotz des fesselnden Reifens um deinen Hals, Eisenwände zermalmen. Was ich nicht glaube. Große Fluchtpläne können wir sowieso nicht schmieden“, und er trat auf eine der vier Wände zu , „denn wir werden belauscht!“
Und er schlug mit seiner Faust gegen die Wand. Ein Schrei und ein Fluch ließen erkennen, dass der Spion fürs erste von seiner Arbeit abgehalten wurde.
„Wir können nichts tun. Wir müssen warten, bis sich unsere Situation ändert. Was sicher geschehen wird.“
„Aber eines möchte ich gerne wissen“, erklärte Mundra , „wie konnten sie uns so leicht kriegen. Dass uns Sienari verraten hat, ist mir schon klar, aber die wussten, dass wir in der Festung waren und haben uns in eine Falle gelockt. Selbst wenn sie schneller waren , als der Wind, sie wussten sogar, dass wir auf der Galerie waren.“
„Da fällt mir nur eine Lösung ein“, antwortete Lagon, „als Sienari aus der Kammer floh, wo du sie besi egt hattest, hat sie durch einen Zauber Kontakt mit Gortan aufgenommen, wie wir ihn in unseren Ringen haben , und hat ihm berichtet, dass wir sie wahrscheinlich gefangen nehmen werden. Gortan hat sofort reagiert und alle Eingänge bewachen lassen. Von unsichtbaren Wächtern. Und als wir durch die Türen der Festung gestolpert waren, haben sie
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