Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
als Gortan ihn und die anderen so einfach zum Kelchversteck geführt hatte, hatte er bestimmt nicht damit gerechnet, dass Lagon das Rätsel der vier Zeichen längst gelöst und erst recht nicht, dass er vier Verbündete dort postiert hatte. Und selbst wenn er oder seine Untergebenen eine Eingebung gehabt hätten, wäre es weit jenseits der Wahrscheinlichkeit, dass sie dazu auch noch erraten hätten, dass diese Verbündeten eine Karte des labyrinthartigen Weges durch die Himmelsknochen besitzen würden.
Doch all dies hatten Lagon und seine Gefährten ausgeheckt. Und dabei war die fingierte Gefangennahme durch die überlisteten schwarzen Magier noch die einfachste Übung. Das schwierigste daran war noch der abgemachte, schauspielerische Zeitplan, der ohne einen Fehler durchgezogen werden musste:
Von dem Tapp en in die offensichtliche Falle von Sienari in de n Schattenbergen, bis zur fast sc hon lächerlichen Festnahme der f ünf, der durchaus erfahrenen Zauberkundigen. Denn Lagon, Mundra und Silp hatten durch das Liewanentraining absolut gelernt, wie man unerkannt in feindliche Gebäude eindringt.
Bundun wiederum hatte sehr viel Wissen erhalten, indem er Lagons Berichte über diese s Thema aufmerksam verfolgt hatte. Sabbal hatte in der Praxis schon oft solche Aktionen durchgeführt, wie er geprahlt hatte. Und er war der erfahrenste, wenn es um das Thema Einbrüche in fremder Leute dunkle Festungen ging.
Ein Scheppern und ein empörtes Brummen riss Lagon aus seinen selbstgefälligen Gedanken. Er bemerkte einen Würfel aus Glas, in dem ein merkwürdiges Gebilde eingequetscht war und der wie ein Flummi durch die Straßen der halb zerfallenen Stadt hopste. Der Würfeltrilddo hatte sich offenbar von seinen Brüdern und Rossbark , durch die L uft , zu ihnen schießen lassen , um sie zu begrüßen und ihnen zu sagen, wie der Hauptteil des zweiten Planabschnittes gelungen war.
„Hallo Trilddo“, grüßte ihn Lagon, nachdem dieser den Weg in ihr Versteck gefunden hatte . „Was machen die a nderen?“
„Sie versuchen euch diese Krachmacher vom Hals zu halten, während ihr euch hier versteckt. Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Unsere ´Freunde` haben den Fluchtweg versperrt!“
„Sie haben was gemacht?“ , fragte Bundun entsetzt.
„Wir konnten keinen anderen Weg aus dieser Stadt finden. Der einzige Ausweg , ist der durch den ihr gekommen seid. Und da haben sich diese schwarzen Magier aufgestellt und scheinen euch auf jeden Fall wieder einfangen zu wollen. Aber Mundra und Sabbal haben es mit unserer Hilfe geschafft , sich frei zu kämpfen. Sie sind auf dem Weg hierher.
´Und sie sind dann genauso in der Falle wie wir` , dachte Lagon. Wenn es nur einen Weg aus der Stadt gab, nämlich den, an dem der, mit Sicherheit vor Wut kochende Gortan auf sie lauerte, saßen sie fest. Die Aufgabe, die die Trilddos und Ros s bark hatten, während sie auf die Lockvögel warteten, war es , einen Ausweg aus der Stadt zu finden. D urch den wollten sie verschwinden , sobald sie den Kelch in den Händen hatten . Möglichst ohne dass die Überrumpelten etwas davon mitbekamen. Aber darauf war jetzt nicht mehr zu hoffen. Offenbar hatten ihre Gegner schneller geschaltet, als sie gedacht hatten und sie in eine Zwickmühle gebracht, aus der es nur einen Ausweg gab. Und das war der offene Kampf.
WUMM ! Direkt neben ihrem Versteck war etwas unsanft gelandet. WUMM ! Ein zweites Mal machte sich der Ursprung des Geräusches bemerkbar. Zuerst dachte Lagon, dass ein hinterhältiger Zauber sie aufgespürt hatte. Doch dann hörten sie eine bekannte Stimme schimpfen.
„Was für eine gel ungene Aktion! Da hätten wir es doch lieber mit den Werwölfen aufnehmen sollen.“
„Ich habe dir doch gesagt, dass es gefährlich ist!“ , wehrte sich Mundra empört gegen Sabbal s Vorwürfe.
„Und du solltest genauso gut wie ich wissen, dass die Genauigkeit der Teleportation begrenzt ist !“
„Hallo Mundra, Sabbal, hier drüben sind wir!“ , rief ihnen Lagon zu und winkte sie zu sich heran. Beide kamen zu ihnen in Deckung.
„Was macht ihr hier?“ , fragte Sabbal , „habt ihr den Kelch?“
„Nein“, sagte Lagon, „das war so.“
E r klärte sie über das auf, was geschehen war. „Und was ist euch passiert?“ , fragte er, nachdem er seinen Bericht beendet hatte.
„Als wir sahen, dass euer Zauber geglückt war“, erklärte Mundra , „haben wir die, die uns festhielten umgehauen und sind in die Ruinen geflohen. Aber
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