Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
Raubvogels, aus dem glühende rote Augen hervorstachen. Der Kopf ging in einen echsenartigen Wolfskörper über , aus dessen Schultern pechschwarze Flügel sprießen. Der Schnabel der Bestie öffnete sich um ein en weiteren Feuerball auf den, im Vergleich lächerlich wirkenden , Teppic h abzufeuern.
B evor Lagon oder Heggal etwas unternehmen konnten, hatte sich Bundun auf den Gellmo gestürzt. Die Flugbestie war durch den überraschenden Schnabel -Angriff auf ihr Auge abgelenkt und der Feuerball verfehlte den Teppich nur um Zentimeter.
Der Moment der Ablenkung war genug für Lagon. Er schoss einen Blitz auf das Monster ab und traf es mitten im Gesicht. Der Gellmo trudelte und sank Richtung Boden.
„Gut gemacht!“ , lobte Heggal als Bundun wieder angeflattert kam , „ihr beide!“
„Genug der schönen Reden!“ , schimpfte Kopriep , „d a sind noch vier andere!“
Und wirklich stießen auch drei der Gellmos vor , aber der vierte blieb zurück um ihren Kameraden zu retten.
Lagon und Heggal kämpften wie Löwen, Lagon mit Blitzen und Heggal mit starken Energiestrahlen. Und es schien zu funktionieren. Die Gellmos fielen mehr und mehr zurück.
„Ich glaube aus dem Gröbsten sind wir raus“ , sagte Heggal. Lagon nickte, doch bemerkte er gleichzeitig, dass etwas seine n Arm streifte. … e in Geräusch, wie zerreißender Stoff . Und ein Schrei, nicht in der Ferne, sondern direkt neben ihm. Da wurde Lagon klar, dass der Teppich zerrissen war und dass er fiel.
Lagon schrie nicht, sondern versuchte nachzudenken . Er sah die Gestalt des Gellmos, der zurückgekommen war , um die drei anderen zu unterstützen. Er sah Gestalten, die genau wie er fielen. Un d er sah ein Stück Teppich, das tapfer versuchte , weiter zu fliegen.
´Ja!!!` , dachte Lagon und griff danach.
Der Fetzen verringerte den freien Fall. Aber noch waren es mindestens hundert Meter und er konnte sich nicht verteidigen, solange er wie ein ´Sack im Wasser` nach unten sauste.
Als hätten die Gellmos seine Gedanke n gehört, griffen sie – jetzt in geschlossener Formation – an, wobei sie ihre grausamen Schreie zu e inem teuflischen Chor vereinigten.
Lagon wich den ersten Angriff aus, indem er fest an einem Ende des Fetzens zog. Woraufhin der improvisierte Segler nach rechts glitt. Aber jetzt umkreisten die Biester Lagon und er wusste, dass er gleich von vier Feuerbällen getroffen werden würde. Wieder überlegte Lagon, wie er sich mit den gegebenen Mitteln aus der Lage befreien konnte. Nun tat Lagon etwas, was man einerseits als unglaublich mutig und gleichzeitig als Wahnsinn bezeichnen konnte.
Als gerade ein Gellmo unter ihm hinweg flog , ließ er den Teppichfetzen los und landete direkt auf den Rücken des Ungetüms. Der Vorteil dieser Aktion war, dass die anderen Gellmos Lagon nicht mehr mir Feuer angreifen konnten , ohne ihren Gefährten zu treffen. Der Nachteil war, dass der Gellmo alles andere als zufrieden damit war , Lagon auf seinem Rücken zu beherbergen und versuchte, diesen mit aller Gewalt wieder los zu werden.
Doch Lagon war mit seiner Weisheit noch lange nicht am Ende. Als das Biest nur noch fünf Meter vom Boden entfernt war, schoss Lagon einen Blitz direkt in den Hinterkopf der Bestie. Der Gellmo überschlug sich in der Luft, was Lagon nicht beabsichtigt hatte. Eigentlich wollte er das Monster zum Landen bringen . So jedoch landete er , nach einem ziemlich spektakulären Sturzflug , unangenehm hart im Gras. Doch konnte er seine Wunden noch nicht lecken, denn während der verletzte Gellmo die Flucht ergriff, griffen die anderen drei wieder an. Und ohne nachzudenken, als hätte er es schon die ganze Zeit vorgehabt, hob Lagon seinen Arm. Ohne sich bewusst zu sein was er da machte, konzentrierte er sich auf eine Weise, wie er es noch nie zuvor getan hatte. Eine Druckwelle aus Luft und Hitze breitete sich in seinem Arm aus und traf alle drei Kreaturen auf einmal. Diese wurden mit lautem Gekreische in die Luft geschleudert und verschwanden aus Lagons Blickfeld.
´Wow, war ich das ? ` , fragte sich Lagon selbst. Er konnte es nicht glauben, so etwas hatte er noch nie getan. Aber er musste es gewesen sein. Weshalb sonst fühlte sich sein Arm so taub an.
„Lagon!“ , rief jemand in der Ferne. Heggal lief auf ihn zu. Leicht zerzaust , aber immerhin un verletzt .
„Warst Du das?“ , fragte er Lagon und deutet in die Richtung , in der die Gellmos verschwunden waren.
„Ja, irgendwie…“ , antwortete Lagon.
Weitere Kostenlose Bücher