Lagrosiea - Der Lichtkelch (German Edition)
dass alles so enden musste. Lerdan hatte auf ihn gewartet. Hätte er doch nur nicht gleich die Nerven verloren. Wäre er doch nur mit Heggal zum Turm gegangen um Lagie zu holen, dann würde sie jetzt neben ihm auf dem Teppich sitzen und sich gemeinsam mit ihm darüber Sorgen machen, was sie am Ende ihrer Reise erwarte te . Es hatte aber keinen Sinn, darüber zu grübeln, was hätte sein können . Das einzige was er tun konnte war , es sich selbst zu schwören, nie wieder so einen Fehler zu machen. Im Laufe des Tages entspannte sich die Stimmung wieder. Heggal und Kopriep hatten die Köpfe zusammengesteckt und sie berieten, welche Strecke man als Abkürzung nehmen konnte.
„Wenn wir über den Grauriesenberg fliegen , sparen wir einen halben Tag“ , schlug Kopriep zuversichtlich vor.
„Da oben ist zu wenig Lu ft“ , meinte Heggal „wir sparen genau so viel Zeit, wenn wir ü ber den Goldblumenwald fliegen.“
„Ohne mich!“ , protestierte Kopriep , „ d a wimmelt es nur so von Flederaffen“.
Bundun , der sich wieder komplett erholt hatte, flog neben dem Teppich her. Jetzt sah Lagon, wie gut Regenbogenvögel fliegen können.
„Wie weit ist es denn noch bis Korroniea?“
„Nicht mehr weit“ , antwortete Heggal, „w ir müssen nur noch dieses Grasland überfliegen, dann durch den Eisenkranz , das letzte Gebiet im angestammten Land der Menschen.“
„Was ist der Eisenkranz?“ „Ein zum größten Teil unbekannter Gebirgszug, den die meisten nur per Luftschiff oder durch einen Pass südlich von hier durchqueren. Wenn wir diese letzte natürliche Grenze überquert haben , müssen wir nur weiter dem Vonda nach Korroniea folgen.“ B evor Lagon noch weiter e Fragen stellen konnte, wurde die Ruhe durch einen markerschütternden Schrei gestört. Ein Schrei, wie von etwas, das direkt aus einem Alptraum kommt.
„Was war denn das schon wieder?“ , fragte Lagon.
Aber Kopriep und Heggal antworteten nicht. Ihre Gesichter sprachen Bände. „Nach oben!“ , schrie Heggal den Teppich an , „i n die Wolken!“ Lagon musste sich a m Stoff festhalten, so steil flog der Teppich nach oben. Erst als er in einer Wolke verschwunden war, endete der Aufstieg . „Was war denn das jetzt?“ , wiederholte Lagon seine Frage.
„Ein Gellmo, aber wahrsc heinlich sind es mehr als einer.“
„Was sind Gellmos?“
„Keine Zeit, Lagon, wir müssen hier weg! Hoffentlich haben sie uns noch nicht…..“
Aber statt den Satz zu beenden schrie Heggal nur: „ Deckung!!“
Und Lagon wusste auch gleich warum. Ein Feuerball, doppelt so groß wie sein Kopf , sauste über ihn hinweg.
„Runter Heggal, runter! Am Boden haben wir vielleicht eine Chance.“ „Und was ist, wenn die am Boden schon auf uns warten?“ , brüllte Heggal Kopriep an. Ein zweiter Feuerball verfehlte den Teppich knapp. „Die können uns riechen! Die können uns riechen!“ , kreischte Kopriep hysterisch.
Lagon war außergewöhnlich ruhig. Anstatt in Panik zu verfallen, betrachtete er die Situation.
´Sie können uns aufspüren. Aber wir nicht, solange wir in den Wolken sind` „Heggal wir müssen tiefer!“
„Das geht nicht , verdammt noch mal. Da sind wir ein zu leichtes Ziel!“ „Nicht viel leichter , als hier oben. Und wenn wir was sehen können, können wir zurückschießen! Da haben wir wenigstens eine Chance!“
Heggal schien zu überlegen. Aber als drei Feuerbälle hintereinander auf sie zuflogen, denen sie nur knapp entkommen konnten, ließ er den Teppich herunter und schoss aus der Wolkendecke. Der Boden sauste auf sie zu, aber keine Blitze oder andere Zauber waren zu sehen.
„Na, das ging ja noch mal gut“ , seuf z te Heggal. Aber es gab keine Zeit zur Entspannung. Ein weiterer Schrei ging durch die Luft.
„Jetzt kommen sie!“ , flüsterte Heggal. Und tatsächlich: Eins, zwei, drei, vier, fünf dunkle Schatten brachen aus den Wolken. Lagon konnte noch nicht erkennen, was das für Wesen waren. Aber es war ihm auch egal. Heggal und er hoben gleichzeitig ihre Arme und schossen Blitze auf die Verfolger. Sie trafen zwar ihre Ziele nicht, aber es gelang ihnen , die Formation ihrer Jäger auseinander zu reißen , als diese den Blitzen auswichen. Doch trotz aller Versuche die Verfolger abzuschütteln holten die Wesen unbarmherzig auf. Da machte einer der Gellmos einen Sprung und war fast bei ihnen.
Nun konnte Lagon erkennen was ein Gellmo war. Ein Schauer lief ihm über den Rücken. Es hatte den Kopf eines schwarzen
Weitere Kostenlose Bücher