Lagrosiea - Der Schattenkreis (German Edition)
Kreiswächter . „Dir ist ja sicher aufgefallen, dass ich eine Menge über dich weiß , während du noch nicht mal weißt, wie ich heiße. Deshalb will ich mich kurz vorstellen. Ich bin Ig arius .“
„Ach was“, sagte Lagon. „I st das dein wirklicher Name oder nur der , den du unter deinen Schattenkreisgefährten trägst.“
„Sowohl als auch“, erklärte Igarius . „A ber die meisten Lebenden und Toten haben andere Namen für mich. Manche nennen mich Nachtklaue oder Tod aus den Schatten aber die meisten nennen mich den Blutfürsten.“
„Nun , Blutfürst oder Nachtklaue , oder von mir aus König aller Vampire“, sagte Lagon herablassend . „I ch werde dich einfach Ig arius nennen. Dann gibt es auch keine Missverständnisse.“
„Du wirst nicht mehr viel Gelegenheit haben , mich irgendwie zu nennen. Mein Meister hat mir befohlen , dich schnell und schmerzlos zu erledigen. Aber ich werde dich ganz langsam aussaugen. Kein Tropfen Blut wird in dir zurück bleiben. Eine leere Hülle, nur zum Verrotten geeignet.“
„Ach, bist du dir da so sicher?“ , wollte Lagon wissen. „Du ü berschätzt dich“, meinte Igarius . „E ine typische Schwäche bei euch Menschen. Es wird Zeit, dass du eine Lektion erteilt bekommst.“
Es war nicht mehr als eine Fingerbeweg ung. Ein leichtes Zucken von Iga rius Zeigefinger. Doch es reichte aus , um Lagon wie durch eine unsichtbare Kraft von den Füßen zu reißen und gegen die zwölf Meter entfernte Wand zu schmettern. Der Aufprall ließ Lagon fast das Bewusstsein verlieren. Doch er zwang sich im Besitz des selben zu bleiben, denn alles andere wäre sein sicherer Tod.
„Ich bin enttäuscht, Lagon“, verkündete Ig arius. „Ich hatt e erwartet, dass du wenigstens versuchen würdest Widerstand zu leisten…“
Er hob erneut den Finger. Wieder wurde Lagon durch die Luft geschossen und prallte gegen eine Säule.
„…oder vielleicht bist du ja vernünftig geworden und ergibst dich in dein Schicksal. Wenn du so klug bist, werde ich dein Leiden nicht weiter ausdehnen …“
Wieder erhob I garius seinen Finger. Doch diesmal schwebte Lagon fast , von seiner Position direkt auf Ig arius zu, der sich schon die langen, spitzen Zähne bleckte.
„…ich weiß, es ist romantischer wenn es eine Vampirbraut tut…aber ich mache dir einen Vorschlag. Vielleicht bleibt ja etwas von Liendra übrig, wenn wir mit ihr fertig sind , das ich dann auch versklaven kann.
Ich trinke nur die Hälfte von deinem Blut. Und den Rest kriegt dann Liendra. Was sagst du dazu?“
Bei diesen Worten kam neue Kraft in Lagons Körper.
„Du wirst weder Liendra noch irgendeinen anderen meiner Freunde anrühren, has t du mich verstanden?!“
„Und wie willst du das verhindern?“, fragte Ig arius .
Lagon antwortete nicht, sondern konzentrierte sich mit aller Kraft, die er aufbringen konnte und ließ aus seinem Arm einen Energiestrahl schießen, den er wie eine Peitsche durch die Luft sausen ließ . Die unsichtbaren Fesseln , die Lagon trug , lösten sich, während Ig arius schrie. Sein Arm flog, wie zuvor Lagon, durch die Luft.
„Verdammte Ratte“, fluchte der Vampir , „woher hast du diese Kraft?“
„Wovon sprichst du?“, höhnte Lagon, „ich werde jetzt erst richtig warm.“
Nun knurrte der Vampir. „Wenn du unbedingt mit den großen Jungs spielen willst … “
Aus den Augenwinkeln sah L agon, wie der Arm, den er gerade abgeschlagen ha tte , zu feinem Sand zerfiel , sich in die Luft erhob, zu Ig arius zurück bewegte und sich an dessen Schulter wieder zu einem tadellosen Arm zusammensetzte.
„Du scheinst noch nie einem wirklich mächtigen Vampir begegnet zu sein“, stellte Igarius fest . „N atürlich kennst du diese n minderwertigen Dragubar, der z ugegebenerweise zu den wirklich alten gehört. Aber er hat sich zu sehr in diese moderne Gesellschaft eingefügt. Damit hat er den größten Teil seiner Instinkte verloren. Du hast keine Ahnung, Mensch“, sagte er anklagend zu Lagon, „wie wir Vampire früher waren. Alles Lebendige zitterte vor uns. Wir waren die Herrscher über die Nacht. Und wäre die Sonne nicht gewesen, hätten wir ganz Lagrosiea unterworfen. Doch diese großen Zeiten sind schon längst vorbei, seit die Sterblichen die neue Idee hatte, dass alle Wesen in Frieden miteinander leben sollten. Und so wurde der Pakt der Könige gegründet, der allen Lebewesen das Recht auf ein anständiges L eben und eine Heimat, i h ren Bedürfnissen angemessen, garantieren sollte.
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