Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
sterben, sondern dich uns anschließen.“
„Vergiss es!“ , antwortete Lagon, „dass du mich geschlagen hast , ist lange her. Und diese Mal wirst du nicht gewinnen!“
Lagon griff ihn wieder mit einer Reihe von roten Blitzen an. Sie lieferten sich einen gnadenlosen Kampf, in dem keiner zurück weichen wollte.
Lerdan versuchte durch große Offensivangriffe die Oberhand zu gewinnen, wä hrend Lagon auf Verteidigung und gelegentliche kleine Angriffe setzte. Damit war er auf Dauer genauso erfolgreich wie Lerdan. Als sie merkten, dass sie auf diese Weise nicht weiter kamen, änderten sie ihre Taktik und verfielen in ein direktes Kräftemessen. Ihre mächtigen Energiestrahlen trafen mit einem gewaltigen Donnern aufeinander und ließen blaue, elektrische Ladungen durch die Luft fliegen. Doch beide schafften es nicht den anderen zu übertreffen. Sie waren sich so ebenbürtig, dass das Aufeinandertreffen ihrer Kräfte sie auf der Stelle band, auf der sie standen. Es war unmöglich sich aus der magischen Umklammerung zu befreien.
´Es kommt jetzt ganz auf die Ausdauer an` , erkannte Lagon und richtete sich auf ein längeres Gefecht ein. Die erste Minute verging, ohne dass sich an der Position der beiden etwas änderte. Nach der zweiten Minute schwächte Lagon seinen Angriff ab , ließ ihn aber stark genug, um sich gegen Lerdan weiter durchsetzen zu können. Eine weitere Minute verging , ohne dass sich etwas änderte. Doch nach der vierten Minute stürzte Lagons Front für einen kurzen Moment zusammen und Lerdan, der wohl nur darauf gehofft hatte , nutzte die Gelegenheit , um Lagon weit zurück zu drängen und presste ihn gegen eine Wand.
„Du bist einfach nicht erfahren genug, gegen einen Gegner wie mich zu bestehen!“ , fand Lerdan, als hätte er Lagon beim Schachspiel kurz vor Matt gesetzt.
„Ansichtssache!“ , rief Lagon und ließ den Stein, den er hinter dem Rücken seines Gegners hatte aufsteigen lassen, mit einem Zischen durch Lerdans Kopf schießen. Lerdan sah überrascht aus, als Blut über sein Gesicht lief. Er schwankte noch. Dann brach er tot zusammen.
Lagon stöhnte vor Erschöpfung und lehnte sich gegen die Wand, an die er eben noch gepresst worden war. Ihm war gerade noch eingefallen, was ihm Heggal erklärt hatte: Nie d eine Deckung vernachlässigen! Und das hatte Lerdan getan. Was zu seinem Verhängnis wurde.
Nachdem Lagon wieder etwas an Kraft gesammelt hatte , sah er sich zu seinen Mitkämpfern um. Die anderen Kämpfe waren nicht weiniger blutig und schienen sich mehr und mehr zugunsten der Liewanen zu entscheiden. Lagon wollte gerade Silp und Mundra zu Hilfe kommen, die jeweils gegen drei Werwölfe kämpften, als er sah wie Rossbark und die Trilddos zu ihnen stießen und sich ebenfalls in den Kampf stürzten. Durch diese Verstärkung und durch den Verlust ihres Magiers, verließ die restlichen dunklen Truppen der Mut und sie ergriffen die Flucht.
„Ihr seid ja wirklich pünktlich!“ , meinte Mundra sarkastisch und stieg, die Hände in die Hüften gestemmt, über einen toten Werwolf.
„Auch einen schönen Abend“, grüßte Rossbark, der ziemlich gehetzt aussah , „wir sind auf ein paar von denen getroffen. Sie haben euch gehört und waren gerade auf den Weg nach da drüben.“ Er zeigte in die Richtung, in der sich der Eingang der Stadt befand . „U m sich mit ihren Freunden auf euch zu stürzen. Ein paar sind uns entkommen und gleich kriegen wir bösen Besuch!“
„Verteilt euch!“ , rief Lagon kurz entschlossen , „ihr wisst worauf es ankommt!“
„Dafür wurden wir ausgebildet!“
Alle neun machten sich daran , den Eingang zu bewachen. Mundra und Silp besetzten zwei Häuser, um von da aus die Straße zu bewachen. Die Trilddos stellten sich auf das Dach der Halle, von der aus sie die ganze Umgebung beobachten und beschießen konnten. Sabbal und Rossbark hatten eine Säule umgeworfen und sich dahinter verschanzt, und damit eine weitere Straße versperrt. Lagon und Bundun hatten sich in der letzten Straße aufgestellt und waren bereit alles zu vernichten, was sich ihnen näherte.
Danach konnten sie nichts tun als warten.
Wasser
Alles war still. Nicht einmal der Wind war zu hören.
´Die Ruhe vor der Schlacht` , dachte Lagon.
Das schlimmste war, dass sich ungehindert unerwünschte Gedanken von Schmerz und Tod in seinen Kopf schlichen. Ohne dass er etwas dagegen tun konnte.
„Wo bleiben die?“ , fragte Bundun nervös , „ich dachte , die
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